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Ausblick 2025

3. Quartal 2024

Das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im dritten Quartal 2024 nach aktuellen Schätzungen um rund 2,7 % gegenüber dem Vorjahresquartal.

In der Europäischen Union (EU) lag das BIP-Wachstum mit rund 1 % gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich unter dem globalen Durchschnitt. Deutschland befindet sich nach aktuellen Erwartungen in einer Rezession, weil das BIP voraussichtlich zum zweiten Mal gegenüber dem Vorquartal zurückging. Auch gegenüber dem dritten Quartal 2023 ist die deutsche Wirtschaft schätzungsweise geschrumpft. In Italien wuchs die Wirtschaft gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich leicht, die Wachstumsrate blieb aber vermutlich bei unter 1 %. In Frankreich beschleunigte sich das Wachstum vorübergehend auf mehr als 1 %, unter anderem weil sich hier die wirtschaftlichen Impulse der Olympischen Spiele positiv bemerkbar machten. Das spanische BIP nahm mit rund 3 % deutlich stärker zu.

Die Dynamik der US-amerikanischen Wirtschaft nahm im dritten Quartal nach aktuellen Schätzungen nur geringfügig ab. Mit knapp 2,5 % legte das BIP voraussichtlich deutlich stärker zu als in der EU. Das Wachstum ist allerdings nach wie vor sehr stark durch Dienstleistungen getrieben, die Industriekonjunktur in den USA blieb schwach.

In China schwächte sich das Wachstum des BIP im dritten Quartal auf etwas unter 5 % ab. Hier war die Industrie eine wichtige Stütze der Konjunkturentwicklung. Auf der Nachfrageseite blieb der inländische Konsum allerdings schwach, das Wachstum wurde vor allem von der soliden Exportkonjunktur gestützt. 

Die globale Industrieproduktion nahm im dritten Quartal nach vorläufigen und zum Teil geschätzten Daten insgesamt um 1,5 % gegenüber dem Vorjahr zu. Regional waren die Entwicklungen unterschiedlich: In der EU ging die Produktion im verarbeitenden Gewerbe weiter zurück, in den USA stagnierte sie weitgehend. In den großen Schwellenländern Asiens konnte die Produktion dagegen ausgeweitet werden. In China nahm die Produktion im verarbeitenden Gewerbe schätzungsweise um rund 5 % und in Indien um etwa 3 % zu. Gemeinsam haben beide Länder einen Anteil von rund 40 % an der Wertschöpfung des globalen verarbeitenden Gewerbes.

Die Produktion in der Automobilindustrie war dagegen insgesamt stark rückläufig: Nach aktuellen Prognosen wurden im dritten Quartal 2024 rund 1,2 Millionen Fahrzeuge weniger als im dritten Quartal des Vorjahres produziert; das entspricht einem Rückgang von mehr als 5 %. Davon waren alle großen Märkte betroffen: In der EU und in Nordamerika ging die Produktion um 5 % bis 6 % zurück, in China lagen die Rückgänge bei rund 4 %, in Japan bei knapp 6 % und bei etwa 8 % in Südkorea.

Im Bereich der Konsumgüter war insbesondere die Nachfrage nach längerlebigen Gütern schwach. Die Produktion von Nahrungsmitteln nahm dagegen global moderat zu. Die Pflegechemikalienproduktion bewegte sich nach aktuellen Schätzungen seitwärts.

Obwohl die langfristigen Zinsen mittlerweile leicht zurückgegangen sind, blieb die Nachfrage in der Bauwirtschaft insbesondere bei Neubauten schwach, vor allem im Segment des privaten Wohnungsbaus. In der EU war die Bauproduktion rückläufig. In den USA nahmen zwar die realen Bauausgaben zu, die begonnenen Bauprojekte bei privaten Wohnungen gingen dagegen um 6 % gegenüber dem Vorjahresquartal zurück. In China belastete die Krise am Immobilienmarkt weiterhin den Bausektor.

In der Landwirtschaft war das Bild heterogen: Die gesunkenen Preise für Agrargüter dämpften die Nachfrage nach Agrarchemikalien. Gesunkene Lagerbestände bei den Kunden in Europa und Nordamerika stützten den Markt dagegen.

Die globale Chemieproduktion nahm im dritten Quartal 2024 um rund 4 % gegenüber dem Vorjahr zu. Treiber der globalen Produktion war China mit einem Zuwachs von rund 6 % mit stark unterschiedlichen Wachstumsraten bei einzelnen Produkten und Segmenten. Außerhalb von China nahm die Produktion dagegen im Durchschnitt nur um rund 1,5 % zu. In der EU wuchs die Chemieproduktion schätzungsweise überdurchschnittlich stark um 3 %. In den USA stagnierte die Chemieproduktion dagegen.

Der Ölpreis lag im dritten Quartal mit durchschnittlich 80 US$/Barrel (Brent) unter dem Niveau des Vorjahresquartals (86 US$/Barrel). Die Schwankungsbreite war mit Tagespreisen von rund 70 bis rund 90 US$/Barrel vergleichsweise hoch. Während eine schwache Nachfrage und eine angekündigte Ausweitung der Förderung durch Saudi-Arabien den Ölpreis dämpften, sorgten die Konflikte im Nahen Osten zeitweise für einen Auftrieb der Ölpreise.

Für das Gesamtjahr 2024 könnten sich die Annahmen von BASF für das globale Chemiewachstum als zu konservativ herausstellen. Dies wird maßgeblich davon abhängen, ob die Chemieproduktion in China weiter auf hohem Niveau zunehmen kann. Im Hinblick auf die Industriekonjunktur signalisieren die konjunkturellen Frühindikatoren allerdings eine globale Abschwächung für das vierte Quartal 2024. Vor diesem Hintergrund behält BASF die Annahmen unverändert bei:

  • Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: +2,3 %
  • Wachstum der Industrieproduktion: +2,2 %
  • Wachstum der Chemieproduktion: +2,7 %
  • US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlichen 1,10 US$/€
  • Ölpreis der Sorte Brent von 80 US$/Barrel im Jahresdurchschnitt

Auch die im BASF-Bericht 2023 veröffentlichte Prognose der BASF-Gruppe für das Geschäftsjahr 2024 bleibt unverändert:

  • EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 8,0 Milliarden € und 8,6 Milliarden €
  • Free Cashflow zwischen 0,1 Milliarden € und 0,6 Milliarden €
  • CO2-Emissionen zwischen 16,7 Millionen Tonnen und 17,7 Millionen Tonnen

Für das vierte Quartal 2024 ergeben sich Risiken aus möglichen Preisrückgängen und einem geringeren Mengenwachstum als erwartet. Chancen können sich aus einer positiven Nachfrage- und Margenentwicklung ergeben.

Die im BASF-Bericht 2023 getroffenen chancen- und risikobezogenen Aussagen sind im Wesentlichen nach wie vor gültig. Nach Einschätzung des Unternehmens ist der Fortbestand der BASF-Gruppe weder durch bestehende Einzelrisiken noch durch die Gesamtbetrachtung aller Risiken gefährdet.

Unsere Prognose für die BASF-Gruppe und Segmente für das Jahr 2025 basiert auf der Annahme, dass eine moderate Belebung der Güter­nachfrage das Brutto­inlands­produkt- und Industrie­wachstum stützen wird. Insbesondere der Rückgang der Verbraucher­preis­inflation und eine damit verbundene Erhöhung der Real­einkommen dürften die Kaufkraft der Verbraucher in den USA und in Europa fördern. Heraus­forderungen wie insbesondere zunehmende geopolitische Unsicherheit und eine weitere Eskalation von Handels­konflikten werden das Vertrauen von Unternehmen und Konsumenten hingegen belasten. Nachdem die Automobil­produktion 2024 zurückging, erwarten wir für 2025 eine Stagnation. Für die globale Chemie­industrie rechnen wir mit einem etwas höheren Wachstum, verglichen mit den Erwartungen für das Brutto­inlands­produkt und die Industrie­produktion. Das Wachs­tum der chemischen Industrie dürfte vor allem aus der erwarteten Expansion der Chemie­industrie in China und den anderen asiatischen Schwellen­ländern resultieren. Wir rechnen mit einem durchschnitt­lichen Ölpreis von 75 US$/Barrel Brent und einem Wechselkurs von 1,05 US$/€.

Umsatz- und Ergebnis­pro­gnose für die Segmente

Ergebnis- und Free-Cashflow-Prognose für die BASF-Gruppe1

Prognose auf Gruppenebene

Millionen € 2024 Prognose 2025
EBITDA vor Sondereinflüssen 7.858 8,0 bis 8,4 Milliarden €
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit 6.946 5,6 bis 6,0 Milliarden €

Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

6.198 5,2 Milliarden €
Free Cashflow 748 0,4 bis 0,8 Milliarden €

Im Jahr 2025 wird die BASF-Gruppe das EBITDA vor Sondereinflüssen voraussichtlich auf einen Wert zwischen 8,0 Milliarden € und 8,4 Milliarden € steigern (2024: 7,9 Milliarden €). Hierzu werden wahrscheinlich die Segmente Materials, Nutrition & Care, Industrial Solutions2 sowie Surface Technologies2 beitragen. Bei einigen dürfte dies vor allem auf ein Absatz- oder zum Teil auch Margenwachstum zurückzuführen sein. Für das Standalone Business Agricultural Solutions prognostizieren wir ein mengenbedingt leicht höheres Ergebnis. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Chemicals dürfte leicht unter den Wert des Jahres 2024 sinken. Hier werden vor allem steigende Fixkosten im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme des neuen Verbundstandorts in China und planmäßige Wartungsabstellungen das Ergebnis im Unternehmensbereich Petrochemicals belasten. Das erwartete deutliche Ergebniswachstum von Intermediates wird dies nur teilweise kompensieren können.

Wir prognostizieren einen Free Cashflow für die BASF-Gruppe zwischen 0,4 Milliarden € und 0,8 Milliarden € (2024: 0,7 Milliarden €). Dieser ergibt sich aus einem erwarteten Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit zwischen 5,6 Milliarden € und 6,0 Milliarden € abzüglich erwarteter Auszahlungen für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 5,2 Milliarden €.

Prognose der CO2-Emissionen für die BASF-Gruppe

Die CO2-Emissionen werden sich im Jahr 2025 voraussichtlich zwischen 16,7 Millionen Tonnen bis 17,7 Millionen Tonnen bewegen (2024: 17,0 Millionen Tonnen). Wir erwarten Mehremissionen im Vergleich zum Vorjahr aufgrund höherer prognostizierter Produktionsvolumen auf Basis einer ansteigenden Nachfrage. Mit gezielten Emissionsminderungsmaßnahmen, wie beispielsweise Erhöhung der Energieeffizienz und Prozessoptimierung, sowie der weiteren Umstellung auf Strom aus erneuerbaren Energien, unter anderem aus der Beteiligung am Offshore-Windpark Hollandse Kust Zuid, werden wir diesem Anstieg entgegensteuern.

1 In Bezug auf das EBITDA vor Sondereinflüssen und den Free Cashflow entspricht „leicht“ einer Veränderung von 0,1 % bis 10,0 %, während „deutlich“ Veränderungen ab 10,1 % und „auf Vorjahresniveau“ keine Veränderungen (+/-0,0 %) bezeichnet.

2 Die Annahmen für die Segmente Industrial Solutions und Surface Technologies berücksichtigen bereits die Umgliederung des Geschäfts mit Chemie- und Raffineriekatalysatoren zum 1. Januar 2025 und basieren auf entsprechend angepassten Werten für das Jahr 2024.

Umsatz- und Ergebnis­pro­gnose für die Segmente

Disclaimer

Diese Seite enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Einschätzungen und Prognosen des Vorstands sowie den ihm derzeit verfügbaren Informationen. Diese sind von einer Vielzahl von Faktoren abhängig; sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. BASF übernimmt keine über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehende Verpflichtung, die in dieser Präsentation getroffenen zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren.

Letzte Aktualisierung21. März 2025