8. Oktober 2019
Presse

Gemeinsame Presse-Information
BASF, MedAccess und die Bill & Melinda Gates Foundation arbeiten zusammen, um innovative Moskitonetze in Länder mit Malariavorkommen zu bringen

  • Vereinbarung sorgt für schnellere Verfügbarkeit der neuesten Technologie von Moskitonetzen für Gemeinden mit dem grössten Bedarf
  • Gewährleistet Bereitstellung von 35 Millionen Interceptor® G2 Moskitonetzen über die nächsten vier Jahre
  • Ermöglicht kosteneffizientere Produktion und niedrigere Preise

 

Limburgerhof, London und Seattle, 8. Oktober 2019 – Anlässlich der Sixth Replenishment Conference von The Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria, haben BASF, MedAccess und die Bill & Melinda Gates Foundation eine Vereinbarung bekanntgegeben, welche die Bereitstellung von 35 Millionen Interceptor® G2 Moskitonetzen zur Bekämpfung von Malaria gewährleistet. Die Vereinbarung erstreckt sich auf vier Jahre. Sie sorgt dafür, dass Länder, in denen der Kampf gegen Malaria aufgrund von Insektizidresistenzen erschwert ist, schneller Zugang zu dieser innovativen Technologie der Moskitokontrolle erhalten.

Die Vereinbarung ermöglicht es BASF, Ressourcen langfristig besser zu planen und die Kosten der neuen Netze über die Vertragslaufzeit um durchschnittlich 40 % zu senken. Dadurch werden die Netze schneller zugänglich und erschwinglich für Länder, in denen Insektizidresistenzen steigen und konventionelle Netze ihre Wirksamkeit verlieren. Die neuen Netze werden dabei helfen, die Gesundheit von Millionen von Menschen zu schützen, vor allem in Ländern der afrikanischen Sub-Sahara wie Burkina Faso, der Elfenbeinküste und Mali.

Trevor Mundel, Präsident für globale Gesundheit bei der Bill & Melinda Gates Foundation sagte: „Moskitokontrolle, insbesondere mit Hilfe von Bettnetzen, ist seit mehr als 15 Jahren der Grundstein für unseren Fortschritt im Kampf gegen Malaria. Aber Insektizidresistenzen bedrohen diesen Fortschritt in einigen der am stärksten betroffenen Länder. Diese Vereinbarung hilft uns dabei, der Resistenz einen Schritt voraus zu bleiben und neue, dringend benötigte Instrumente zur Bekämpfung dieser Krankheit, die wirksam verhindert werden kann, zur Verfügung zu stellen.“

Jedes Jahr tötet Malaria rund 435.000 Menschen weltweit. Schätzungsweise gibt es pro Jahr 219 Millionen Fälle. Nirgendwo ist das Problem grösser als in Afrika, mit mehr als 90 % der Todesfälle. Malaria hat auch negative Auswirkungen auf die Bildung, Industrie und Wirtschaft einzelner Länder und ist eine der Hauptursachen für globale Armut. Saori Dubourg, Vorstandsmitglied der BASF sagte: „Für mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung ist jeder Tag ein Kampf gegen Malaria. Malaria ist vermeidbar und kann behandelt werden, trotzdem kostet diese Krankheit alle zwei Minuten das Leben eines Kindes unter fünf Jahren. Diese Vereinbarung sorgt dafür, dass unsere innovativen Netze jene Länder erreichen, in denen sie am meisten gebraucht werden und Leben retten.“

In den letzten Jahren gab es einen deutlichen Fortschritt im Kampf gegen Malaria. Von 663 Millionen klinischen Fällen von Malaria, die zwischen 2000 und 2015 verhindert wurden, lassen sich 69 % auf insektizidbehandelte Moskitonetze zurückführen. Aber nach vielen Jahren, in denen die Anzahl von Erkrankungen rückläufig war, hat die anpassungsfähige Moskitomücke Resistenzen gegenüber den herkömmlichen Insektiziden entwickelt, die zur Prävention von Malaria eingesetzt werden. Dies führt dazu, dass die Zahl der Fälle wieder steigt. Mehr als 60 Länder melden Resistenzen gegenüber mindestens einer Insektizidklasse, die zur Bekämpfung von Malaria verwendet wird. Gesundheitsexperten fordern neue Instrumente und Kooperationen, um wieder an Fahrt zu gewinnen.

Das neue Interceptor G2 Moskitonetz der BASF basiert auf zwei Insektiziden und wurde speziell dafür entwickelt, Resistenzen im Kampf gegen Malaria zu begegnen. Mehr als ein Jahrzehnt haben Wissenschaftler der BASF daran gearbeitet, Alpha-Cypermethrin und Chlorfenapyr, eine völlig neue Insektizidklasse im Bereich Öffentliche Gesundheit, umzufunktionieren und zusammen auf Moskitonetzen anzuwenden. Dieses mit zwei Insektiziden behandelte Netz hat 2017 eine Zwischenempfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erhalten – seit mehr als 30 Jahren ist dies die erste für ein Produkt, das auf einer neuen chemischen Klasse basiert.

Michael Anderson, Geschäftsführer des sozialen Finanzierungsunternehmens MedAccess sagte: „Wir sind sehr erfreut über die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit. Wenn wir eine Chance haben wollen, Malaria zu besiegen, dann müssen interessante neue Technologien, wie die der Interceptor G2 Netze, flächendeckend verfügbar gemacht werden. Mit einem neuen Finanzierungsmodell konnten wir eine Preisreduktion für die Netze erzielen, die deren Verteilung beschleunigt und eine verlässliche Verfügbarkeit sicherstellt. Nun werden wir dies in anderen Bereichen wiederholen, um endgültig dafür zu sorgen, dass finanzielle und praktische Gründe nicht den Zugang zu Medikamenten behindern.“        

Dr. Yacouba Savadogo ist der nationale Koordinator des Programme National de Lutte contre le Paludisme in Burkina Faso, wo die ersten Netze 2019 verteilt werden. Auch er ist optimistisch, dass Malaria besiegt werden kann, wenn Organisationen zusammenarbeiten. „Es kommt auf die Strategie sowie auf die Finanzierung und Umsetzung an. Aber mit vereinten und kontinuierlichen Bemühungen können wir es schaffen“, sagte er. „Wir müssen unsere vielen Ansätze und unsere Kräfte bündeln, um Malaria in ganzen Regionen auszurotten, denn die Moskitos kennen keine Grenzen.“

Die heutige Ankündigung ist eine wichtige Errungenschaft für privat-öffentliche Partnerschaften. Sie ist das Ergebnis des Engagements von Unternehmen wie dem Innovative Vector Control Consortium (IVCC), das mit BASF zusammengearbeitet hat, um die Entwicklung des Interceptor G2 Netzes zu fördern. Es unterstützt ausserdem die Ziele des New Nets Project von The Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria und Unitaid, welches von IVCC geleitet wird. Das New Nets Project wird die Wirkung von Moskitonetzen mit neuen Insektizidkombinationen in den am stärksten von Malaria betroffenen Ländern erproben und bewerten. Insgesamt baut die Vereinbarung auf der Zusammenarbeit und den Bemühungen von The Global Fund, Unitaid und der Clinton Health Access Initiative auf, die dazu beitragen, lebensrettende Produkte in Gemeinden mit Malariaerkrankungen zu bringen.

 

Über den Unternehmensbereich BASF Agricultural Solutions

Angesichts einer rasch wachsenden Weltbevölkerung wird zunehmend erwartet, dass wir eine nachhaltige Landwirtschaft und gesunde Umwelt etablieren und erhalten. In Zusammenarbeit mit Landwirten, Agrarfachleuten, Experten für Schädlingsbekämpfung und anderen sehen wir darin für uns wichtige Aufgaben. Deshalb investieren wir in eine starke Forschungs- und Entwicklungspipeline und ein breites Portfolio, das Lösungen rund um Saatgut und Pflanzeneigenschaften, chemischen und biologischen Pflanzenschutz, Bodenmanagement, Pflanzengesundheit, Schädlingsbekämpfung und digitale Landwirtschaft umfasst. Unser Team aus Experten im Labor, auf dem Feld, im Büro und in der Produktion verbindet innovatives Denken mit bodenständigem Handeln. Gemeinsam entwickeln wir Lösungen, die Wert schaffen – für Landwirte, die Gesellschaft und die Umwelt. Im Jahr 2018 hat unser Unternehmensbereich einen Umsatz von rund 6,2 Milliarden € erzielt. Weitere Informationen finden Sie unter www.basfpublichealth.com, unter www.agriculture.basf.com oder auf unseren Social-Media-Kanälen.

Über MedAccess        
MedAccess ist ein in Grossbritannien ansässiges, soziales Finanzierungsunternehmen mit der neuartigen Mission, die globalen Gesundheitsmärkte für alle zugänglich zu machen. Unser Hauptziel ist es, medizinische Versorgung in unterversorgten Märkten zuniedrigeren Preisen breiter verfügbar zu machen. Auf Basis der Präzision und Kompetenz der Unternehmensfinanzierung bieten wir eine neuartige Lösung für diese Herausforderung. Wir bieten Volumengarantien, die das kommerzielle Risiko reduzieren und es Medizinherstellern ermöglichen, die Versorgung neuer Märkte zu erschwinglichen und nachhaltigen Preisen zu beschleunigen. Auf diese Weise können Impfstoffe, Medikamente, Diagnosetests und Medizinprodukte die Patienten viel früher erreichen, als es die bestehenden Marktkräfte zulassen würden. Weitere Informationen finden Sie unter www.medaccess.org und folgen Sie MedAccess auf Twitter @MedAccessUK.

Über die Bill & Melinda Gates Foundation

Geleitet von der Überzeugung, dass jedes Leben den gleichen Wert besitzt, setzt sich die Bill & Melinda Gates Foundation dafür ein, allen Menschen dabei zu helfen, ein gesundes und produktives Leben zu führen. In den Entwicklungsländern konzentriert sich die Stiftung auf die Verbesserung der Gesundheit der Menschen und darauf, Ihnen eine Chance zu geben, sich aus Hunger und extremer Armut zu befreien. In den Vereinigten Staaten versucht die Stiftung sicherzustellen, dass alle Menschen – insbesondere diejenigen mit den geringsten Mitteln – Zugang zu den Möglichkeiten und Chancen erhalten, die sie brauchen, um in der Schule und im Leben erfolgreich zu sein. Die in Seattle, Washington, ansässige Stiftung wird von Geschäftsführerin Sue Desmond-Hellmann und dem Co-Vorsitzenden William H. Gates Sr. unter der Leitung von Bill und Melinda Gates und Warren Buffett geführt.

 

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BASF
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stephanie.reiss@basf.com
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MedAccess
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Bill & Melinda Gates Foundation
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jeff.chertack@gatesfoundation.org
+1 206 321 5793

Franz  Kuntz
Franz Kuntz
Mediensprecher - Deutschsprachige Medien
Klybeckstrasse 161, 4057 Basel, Schweiz
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Insektizid-behandelte Moskitonetze haben sich als der effektivste Weg zur Bekämpfung von Malaria erwiesen. Seit 2000 wurden fast 2 Milliarden Netze verteilt. Damit konnten mehr als 450 Millionen Malariafälle verhindern werden.
The first delivery of the innovative new Interceptor G2 mosquito nets under the new agreement between BASF, MedAccess and the Bill & Melinda Gates Foundation will be made to Burkina Faso in 2019 -  a country with confirmed resistance to conventionally-used insecticides for malaria control. Two million Interceptor® G2 nets packaged in bales are ready in the BASF warehouse for shipment to Burkina Faso.
Photo - Xiao Nan/BASF
Die erste Lieferung der innovativen neuen Interceptor® G2-Moskitonetze im Rahmen der neuen Vereinbarung zwischen BASF, MedAccess und der Bill & Melinda Gates Foundation wird 2019 nach Burkina Faso gehen - einem Land mit nachgewiesener Resistenz gegen konventionell eingesetzte Insektizide zur Malariakontrolle. Zwei Millionen Interceptor® G2-Netze in Ballen verpackt stehen im BASF-Lager für den Versand nach Burkina Faso bereit.
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Das Interceptor® G2-Netz der BASF zur Bekämpfung von insektizidresistenten Moskitos ist das erste Moskitonetz auf Basis von Nicht-Pyrethroid-Chemie, das eine Zwischenempfehlung der WHO zur Malariakontrolle erhalten hat. Durch seine markanten Streifen unterscheidet er sich von den derzeit verwendeten Moskitonetzen. Volker Frenz, Entwicklungschemiker für Interceptor® G2, prüft Netzproben im Labor.
Letzte Aktualisierung 8. Oktober 2019