Justus von Liebig
Chemiker 1803 – 1873
Justus von Liebig wurde 1803 in Darmstadt geboren. Er war der Sohn eines Materialhändlers und experimentierte schon früh in der Werkstatt seines Vaters. Schnell war sein Interesse für die Chemie geweckt. Justus von Liebig entdeckte, dass Pflanzen Mineralstoffe aus dem Boden aufnehmen, darunter Stickstoffverbindungen, die sie zum Aufbau des für die Ernährung von Mensch und Tier wichtigen Eiweißes (Protein) verwenden. Daraus entwickelte er die Idee der Mineraldüngung, bei der Pflanzen auch Stickstoff in Form von Verbindungen auf Ammoniakbasis zugeführt wird.
Fritz Haber
Chemiker 1868 – 1934
Der deutsche Chemiker Fritz Haber untersuchte in den Jahren 1903 bis 1909 die Reaktion zwischen Stickstoff und Wasserstoff unter hohem Druck an einem Edelmetallkatalysator. Zusätzlich erkannte er die Möglichkeit, das entstandene Ammoniak abzutrennen, die nicht verbrauchten Einsatzstoffe aber in die Synthese zurückzuführen. 1909 tropfte das erste synthetisch hergestellte Ammoniak aus seiner Versuchsapparatur im Labor. Die Arbeiten von Fritz Haber lassen die technische Synthese von Ammoniak aus Stickstoff und Wasserstoff erstmals möglich erscheinen. Notwendig sind hohe Temperaturen, hoher Druck und Katalysatoren.
1918 wurde Fritz Haber für die Entwicklung der Ammoniaksynthese mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet.
Carl Bosch
Chemiker 1874 – 1940
Bei der Einführung des Ammoniaksynthese-Verfahrens in die Technik bereitete die Frage des Ofenmaterials große Schwierigkeiten. Die Öfen mussten bei hohen Temperaturen und Drücken gegenüber dem leicht diffundierenden und leicht brennbaren Wasserstoff dicht und widerstandsfähig sein. Carl Bosch gelang es, in nur vier Jahren den Laborversuch von Fritz Haber auf die großtechnische Produktion der BASF zu übertragen. Er entwickelte gefahrlose und betriebssichere Apparaturen mit speziellen Reaktionsöfen und neuen Stahlarten. Das Verfahren zur Ammoniaksynthese wurde nach seinen Entwicklern als „Haber-Bosch-Verfahren“ benannt.
Von 1919 bis 1925 war Carl Bosch Vorstandsvorsitzender der BASF und später Vorsitzender des Aufsichtsrats der I.G. Farben. 1931 erhielt er für seine Arbeiten zur großtechnischen Ammoniaksynthese den Nobelpreis für Chemie.
Alwin Mittasch
Chemiker 1869 – 1953
Der Chemiker Alwin Mitasch leitete von 1912 bis 1932 das Ammoniaklaboratorium der BASF und war der engste Mitarbeiter von Carl Bosch. Er fand 1910 nach Tausenden von Versuchen die Rezeptur für einen brauchbaren und wirtschaftlich sinnvollen Katalysator: Eisen mit Oxidanteilen aus Aluminium, Calcium und Kalium. Auch heute noch ist Eisen die Grundlage für Katalysatorsysteme in der Ammoniaksynthese.