23. Oktober 2019
Nachhaltigkeit

25 Jahre Nachhaltigkeitsstrategie

23.10.2019

„Nachhaltige Entwicklung im ökonomischen, ökologischen und sozialen Bereich wird der Schlüsselfaktor für Erfolg im 21. Jahrhundert sein,“ sagte Jürgen Strube, Vorstandsvorsitzender der BASF (1990-2003). Sein Weitblick sollte die Zukunft der BASF im wahrsten Sinne des Wortes „nachhaltig“ prägen: 1994 verabschiedete BASF ihre „Vision 2010“ und damit die Ausrichtung des Unternehmens am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Zum damaligem Zeitpunkt weltweit eines der ersten Unternehmen, die sich öffentlich zu nachhaltigem Handeln bekannten, nahm sie damit eine Pionierrolle ein, die sich bis heute in ihren Leistungen für Nachhaltigkeit widerspiegelt.

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Für Umweltschutz und soziale Belange engagierte sich BASF bekanntlich schon länger als 1994 – Maßnahmen wie die Gründung der ersten Arbeitersiedlung (1872) wirkten beispielsweise dem Mangel an Arbeiterwohnungen entgegen, die Einführung einer Abwasserreinigung und Flugaschefängern für Kamine (zu Beginn des 20. Jahrhunderts) zeigte schon früh das Engagement für ressourcen- und umweltschonende Prozesse. Das Verbundsystem ermöglicht mit der Vernetzung von Produktionsanlagen, Energiefluss und Infrastruktur eine hocheffiziente chemische Produktion. 

Neu ist ab 1994 jedoch, dass die Balance von wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Belangen – der Kerngedanke von Nachhaltigkeit – Richtschnur für BASF ist. Seitdem hat der wirtschaftliche Erfolg nicht mehr alleinige Priorität bei den geschäftlichen Entscheidungen. Die „Vision 2010“ ist demnach vergleichbar mit einer Geburtsurkunde für Nachhaltigkeit bei BASF. In den Erläuterungen ihrer Kernsätze bekennt sich BASF „zu einer nachhaltigen zukunftsverträglichen Entwicklung im Sinne von ‚sustainable development‘ und richte[t ihr] Handeln entsprechend aus.“ 

 

Meilensteine der letzten 25 Jahre: Methoden, Engagement und Berichterstattung 

Mit Blick auf die „Vision 2010“ bringt BASF den Nachhaltigkeitsaspekt vermehrt in die Unternehmensprozesse ein. Bei der Entwicklung neuer Analyse- und Bewertungsmethoden für die Nachhaltigkeit von Prozessen und Produkten tragen Methoden wie die Ökoeffizienz-Analyse (1996) oder seit 2008 die CO2-Bilanz für die gesamte BASF zu einem besseren Verständnis des Nachhaltigkeitsbeitrags der Produkte und Anlagen bei. Seit 2005 werden mit der SEEbalance®-Methode auch soziale Indikatoren bewertet. Seit 2013 steuert BASF ihr Produktportfolio mithilfe der Sustainable Solution Steering-Methode nach Nachhaltigkeitskriterien. Im gleichen Jahr wird der Value-to-Society-Ansatz entwickelt – er ist Grundlage für die ganzheitliche Analyse unternehmerischer Wertschöpfung.

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Die Ausrichtung der „Vision 2010“ zeigt sich auch im Engagement der BASF in globalen Organisationen und Initiativen. BASF tritt verstärkt in den Dialog mit Interessengruppen, z.B. seit 1999 beim Weltwirtschaftsrat für Nachhaltige Entwicklung und seit 2005 beim Weltwirtschaftsforum. Sozialen und ökologischen Grundstandards verpflichtet sich BASF als Mitbegründerin des UN Global Compact, einem Zusammenschluss aus Unternehmen und den Vereinten Nationen. Der BASF-Vorstand diskutiert seit 2013 im „Stakeholder Advisory Council“ regelmäßig mit Vordenkern über wesentliche die BASF betreffende Nachhaltigkeitsthemen. 2019 gründet BASF gemeinsam mit anderen Unternehmen die globale Alliance to End Plastic Waste zur Bekämpfung von Plastikmüll in der Umwelt.

Auch in der Berichterstattung zeichnen sich Aspekte der Nachhaltigkeit vermehrt ab. Hier wird BASF schon 1985 transparenter, indem sie ihre ersten globalen BASF-Umweltschutz-Leitlinien einführt. Für das Berichtsjahr 1988 erscheint der erste Umweltbericht. Mit der Publikation „Gesellschaftliche Verantwortung“ im Jahr 2000 legte BASF zum ersten Mal einen Bericht zur sozialen Dimension ihres unternehmerischen Handelns für die BASF-Gruppe weltweit vor. Ab dem Geschäftsjahr 2007 zeigt BASF Zusammenhänge zwischen finanzieller, ökologischer und gesellschaftlicher Leistung des Unternehmens in einem integrierten Bericht. Damit ist BASF zu dem Zeitpunkt Vorreiterin in der integrierten Berichterstattung.

 

Nachhaltigkeit in der BASF-Unternehmensstrategie

Das Herz der BASF-Gruppe ist die BASF SE mit ihrem Stammwerk in Ludwigshafen am Rhein. Mit etwa 250 Produktionsbetrieben, vielen hundert Laboren, Technika, Werkstätten und Büros auf einer Fläche von rund zehn Quadratkilometern, ist es der größte zusammenhängende Chemiekomplex der Welt.

Das Stammwerk der BASF ist auch die Wiege des Verbundkonzepts: Produktionsanlagen, Energieflüsse und Logistik werden intelligent miteinander vernetzt, um Ressourcen so effizient wie möglich zu nutzen.

Ab 1994 findet sich der Nachhaltigkeits-Fokus zunehmend in der Strategie wieder. 2004 verkündet BASF vier strategische Leitlinien, eine davon: „Wir wirtschaften nachhaltig für eine lebenswerte Zukunft.“ 2011 definiert BASF Nachhaltigkeit als Teil des Unternehmenszwecks: „We create chemistry for a sustainable future.“ 

2018 hat BASF sich im Rahmen ihrer weiterentwickelten Strategie neue Unternehmensziele gegeben: Bis 2030 will sie CO2-neutral wachsen. Und sie will ihren Umsatz mit Accelerator-Produkten, die einen besonderen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette leisten, bis 2025 auf 22 Milliarden € steigern. Außerdem will BASF Nachhaltigkeit im Einkauf und das Engagement ihrer Mitarbeiter fördern sowie bestehende Nachhaltigkeitsziele zu Sicherheitsthemen und Wasser fortführen.

Wohin führt die Zukunft?

Wir bei BASF haben eine lange Tradition, bei der wir gemeinsam mit unseren Kunden Wert für Umwelt, Gesellschaft, und Wirtschaft schaffen wollen. In Zukunft sehen wir eine neue Wachstumskurve, bei der im Kern eine effizientere Ressourcennutzung steht. Dabei gilt es, die gesamte unternehmerische Wertschöpfung neu zu durchdenken. Bereits heute arbeiten wir an Lösungen für morgen. Von Carbon Management, über ChemCycling bis hin zu einer neuen Rechnungslegung und Steuerung, bei der neben den ökonomischen, auch die ökologischen und sozialen Auswirkungen unserer Wertschöpfung monetarisiert bemessen werden. Wir sind optimistisch, dass wir mit unseren Projekten zu einer lebenswerten Zukunft beitragen können.
Saori Dubourg

Saori Dubourg

Mitglied des Vorstands, BASF SE

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Birgit Hellmann
Global Sustainability Communications
Letzte Aktualisierung 23. Oktober 2019