Seit meinen Zivildienst in Italien habe ich eine Affinität zu dem Land entwickelt, die noch stärker geworden ist, als ich während eines Forschungssemesters in Rom meine heutige Frau kennenlernte. Zurück in Berlin fand ich nach meiner Promotion 2009 erstmal keine Anstellung. Also machte ich meinen Postdoc an der Columbia Universität in New York und kam so in Kontakt mit der Katalyseforschung der BASF in Iselin. Diese führte mich nach Ludwigshafen, wo ich in der Oxidationskatalyse startete und 5 Jahre lang ganz klassisch forschte. Ich genoss diese greifbare industrielle Forschung, die man in dieser Form an keiner Uni lernen kann. Ich wechselte in die Konzernstrategie, mein Schwerpunkt waren Strategieprozesse und Investitionsprojekte. Anschließend wollte ich kommerzielle Verantwortung übernehmen und bekam sie im Bereich Vitamin A für Tierernährung. Es war eine sehr intensive Zeit und ich hatte eine steile Lernkurve. Der nächste Schritt war disziplinarische Führungsverantwortung und ich ging zurück in die Forschung auf eine Gruppenleiterstelle. Dort kam ich nach gut anderthalb Jahren immer mehr zur Überzeugung, dass das Set-Up der Gruppe nicht optimal war. Schlussendlich rationalisierte ich meine eigene Stelle weg. Während ich nach einer Folgebeschäftigung Ausschau hielt, hörte ich, dass ein BASF-Unternehmensbereich Kandidat:innen für eine Standortleitung in Italien suchte, für die nicht zwingend eine ausgeprägte Produktionserfahrung Grundvoraussetzung war, sondern vielmehr Managementerfahrung und interkulturelle Kompetenz. Seit Oktober bin ich verantwortlich für 2 Standorte in Villanova und Zingonia und wohne mit meiner Familie in Turin.