Wandel für das Klima

Mode auf der Spur – vom Saatgut bis zum Nähen

Möchten Sie Ihr neues T-Shirt bis zur Baumwollfarm zurückverfolgen und auf Nummer sicher gehen, dass es auf nachhaltigere Weise produziert wurde? Die Reduzierung der CO2-Emissionen in der komplexen Wertschöpfungskette von Baumwolle ist keine leichte Aufgabe. Doch die Modebranche befindet sich inmitten eines großen Wandels, der durch modernste Technologie unterstützt wird. Wir tragen zur Revolutionierung der Lieferkette für hochwertige Baumwolle bei, indem wir eine nachhaltige Landwirtschaft unterstützen und sicherstellen, dass jedes T-Shirt vom Saatgut bis zur letzten Naht rückverfolgbar ist. Mit dieser Innovation bauen wir Vertrauen auf und machen nachhaltige Kleidungsstücke zu mehr als einem Lifestyle Produkt – für alle beteiligten Parteien.

Die Bilder zeigen braune Baumwollpflanzen kurz vor der Ernte mit weißen Baumwollfasern, die in einem Wattebausch wie eine Schutzhülle um die Baumwollsamen herum wachsen.

Die Inspiration: Vertrauen durch Transparenz

Die Modebranche bewegt sich in einem schnelllebigen Umfeld in dem es an Transparenz in der gesamten Wertschöpfungskette mangelt. Wir glauben, dass sich dies ändern muss, da Transparenz bei nachhaltiger Beschaffung und Produktion zukünftig Grundvoraussetzung sein wird. Zudem muss die CO2-Bilanz der Branche reduziert werden. Mode hängt stark von den Kaufentscheidungen einzelner Personen ab. Können wir die dringendsten Fragen der Kunden zu nachhaltiger Kleidung beantworten und es ihnen ermöglichen, jeden Schritt der Reise ihrer Kleidung zu verfolgen, bevor sie ins Geschäft kommt?

Zwei Models in gelber und schwarzer Kleidung aus Baumwolle laufen auf einem Laufsteg in einem Feld aus flauschigen weißen Baumwollpflanzen mit blauen Bergen im Hintergrund. 

Vom Feld zur Modenschau: Die Modenschau, die auf der Farm eines Landwirts in der Nähe von Komotini stattfand, zeigte Kleidung, die vollständig aus der im CSF-Programm produzierten Baumwolle hergestellt wurde.

Die Idee: Zusammenarbeit für nachhaltige Baumwolle

Wir haben uns gefragt: Reicht es aus, Landwirten einfach hochwertiges FiberMax®-Saatgut zur Herstellung nachhaltiger Baumwolle zur Verfügung zu stellen? Oder könnten wir verantwortungsvoll bezogene und nachhaltige Zusatzstoffe sowohl in Kleidung als auch in Textilien rückverfolgen? Und all das bei gleichzeitiger Erfüllung der Bedürfnisse aller Interessenvertreter. Unsere Leidenschaft für den Wandel hat uns dazu veranlasst, über den Tellerrand zu schauen. Gemeinsam haben BASF-Baumwollexperten und Landwirte zwei revolutionäre Programme entwickelt, die Landwirten, Entkörnungsbetrieben, Verarbeitern, Modemarken und Modeproduzenten den Zugriff auf eine digitale Plattform ermöglichen, die jeden Baumwollballen vom Feld bis zum Endprodukt verfolgt. Die Vorteile dieser Nachhaltigkeitsmaßnahmen bieten weitere Anreize, um auf nachhaltige Methoden und Ansätze umzusteigen. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die gesamte Lieferkette für Baumwollfasern zu verbinden und jeden Schritt in der Lieferkette transparent und rückverfolgbar zu machen – vom Feld bis zur Mode.

Die Vorteile für Landwirte und Verbraucher sind zahlreich. Wir verfügen nun über die Daten, um die Fragen der Verbraucher zu beantworten. Gleichzeitig können wir den Landwirten etwas zurückgeben. Es ist eine Win-Win-Situation für alle.
Ein Porträt der BASF Communications Managerin Field Crops, Seed and Traits EMEA – Suzanne Barratt.

Suzanne Barratt

BASF Communications Managerin Field Crops, Seeds & Traits EMEA

Die Herausforderung: Voraussetzungen für echten Wandel schaffen

Landwirte bauten 2018/2019 mehr als 27 Millionen Tonnen an (FAO, 2021 „Jüngste Trends und Aussichten auf dem Baumwollmarkt und politische Entwicklungen von Baumwolle“). Wie können wir die Voraussetzungen für den Wandel in einer so riesigen Branche schaffen? Wie können wir sicherstellen, dass unser nachhaltiger Ansatz in Kombination mit digitaler Technologie für Millionen von Landwirten weltweit ein Vorteil wird, anstatt zusätzliche Belastung? Der Baumwollanbau ernährt 100 Millionen Familien auf fünf Kontinenten. Große Hersteller wie China, Indien, die Vereinigten Staaten und Brasilien sind bekannt. Aber nicht viele Menschen wissen, dass 85 % der für die EU angebauten Baumwollfasern im Nordosten Griechenlands angebaut werden. Daher haben wir unseren Fokus für bewusste Nachhaltigkeit und Reduzierung von CO2-Emissionen auf zwei großen Baumwoll-Anbaugebieten – Griechenland und den USA – gelegt.

Das Bild zeigt zwei große grüne Baumwollerntemaschinen auf einem Baumwollfeld, vor denen BASF-Baumwollexperten und Landwirte stehen.

Der Ansatz: regenerative Produktion für nachhaltige Kleidung

Qualität, Nachhaltigkeit und Transparenz stehen im Mittelpunkt der von uns entwickelten Baumwoll-Initiativen. Das Programm „Certified Sustainable FiberMax®“ (CSF) in Griechenland und die Initiative „e3 Sustainable Cotton“ in den USA beginnen beide mit hochwertigen BASF-Baumwollsamen. Der Schwerpunkt beider Initiativen, die durch innovative Technologien unterstützt werden, liegt auf der Herstellung nachhaltiger Mode und sozialbewusster Produkte. Baumwolllandwirte, die mit BASF zusammenarbeiten, engagieren sich mit uns für den Wandel. Neben der Nachverfolgung ihrer Produktion implementieren sie neue Arbeitsprozesse. In einem zweijährigen Programm verglichen wir in enger Zusammenarbeit mit der University of Thessaly in Griechenland diese nachhaltigen Baumwoll-Erntesysteme mit konventionellen. Die Ergebnisse aus dem Jahr 2022 zeigen, dass diese Arbeitsschritte die CO2-Emissionen pro Jahr um 5–15 % reduzieren und potenziell 60–80 kg organischen Kohlenstoff im Boden pro Hektar binden können.

Die Lieferkette für die Baumwollproduktion

 

Die Infografik zeigt 7 Symbole, die die Lieferkette eines Baumwollhemds vom Saatgut bis zum Produkt symbolisieren. Die Symbole haben Beschriftungen wie „FiberMax Seeds“, „Sustainable Farming“, „Ginning (Trennfaser)“, „Safety and Quality Control“, „Spinning“, „Weaving, Knitting, Sewing“, „Finished garment“ und Swingtags mit einem QR-Code, mit dem Kunden diese Lieferkette digital verfolgen können.
Die Infografik zeigt 7 Symbole, die die Lieferkette eines Baumwollhemds vom Saatgut bis zum Produkt symbolisieren. Die Symbole haben Beschriftungen wie „FiberMax Seeds“, „Sustainable Farming“, „Ginning (Trennfaser)“, „Safety and Quality Control“, „Spinning“, „Weaving, Knitting, Sewing“, „Finished garment“ und Swingtags mit einem QR-Code, mit dem Kunden diese Lieferkette digital verfolgen können.

Die reduzierten Emissionen stellen einen geschätzten Nutzen von 800 Kilogramm an CO2-Äquivalent pro Hektar pro Jahr dar, was 3.219 km (2.000 Meilen) entspricht, die von einem durchschnittlichen Benzinfahrzeug zurückgelegt werden (Quelle EPA: Green Gas Equivalencies Calculator).  

800 kg CO₂e = 3.219 km Reichweite

 

Wir glauben, dass die ständige Messung und Optimierung von Saatgut und Anbaumethoden der richtige Weg zu dauerhafter Nachhaltigkeit sind. Um die Auswirkungen der einzelnen Schritte entlang der Baumwolllieferkette zu verstehen und einen messbaren Erfolg im gesamten Prozess zu gewährleisten, haben wir die Datenerfassung in bewertbare Schritte aufgeteilt und uns mit Landwirten zusammengetan, um ein Belohnungssystem für die Nutzung digitaler Plattformen und die Verfolgung ihrer Produktion zu etablieren.

Das Bild zeigt einen Haufen BASF FiberMax-Baumwollsamen mit blauer Beschichtung.

BASF FiberMax®-Saatgut, Teil des nachhaltigen Landwirtschaftsprogramms.

Unsere Programme: hochwertiges Saatgut und nachhaltige Landwirtschaft in Kombination mit Technologie

Das CSF-Programm

Die Nachfrage nach hochwertigen griechischen Baumwollfasern ist sehr hoch. BASF hat sich bereits mit rund 1.600 Landwirten zusammengetan, die BASF FiberMax®-Saatgut kaufen. Landwirte erhalten eine Prämie für die Erfassung von Daten über die Baumwolle von den Entkörnungsbetrieben.

Dazu verwenden sie eine Blockchain-Technologie die jedes Jahr von weiteren Blockchain-Partnern verwendet wird.

Diese bahnbrechende Technologie ermöglicht es, jeden gepflanzten Samen und jeden Schritt des Prozesses bis zum fertigen T-Shirt zu verfolgen.

 

e3 Sustainable Cotton

Landwirte, die im e3-Programm in den USA teilnehmen, verfolgen spezifische Umwelt- und Sozialmaßnahmen in der Landwirtschaft. Diese werden auf einer digitalen Plattform dokumentiert, damit Textilhersteller und Kunden jeden einzelnen Baumwollballen rückverfolgen können. Darüber hinaus arbeitet BASF mit Modemarken zusammen, um Landwirten Anreize für Nachhaltigkeits-Bemühungen zu bieten. Das e3-Programm verdankt seinen Namen der Zusammenarbeit mit Landwirten, die sich verpflichten, Baumwolle in einer Weise anzubauen, die sozial gerecht, wirtschaftlich tragfähig und umweltverträglich ist – alles zertifiziert und überprüft durch unabhängige Audits. 

Aeiforki, der Implementierungspartner für das CSF-Programm, führte 2023 eine Studie zur CO2-Bilanz durch. Die CO2-Bilanz von 1 Kilo Baumwollfaser beträgt 6,26 kg an CO2-Äquivalent, was dem Fahren von 25 km (16 Meilen) oder dem Laden von 761 Mobiltelefonen entspricht.

Die Zukunft der Mode: vereint für die größte Aufgabe des 21. Jahrhunderts

Es wird erwartet, dass nachhaltig produzierte Baumwolle bis 2040 Grundvoraussetzung für die meisten Modemarken sein wird. Während der Fahrplan für diesen Wandel bereits in den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen festgelegt ist, gibt es auch einen neuen und wachsenden globalen Trend für nachhaltige Baumwollbeschaffung. Wir möchten Baumwolllandwirten eine internationale Plattform bieten, um sich über Nachhaltigkeitserfahrungen, Erfolge und die von ihnen geleistete Arbeit zur Umsetzung dieser UN-SD-Ziele auszutauschen. Im Jahr 2023 wird eine Delegation von US-amerikanischen und griechischen Landwirten und Entkörnungsunternehmen, die sowohl das „e3 Cotton Program“ als auch das „Certified Sustainable FiberMax® Program“ repräsentieren, zusammen mit BASF an einer Round-Table-Veranstaltung im Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York teilnehmen.

Die Landwirtschaft wird immer größer und komplexer – sie ist die größte Aufgabe auf der Erde. Deshalb verändern wir nachhaltige Baumwolle für eine bessere Zukunft.

Erfahren Sie mehr über nachhaltige Landwirtschaft bei BASF: