30. Juli 2019
BASF Wohnen + Bauen GmbH

Creation Center - Raum für innovative Lösungen

Eine Baustelle in 20 Metern Höhe hat man nicht alle Tage und einen Luftschutzbunker als Fundament erst recht nicht. Das Creation Center, das auf dem Bunker an der Karl-Müller-Straße entsteht, ist sowohl architektonisch als auch in der späteren Nutzung ein besonderes Projekt. Die BASF Wohnen + Bauen plant und baut das neue Creation Center – ein Gebäude, in dem BASF-Einheiten und Kunden künftig gemeinsam an einem Ort innovative Lösungen entwickeln werden.

Knapp zwei Meter breit, über acht Meter hoch und 160 Kilogramm schwer ist ein einzelnes Fassadenteil. Per Kran wurden in den vergangenen Wochen diese Elemente hochgezogen, schwebten über und am Bunker vorbei, um mithilfe von Abstandshaltern und Wasserwaagen genau eingepasst und verschraubt zu werden. So ergibt sich nun nach und nach die weiße Fassade aus organischen Formen, die deutlich im Kontrast zu dem Relikt aus der Kriegszeit steht und dem Bauwerk einen neuen Charakter verleiht.

„An dieser Stelle wird also bald ausgerechnet ein grauer, verschlossener Betonbunker Werte wie Leichtigkeit, Offenheit, Austausch, Kreativität und Innovationswillen weit in den Himmel recken“, sagte BASF-Vorstandsmitglied Michael Heinz beim Richtfest im Juni. „Eine bessere Umwidmung dieses Gebäudes kann ich mir kaum vorstellen.“ Die Fassade ist so geplant, dass sie sich maximal von dem grauen Koloss abhebt.

„Will man ein denkmalgeschütztes Gebäude erweitern, dann stellt sich die Frage, ordnet man sich der Gestaltung unter oder setzt man einen Kontrapunkt“, erläutert Bernadette Stauder-Buschlinger, Projektleiterin für das Gebäude bei BASF Wohnen + Bauen. Zusätzlich zur kontrastreichen Fassade ist der gesamte Aufbau leicht verdreht, was die Wirkung des gesamten Bauwerks noch spannender mache. Auch für die erfahrene Architektin ist dieses Projekt außergewöhnlich. „Wir errichten dieses Gebäude eben nicht auf der grünen Wiese, und bei einem Fundament aus dickem Stahlbeton waren einige Besonderheiten zu berücksichtigen“, sagt Stauder-Buschlinger. 

Um beide Gebäudeteile zu verbinden, musste beispielsweise zunächst in die bis zu 3,80 Meter dicke Decke des Bunkers gebohrt werden. Mehrere 100 Stahlstäbe wurden anschließend für die tragende Stahlplattform des neuen Gebäudes in das Dach eingeklebt. „Die Architektur ist speziell auf die spätere Nutzung ausgerichtet und hat sich aus dem Zusammenspiel von Kundenbedürfnissen, Designideen, Materialkunde und Simulation entwickelt“, so die Projektleiterin. Der Grundriss der zwei Geschosse hält offene und geschlossene Flächen vor, so dass ein Großteil der 1000 Quadratmeter als flexibel nutzbare Fläche für Projektpartner und Kunden vorgesehen ist. Die Räume werden über modernste Präsentations- und Simulationstechnik verfügen, um beispielsweise mithilfe virtueller 3D-Daten das Verhalten realer Bauteile zu visualisieren. 

Der Betonbunker ist nicht nur Fundament, sondern in ihm wird auch das Rechenzentrum des Creation Centers untergebracht sein. Beheizt wird das Gebäude mit umweltfreundlicher Fernwärme. Für die Kühlung mit Flusswasser kann auf bereits bestehende Infrastruktur zurückgegriffen werden. Erschlossen wird der neue Gebäudeteil über einen Treppenturm und einen Aufzug. In 28 Metern Höhe gibt es eine Dachterrasse, die das Flachdach zu einer nutzbaren Fläche macht. Die ersten Mitarbeiter können zum Jahreswechsel ihren Arbeitsplatz in den neuen Räumen mit Blick über Werk und Teile Ludwigshafens beziehen. Die besondere Lage dieses neuen BASF-Gebäudes würdigte auch Baudezernent Klaus Dillinger beim Richtfest: „Das Creation Center ist die perfekte Mischung zwischen Altem und Neuem, Tradition und Moderne. Seine Lage mit Blick über die Dächer Ludwigshafens beflügelt und lädt zum Austausch und Perspektivenwechsel ein. Ich bin zuversichtlich, dass hier ein offener und kreativer Ort der Zusammenarbeit entsteht.“

Letzte Aktualisierung 30. Juli 2019