Können Sie sich eine Wärmepumpe so groß wie ein Fußballfeld vorstellen?
Wir schon. Derzeit planen wir für unseren Standort Ludwigshafen industrielle Wärmepumpen, die eine Schlüsselrolle bei unserer Klimaschutzstrategie spielen werden. Die Wärmepumpen verwenden wiedergewonnene Abwärme aus chemischen Anlagen und Kühlsystemen und generieren damit einen Großteil des Dampfes, den wir in der Produktion verwenden. Damit werden Wärmepumpen unseren Bedarf an fossilen Brennstoffen enorm reduzieren.
Die Inspiration: die Superkraft von Wärmepumpen
Die Stromrechnungen privater Haushalte explodieren und Wärmepumpen sind in aller Munde. Diese liefern eine beeindruckende Leistung. Wärmepumpen können Außenluft, die auf den ersten Blick nicht besonders warm zu sein scheint, aufnehmen, „versteckte“ Wärme daraus ableiten, sie komprimieren, um sie noch heißer zu machen, und sie dann durch ihre Heizungs- und Warmwassersysteme zurückleiten. Eine Wärmepumpe macht ihre Heizung effizienter und reduziert CO2-Emissionen. Das ist sozusagen „Thermodynamik in Aktion“.
Die Herausforderung: der Bedarf an Dampf
Warum brauchen wir Wärmepumpen in der Größe von Fußballfeldern? Kurz gesagt: um neue Technologien mit Klimaschutz zu kombinieren. Die Wärmepumpen werden uns helfen, riesige Mengen an Dampf zu erzeugen, indem sie erneuerbare Energien auf eine Weise nutzen, die hochenergieeffizient ist und so unsere CO2-Emissionen reduziert.
Unsere Chemieanlagen erzeugen eine große Menge an Abwärme, die derzeit weitgehend ungenutzt bleibt. Wärmepumpen werden diese Abwärme aus unseren Anlagen und Kühlsystemen aufnehmen, um CO2-freien Dampf herzustellen. Warum aber brauchen wir überhaupt so viel Dampf? Ganz einfach: Er ist unerlässlich für die Herstellung vieler Produkte, mit denen BASF fast jede Industrie beliefert – vom Bausektor über Landwirtschaft bis hin zur Körperpflege. Und wir brauchen viel davon: etwa 20 Millionen Tonnen Dampf pro Jahr allein an unserem Standort Ludwigshafen.
CO2-frei: Dampferzeugung durch Energierückgewinnung
Neue Methoden zur Dampferzeugung werden eine wichtige Rolle beim Erreichen unserer Klimaziele spielen. Bis 2030 werden wir die Treibhausgasemissionen an unseren Produktionsstandorten und bei unseren Energieeinkäufen im Vergleich zu 2018 um 25 % reduzieren. Bis 2050 wollen wir Netto-Null-Emissionen erreichen.
Industrielle Wärmepumpen sind nicht nur tausendmal größer als die privater Haushalte, sie erzeugen zudem höhere Temperaturen und produzieren Dampf bei mehr als 120 °C.
Derzeit wird die Hälfte des Dampfs, den wir benötigen, von konventionellen Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen erzeugt, die CO2-Emissionen erzeugen. Unsere Wärmepumpen, betrieben mit Strom aus erneuerbaren Quellen, werden diese riesige Mengen an Dampf elektrisch erzeugen können und jedes Jahr Millionen Tonnen an CO2-Emissionen einsparen. Die Wärmepumpen sind Teil eines mehrgleisigen Ansatzes, der auch andere Technologien wie E-Boiler und elektrifizierte Dampfturbinen umfasst, um unsere Emissionen bis 2050 auf Netto-Null zu senken.
Treffen Sie das Projektteam
Die Wärmepumpen in Größe von Fußballfeldern sind zunächst für den BASF-Standort in Ludwigshafen geplant. „Wir finden Wege für BASF, um Dampf ohne CO2-Fußabdruck zu erzeugen. Das ist unsere Aufgabe und das ist es, was ich an meiner Arbeit liebe. Wir entwickeln Lösungen, die sowohl BASF als auch der Gesellschaft dienen“, berichtet Bart Van Assche, Vice President Global Infrastructure Technology bei BASF, dessen Team sich mit der grünen Transformation von Energien wie Dampf befasst, die für den Betrieb chemischer Anlagen erforderlich sind.
Van Assche hat vier Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren. Seine persönliche Motivation treibt ihn noch weiter an: „Ich möchte sicherstellen, dass meine Kinder eine vielversprechende Zukunft haben. Wir müssen die Transformation beschleunigen.“ Und aus seiner Sicht ist die Zukunft nicht mehr weit.
„Das liebe ich an meiner Arbeit: Gemeinsam mit meinem Team kann ich Lösungen entwickeln, die sowohl BASF als auch der Gesellschaft dienen.“
Verbund: die Kraft des gemeinsamen Denkens
Nachhaltigkeit und die bestmögliche Nutzung von Abwärme sind bei BASF keine neuen Ideen. Wir setzen sie seit Jahrzehnten in der Praxis um. Der beste Beweis sind unsere sechs Verbund-Standorte weltweit, einschließlich Ludwigshafen.
Im Bau: unser „intelligentes“ Verbundwerk in Zhangjiang/China. Es wird vollständig mit erneuerbarer Energie betrieben werden.
Verbund bedeutet, verbunden zu sein. Unter diesem Ansatz verbinden wir Menschen, Systeme und Produktionsanlagen, um Effizienz und Fachwissen zu maximieren. Standorte werden sorgfältig geplant und vernetzt gebaut, sodass Abfallprodukte aus einem Produktionsschritt zum Rohstoff für einen anderen werden. Dies verringert Abfälle, reduziert Transporte und maximiert die Energieeffizienz. Ein Rädchen greift in das Andere. Die Wärmepumpen in Ludwigshafen sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie das mit der zurückgewonnenen Abwärme funktionieren könnte.
In Zukunft: mehr Verbundenheit bedeutet weniger Emissionen
Unsere sechs Verbund-Standorte sorgen für mehr als 50 % unserer Produkte, daher ist Vernetztheit für unsere Klimaschutzstrategie in Zukunft entscheidend. Welche globalen Auswirkungen hat das? 2020 hat allein die Wiederverwendung von Abwärme als Energie etwa 18,7 Millionen MWh Energie eingespart. Das sind 3,8 Millionen Tonnen weniger CO2-Emissionen. Und gerade bauen wir einen „intelligenten“ Verbund-Standort in Zhanjiang/China, der von Anfang an vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben wird.