Unser Weg in Richtung nachhaltige Palmölprodukte
BASF möchte sicherstellen, dass die nachwachsenden Rohstoffe, die das Unternehmen verwendet, aus nachhaltigen, zertifizierten Quellen stammen.
Sehen Sie sich unser Video zum 5. Palm Dialog an: (Video auf Englisch)
Unsere Rolle
Zwei unserer wichtigsten nachwachsenden Rohstoffe sind Palmöl und Palmkernöl sowie deren Derivate. Wir nutzen diese Rohstoffe hauptsächlich zur Herstellung von Inhaltsstoffen für Wasch- und Reinigungsmittel und Körperpflegeprodukte sowie in einem geringeren Ausmaß zur Herstellung von Nahrungsmittelzusatzstoffen. Ölpalmplantagen können deutlich zur Entwaldung, zum Verlust von Biodiversität und zum Klimawandel durch Verlust von Torfland beitragen. Wir teilen die Sorge über die Herausforderungen und setzen uns dafür ein, die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren.
Als einer der führenden Verarbeiter von Palm-(Kern-)Öl innerhalb der Haushalts- und Körperpflegeindustrie zeigen wir Ihnen regelmäßig den Fortschritt, den wir auf unserem Weg in Richtung nachhaltige Palmölprodukte machen.
Unser Anliegen ist es, sicherzustellen, dass unsere Produkte aus nachhaltigem Palmöl und Palmkernöl hergestellt werden. Wir betrachten es als unsere Verantwortung, intensiv mit den Unternehmen zusammenzuarbeiten, von denen wir unsere Rohstoffe beziehen, um stärker in die Palmöl-Lieferkette vom Kleinbauern bis hin zum Endverbraucher eingebunden zu sein, und uns mit den Konsequenzen zu befassen, die der Verbrauch und Verkauf von Produkten auf Basis von Palmöl und Palmkernöl mit sich bringt.
(Video nur auf Englisch)
Palmöl und Palmkernöl sind sehr vielseitige pflanzliche Öle. Ölpalmen produzieren pro Hektar höhere Erträge als jede andere Ölfrucht. Zusammen mit den relativ geringen Produktionskosten bei groß angelegten Plantagen sind das die Hauptursachen für die verbreitete Nutzung dieser pflanzlichen Öle.
Die Palmöl-Lieferkette ist komplex und mit vielen Herausforderungen verbunden, insbesondere auf den Gebieten Umweltschutz, Menschenrechte, Wirtschaft in Entwicklungsländern und internationaler Handel.
In den vergangenen Jahren haben wir unser Hauptaugenmerk auf nachhaltig zertifiziertes Palmkernöl gelegt. Wir verwenden unsere zertifizierten Lieferketten, um Nachverfolgbarkeit bis zu den Zerkleinerungsanlagen für Palmkerne (Oil Crusher) zu realisieren.
Im Gegensatz zu zertifiziertem Palmöl sind zertifiziert nachhaltige Palmkernöl-Derivate noch immer nur eingeschränkt verfügbar. Deshalb setzen wir uns bei BASF für Markttransformation durch Zertifizierung ein. Wir sehen Zertifizierung als Schlüssel für nachhaltige Palmkultivierung. Der RSPO-Zertifizierungsprozess ist derzeit die transparenteste und effektivste Initiative weltweit, um den Palmölsektor zu verbessern und die notwendige Infrastruktur zur Beobachtung der Marktumstellung aufzubauen. Für einen nachhaltigen Erfolg bedarf es der Zusammenarbeit aller Partner in der Lieferkette.
BASF befürwortet eine Markttransformation hin zu zertifizierten nachhaltigen Ölpalmenprodukten. Wir unterstützen aktiv den Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) und arbeiten daran, die physische Transformation zur Nutzung zertifizierter Produkte in der Industrie auszubauen.
2017 sind wir dem Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP) als Hersteller von Oleoderivaten beigetreten und intensivieren damit unser Engagement für nachhaltig zertifizierte Ölpalmprodukte in den Märkten Deutschland, Österreich und Schweiz.
Als Oleoderivatehersteller sind wir mit beiden Enden der Lieferkette verbunden – Upstream zu den Lieferanten und Downstream bis zum Verbraucher. Wir folgen dabei einem Multi-Stakeholder-Ansatz: Wir arbeiten mit Partnern innerhalb und außerhalb der Lieferkette zusammen, um das bestmögliche Resultat für alle Teilhaber zu erreichen.
Durch die Zusammenarbeit mit unseren Kunden und anderen Interessenvertretern in der nördlichen Hemisphäre und die aktive Unterstützung von Plantagen und Kleinbauern in der südlichen Hemisphäre wollen wir dazu beitragen, nachhaltige Palmölprodukte zum Standard in der Industrie zu machen. Es ist unser Ziel, eine schnellere Transformation der gesamten Industrie aktiv zu unterstützen.
Neben dem Palmöl und Palmkernöl haben wir in unserem Time-Bound plan Palmöl- und Palmkernöl-Fraktionen berücksichtigt sowie primäre Oleoderivate aus überwiegend oleochemischen Prozessen: so zum Beispiel Fettsäuren und Fettalkohole, die für Wasch- und Reinigungsmittel und Körperpflegeanwendungen verwendet werden und Derivate, die bei der Herstellung von Nahrungsmittelzusatzstoffen in unserem Unternehmensbereich Nutrition & Health zum Einsatz kommen. Dies ermöglicht uns, die Mehrheit der Oleoderivate einzubeziehen. Trotz der hohen Komplexität unserer Downstream-Produkte ist es unser oberstes Ziel, Transparenz für alle eingesetzten Ölpalmprodukte zu erreichen.
Wir möchten sicherstellen, dass die nachwachsenden Rohstoffe, die das Unternehmen verwendet, aus nachhaltigen, zertifizierten Quellen stammen. Auf dem Weg zu unseren Zielen für nachhaltige Ölpalmprodukte haben wir Fortschritte gemacht: Wir fördern aktiv die Verwendung von Palmöl und Palmkernöl aus RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) -zertifizierten Quellen. 2015 haben wir unser BASF Palm Commitment erneuert und erweitert. So haben wir mit der BASF Palm Sourcing Policy eine Beschaffungsrichtlinie für Palmölprodukte aufgestellt, die sich auf den Schutz von Wald und Torfland erstreckt. Wir treiben die Nachverfolgbarkeit unserer Öle voran und engagieren uns für Kleinbauern. Hier finden Sie zukünftig zweimal jährlich aktualisiert das jüngste Ergebnis dieser Bemühungen.
Unsere Ziele:
- Sofern auf dem Markt verfügbar, möchten wir bis 2020 ausschließlich durch den RSPO-zertifiziertes, nachhaltiges Palmöl und Palmkernöl beschaffen;
- BASF verpflichtet sich darüber hinaus, ab spätestens 2025 die nachhaltige Beschaffung auf oleochemische Palm- und Palmkernderivate sowie pflanzliche Esteröle zu erweitern;
- sowie die Unterstützung von Initiativen, die eine integrierte Landnutzungsplanung für die Entwicklung von Ölpalmen widerspiegeln, die die Erhaltung von Wäldern und Mooren mit hohem Kohlenstoffbestand einschließt. Wir haben zusätzliche Maßnahmen zum Schutz von Regenwäldern (definiert über High Carbon Stock*) und zum Schutz von Torfland in unsere Beschaffungsrichtlinie integriert. Zusätzlich haben wir Anforderungen integriert, die die Respektierung der Rechte der lokalen Bevölkerung und die Respektierung von Arbeitnehmerrechten umfassen (Free-Prior-Informed-Consent - FPIC).
Wir erweitern unser Angebot an zertifizierten, nachhaltigen Produkten gemäß dem Lieferkettenmodell des RSPO für Massenbilanzen. Um die Transformation des Marktes hin zu nachhaltigen Palmölspezialitäten voranzutreiben, hat BASF 2018 beschlossen, das Spezialitäten-Portfolio auf ein RSPO-zertifiziertes Lieferketten-Modell umzustellen. Das Unternehmen bietet Produkte für den Körperpflegemarkt an, die auf RSPO-zertifiziertem PKO basieren. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für die Kosmetikindustrie. Engagement für Kleinbauern als integraler Bestandteil einer nachhaltigen Palmenproduktion: Partnerschaften ermöglichen es der BASF diese Kleinbauern zu unterstützen und gleichzeitig die Verfügbarkeit von nachhaltig produziertem Palmöl zu erhöhen, z.B. durch kontinuierliche Weiterbildung und technische Unterstützung bei der Einführung und Aufrechterhaltung nachhaltiger Palmölpraktiken und durch die Förderung einer nachhaltigen Lieferkette für die Palmölproduktion, die frei von Entwaldung und auf dem globalen Markt wettbewerbsfähig ist und gleichzeitig den sozialen und wirtschaftlichen Nutzen für die Bauern erhöht.
- Im Jahr 2021 haben wir auf Basis unserer freiwilligen Selbstverpflichtung 242.946 Tonnen zertifiziertes Palmkernöl gekauft. Dies entspricht 100% unseres Gesamtvolumens.
- Die Nachfrage nach zertifizierten Produkten hat erneut deutlich zugenommen. Infolgedessen haben wir im Jahr 2021 das Verkaufsvolumen von zertifizierten Produkten auf der Basis von Palmöl und Palmkernöl für die Kosmetik- sowie die Wasch- und Reinigungsmittelindustrie im Vergleich zum Vorjahr um knapp 17% gesteigert.
- BASF treibt auch die RSPO-Zertifizierung der Lieferkette unserer Standorte für kosmetische Inhaltsstoffe weiter voran. Im Jahr 2021 wurden 26 Produktionsstätten weltweit nach RSPO zertifiziert.
- Gleichzeitig werden wir unsere Bemühungen zur Verbesserung der Transparenz und Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette verstärken. Wir konnten fast 96% unserer gesamten Ölpalmenexposition auf das Niveau der Ölmühlen im Jahr 2021 zurückführen.
- Zum wiederholten Mal haben wir unseren Product Carbon Footprint (PCF) für die Beschaffung von zertifiziertem nachhaltigem Palmkernöl veröffentlicht. Im Vergleich zur konventionellen Beschaffung spart BASF mehr als 330.000 Tonnen CO2 ein. Die RSPO-zertifizierte Produktion von PKO zeigt rund 36 Prozent geringere Auswirkungen auf die globale Erwärmung als die Beschaffung von nicht zertifiziertem Öl.1
- Im Jahr 2021 haben wir unseren fünften Fortschrittsbericht (für 2020) – den BASF Palm Progress Report – für mehr Transparenz in der Wertschöpfungskette veröffentlicht.
1Der PCF wird nach den Anforderungen und Richtlinien für die Quantifizierung gemäß ISO „14067:2018-08 Treibhausgase – CO2-Fußabdruck von Produkten“ berechnet.
Weltweit steigt der Verbrauch an Palmöl für Lebensmittel, Biokraftstoffe sowie Haushalts- und Körperpflegeprodukte. Der damit verbundene Ausbau der Palmölproduktion stellt zugleich eine immer größere Bedrohung für ökologisch sensible Lebensräume in Tropenwäldern und Mooren dar. Die Zeit drängt: Wie kann die Kosmetikindustrie zu einer nachhaltigen Palmölproduktion beitragen? Um diese Fragen mit Vertretern der gesamten Lieferkette zu diskutieren, haben wir 2016 den BASF Palm Dialog ins Leben gerufen: im Rahmen der globalen Fachmesse In-Cosmetics haben wir in den vergangenen vier Jahren mit Teilnehmern aus Industrie, Einzelhandel, von Verbänden und Nichtregierungsorganisationen sowie der Fachmedien Lösungsansätze diskutiert. Die Teilnehmer beschäftigten sich insbesondere mit Fragen zu Zertifizierungsanforderungen, transparenten Kosten sowie zur Schärfung des öffentlichen Bewusstseins für die Lieferkette – vom Kleinbauern bis hin zum Endverbraucher.