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Ausblick 2025
Quartalsmitteilung 3. Quartal 2025
Das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im dritten Quartal 2025 nach aktuellen Schätzungen um rund 2,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal.
In der EU hat sich die wirtschaftliche Aktivität im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal kaum belebt. Das BIP-Wachstum lag mit geschätzten 1,2 % gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich unter dem globalen Durchschnitt. In Deutschland zeigen die bislang vorliegenden Daten zur Industrieproduktion einen erheblichen Rückgang. Dies deutet auf ein weiteres schwaches Quartal für das deutsche BIP hin. Die Wirtschaft hat gegenüber dem zweiten Quartal voraussichtlich stagniert und dürfte im Vergleich zum Vorjahr kaum gewachsen sein. Für Frankreich und Italien waren die Wachstumsraten mit rund 0,5 % nur geringfügig höher. In Spanien nahm das BIP mit 3 % dagegen voraussichtlich deutlich stärker zu. In den USA blieb das Wirtschaftswachstum nach wie vor vergleichsweise hoch. Dazu trug neben positiven Impulsen vom Außenhandel der stabile private Konsum bei. Nach aktuellen Schätzungen lag das Wachstum mit rund 2 % im dritten Quartal nur geringfügig unter den Vorquartalen. Die Industrieproduktion legte mit rund 1 % aber deutlich schwächer zu. In China schwächte sich das Wachstum des BIP im dritten Quartal geringfügig auf 4,8 % ab. Erneut erwies sich die Industrieproduktion als Motor der Konjunktur. Die inländische Güternachfrage wuchs insgesamt schwächer als die Produktion. Zunehmende Güterexporte trugen trotz steigender Zölle im Handel mit den USA zum Wachstum bei.
Die globale Industrieproduktion nahm im dritten Quartal nach vorläufigen und zum Teil geschätzten Daten insgesamt um rund 2 % gegenüber dem Vorjahr zu. Regional waren die Entwicklungen unterschiedlich: In der EU nahm die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe um rund 1,5 % zu, dazu trug das zweistellige Wachstum der Pharmaindustrie bei. In den USA stieg die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe ebenfalls um etwas mehr als 1 %. Die Produktionszuwächse in den großen Schwellenländern der Region Asien-Pazifik waren deutlich höher: In China nahm die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe um rund 6 % und in Indien um rund 5 % zu. In Japan stagnierte die Produktion hingegen lediglich. Die Produktion in der Automobilindustrie konnte moderat zulegen: Nach aktuellen Prognosen wurden im dritten Quartal 2025 rund 0,9 Millionen Fahrzeuge mehr als im dritten Quartal des Vorjahres produziert; das entspricht einer Zunahme von rund 4,4 %, maßgeblich aus der Region Asien-Pazifik. Im Bereich der Konsumgüter blieb die Nachfrage nach längerlebigen Gütern schwach, insbesondere in der Möbelindustrie ging die Produktion zurück. Die Herstellung von Nahrungsmitteln nahm moderat zu. Die Produktion von Pflegeprodukten war nach aktuellen Schätzungen insgesamt rückläufig. Die Produktion in der Bauindustrie konnte in der EU nach offiziellen Zahlen leicht wachsen. Zuwächse waren allerdings lediglich in der Infrastruktur zu verzeichnen. In den USA sanken die realen Bauausgaben und die Zahl der im Bau befindlichen Häuser dagegen deutlich. Auch in China ging die Bauaktivität weiter zurück. In der Landwirtschaft blieb das Bild uneinheitlich: Während die Lagerbestände bei den Kunden in Europa und Nordamerika sanken, dämpften der Rückgang der Agrarpreise und handelspolitische Unsicherheiten die Nachfrage. Insbesondere in den USA wurde die ökonomische Situation der Landwirte durch rückläufige Exporte nach China belastet.
Die globale Chemieproduktion nahm im dritten Quartal 2025 um rund 4 % gegenüber dem Vorjahr zu. Treiber der globalen Produktion war China mit einem Zuwachs von fast 8 %. Außerhalb von China ging die Produktion dagegen leicht zurück. In der EU nahm die Chemieproduktion schätzungsweise um rund 3 % ab, in Deutschland lag sie sogar 5 % unter dem Vorjahresquartal. In den USA nahm die Chemieproduktion dagegen leicht um rund 1 % zu.
Der Ölpreis lag im dritten Quartal mit durchschnittlich 69 US$/Barrel (Brent) unter dem Niveau des Vorjahresquartals (80 US$/Barrel). Aufgrund der Ausweitung der Förderung und eines nur langsamen Nachfragewachstums wies der Ölpreis im Quartal einen fallenden Trend auf. Die Schwankungsbreite war mit Tagespreisen zwischen 65 und 74 US$/Barrel vergleichsweise gering.
Angesichts der großen Unsicherheiten im Hinblick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung behält BASF die Annahmen zu den weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Jahr 2025 wie folgt unverändert bei:
- Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: 2,0 %–2,5 %
- Wachstum der Industrieproduktion: 1,8 %–2,3 %
- Wachstum der Chemieproduktion: 2,5 %–3,0 %
- US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,15 US$/€
- Ölpreis der Sorte Brent von 70 US$/Barrel im Jahresdurchschnitt
Infolge des geänderten Ausweises der BASF-Geschäftseinheiten Fahrzeugserienlacke, Autoreparaturlacke und Oberflächentechnik haben wir die im BASF-Halbjahresbericht 2025 dargestellte Prognose der BASF-Gruppe für das Gesamtjahr 2025 technisch angepasst (bisherige Prognose aus dem BASF-Halbjahresbericht 2025 in Klammern, falls abweichend):
- EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 6,7 Milliarden € und 7,1 Milliarden €
(7,3 Milliarden € und 7,7 Milliarden €) - Free Cashflow zwischen 0,4 Milliarden € und 0,8 Milliarden €
- CO2-Emissionen zwischen 16,7 Millionen Tonnen und 17,7 Millionen Tonnen
Die im BASF-Bericht 2024 prognostizierten Risiken aus preisbedingt niedrigeren Margen sind teilweise eingetreten und haben zu einem leichten Ergebnisrückgang in den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 geführt. Für das vierte Quartal 2025 ergeben sich Risiken aus einer stärkeren Preisreduktion, steigenden Rohstoffpreisen und einem geringeren Mengenwachstum als erwartet. Chancen können sich aus einer positiven Nachfrage- und Margenentwicklung ergeben. Unsere globale Strategie, Kunden aus regionaler Produktion zu bedienen, begrenzt direkte Zollauswirkungen. Indirekte Auswirkungen ergeben sich unter anderem durch steigenden Wettbewerbsdruck, rückläufige Nachfrage, Planungsunsicherheit und Risiken im Zusammenhang mit Lieferketten. Die daraus resultierenden Effekte können weiterhin noch nicht umfassend bewertet werden.
Die im BASF-Bericht 2024 getroffenen chancen- und risikobezogenen Aussagen bezüglich der weiteren Risikofaktoren sind im Wesentlichen nach wie vor gültig. Nach Einschätzung des Unternehmens ist der Fortbestand der BASF-Gruppe weder durch bestehende Einzelrisiken noch durch die Gesamtbetrachtung aller Risiken gefährdet.
BASF-Bericht 2024
Unsere Prognose für die BASF-Gruppe und Segmente für das Jahr 2025 basiert auf der Annahme, dass eine moderate Belebung der Güternachfrage das Bruttoinlandsprodukt- und Industriewachstum stützen wird. Insbesondere der Rückgang der Verbraucherpreisinflation und eine damit verbundene Erhöhung der Realeinkommen dürften die Kaufkraft der Verbraucher in den USA und in Europa fördern. Herausforderungen wie insbesondere zunehmende geopolitische Unsicherheit und eine weitere Eskalation von Handelskonflikten werden das Vertrauen von Unternehmen und Konsumenten hingegen belasten. Nachdem die Automobilproduktion 2024 zurückging, erwarten wir für 2025 eine Stagnation. Für die globale Chemieindustrie rechnen wir mit einem etwas höheren Wachstum, verglichen mit den Erwartungen für das Bruttoinlandsprodukt und die Industrieproduktion. Das Wachstum der chemischen Industrie dürfte vor allem aus der erwarteten Expansion der Chemieindustrie in China und den anderen asiatischen Schwellenländern resultieren. Wir rechnen mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 75 US$/Barrel Brent und einem Wechselkurs von 1,05 US$/€.
Ergebnis- und Free-Cashflow-Prognose für die BASF-Gruppe1
Prognose auf Gruppenebene
| Millionen € | 2024 | Prognose 2025 |
| EBITDA vor Sondereinflüssen | 7.858 | 8,0 bis 8,4 Milliarden € |
| Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit | 6.946 | 5,6 bis 6,0 Milliarden € |
|
Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen |
6.198 | 5,2 Milliarden € |
| Free Cashflow | 748 | 0,4 bis 0,8 Milliarden € |
Im Jahr 2025 wird die BASF-Gruppe das EBITDA vor Sondereinflüssen voraussichtlich auf einen Wert zwischen 8,0 Milliarden € und 8,4 Milliarden € steigern (2024: 7,9 Milliarden €). Hierzu werden wahrscheinlich die Segmente Materials, Nutrition & Care, Industrial Solutions2 sowie Surface Technologies2 beitragen. Bei einigen dürfte dies vor allem auf ein Absatz- oder zum Teil auch Margenwachstum zurückzuführen sein. Für das Standalone Business Agricultural Solutions prognostizieren wir ein mengenbedingt leicht höheres Ergebnis. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Chemicals dürfte leicht unter den Wert des Jahres 2024 sinken. Hier werden vor allem steigende Fixkosten im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des neuen Verbundstandorts in China und planmäßige Wartungsabstellungen das Ergebnis im Unternehmensbereich Petrochemicals belasten. Das erwartete deutliche Ergebniswachstum von Intermediates wird dies nur teilweise kompensieren können.
Wir prognostizieren einen Free Cashflow für die BASF-Gruppe zwischen 0,4 Milliarden € und 0,8 Milliarden € (2024: 0,7 Milliarden €). Dieser ergibt sich aus einem erwarteten Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit zwischen 5,6 Milliarden € und 6,0 Milliarden € abzüglich erwarteter Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 5,2 Milliarden €.
Prognose der CO2-Emissionen für die BASF-Gruppe
Die CO2-Emissionen werden sich im Jahr 2025 voraussichtlich zwischen 16,7 Millionen Tonnen bis 17,7 Millionen Tonnen bewegen (2024: 17,0 Millionen Tonnen). Wir erwarten Mehremissionen im Vergleich zum Vorjahr aufgrund höherer prognostizierter Produktionsvolumen auf Basis einer ansteigenden Nachfrage. Mit gezielten Emissionsminderungsmaßnahmen, wie beispielsweise Erhöhung der Energieeffizienz und Prozessoptimierung, sowie der weiteren Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energien, unter anderem aus der Beteiligung am Offshore-Windpark Hollandse Kust Zuid, werden wir diesem Anstieg entgegensteuern.
1 In Bezug auf das EBITDA vor Sondereinflüssen und den Free Cashflow entspricht „leicht“ einer Veränderung von 0,1 % bis 10,0 %, während „deutlich“ Veränderungen ab 10,1 % und „auf Vorjahresniveau“ keine Veränderungen (+/-0,0 %) bezeichnet.
2 Die Annahmen für die Segmente Industrial Solutions und Surface Technologies berücksichtigen bereits die Umgliederung des Geschäfts mit Chemie- und Raffineriekatalysatoren zum 1. Januar 2025 und basieren auf entsprechend angepassten Werten für das Jahr 2024.
Disclaimer
Diese Seite enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Einschätzungen und Prognosen des Vorstands sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen. Diese sind von einer Vielzahl von Faktoren abhängig; sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. BASF übernimmt keine über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Verpflichtung, die in dieser Präsentation getroffenen zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren.