Boden, Wasser, Luft - BASF und Umwelt

Umweltschutz wird für BASF – wie für die meisten Industrieunternehmen – erst in den 1960er Jahren zum Thema. Nachsorgender Umweltschutz steht dann zunächst im Vordergrund.

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Umweltschutz am Standort Ludwigshafen

Eine Chronologie

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Biologische Reinigung

Anfangs leitet BASF ihre Abwässer ungeklärt in den Rhein. Noch bis in die 1960er Jahre genügen mechanische Reinigungsein-richtungen. Einen Wendepunkt markiert 1974 die Inbetriebnahme der BASF-Kläranlage. Herzstück der Anlage ist die biologische Reinigung: Milliarden von Bakterien verwandeln Schmutzstoffe in Klärschlamm, Kohlendioxid und Wasser. Die angeschlossene Klärschlammverbrennungsanlage produziert Dampf, der zur Stromerzeugung genutzt und ins Fernwärmenetz eingespeist wird.

Rauchenden Schornsteine? Saubere Luft?

Lange Zeit gelten rauchende Schornsteine als Synonym für Wirtschaftswachstum. Nach eher vereinzelten Maßnahmen im frühen 20. Jahrhundert ergreift BASF seit den 1960er Jahren verstärkt Maßnahmen zur systematischen Luftreinhaltung. Hierzu zählt seit 1965 auch der Einsatz von Luftmesswagen. Diese „fahrenden Schnüffler“ liefern seit 1972 ihre gesammelten Daten an die neue Luft- und Lärmüberwachungs-zentrale, den Vorläufer der 1989 eingerichteten Umweltzentrale.

Kraftpakete im Energieverbund

Energieeffizienz ist für BASF der Schlüssel, um Klimaschutz und Ressourcenschonung mit ökonomischen Wettbewerbsvorteile zu verbinden. Hierbei setzt BASF auf ihren Energieverbund sowie Kraft-Wärme-Kopplung. Im Energieverbund wandelt sie entstehende Prozesswärme in Dampf um, an statt sie an die Umwelt abzugeben, und stellt ihn Betrieben als Energie zur Verfügung. Die Anwendung dieses Prinzips reicht am Standort Ludwigshafen bis 1910 zurück. Daneben setzt BASF seit 1997 auf eine Kombination aus Gas- und Dampfturbinen (GuD-Anlagen) in Kraft-Wärme-Kopplung.

Kollege Wasserfloh

Produktverantwortung. In Ansätzen reicht dieses moderne Konzept bei BASF bis 1914 zurück, als sie eine Gewerbetoxikologische Untersuchungsstelle einrichtet – die erste ihrer Art in der deutschen Chemieindustrie. Lange vor jeder gesetzlichen Regelung prüft sie hier ihre Produkte auf mögliche gesundheitsschädliche Auswirkungen. Ökologische Auswirkungen ihrer Produkte, Verfahren und Emission untersucht BASF seit den 1960er Jahren. Ihre Anstrengungen auf diesem Gebiet bündelt sie 1991 in dem neuen zentralen Ökologielabor. Wasserfloh und Co. sind hier unentbehrlich.

Energie aus Abfall

Vermeiden, vermindern, verwerten. Dies sind die Grundprinzipien des BASF-Entsorgungskonzeptes. Was dennoch als Abfall übrigbleibt, wird nach Möglichkeit thermisch verwertet. Die frühen Anfänge hiervon reichen bis in die 1920er Jahre zurück. 1960 geht in Ludwigshafen die Rückstandsverbrennung in Betrieb, die seit 1964 mit der patentierten Drehrohrtechnologie arbeitet. Die in den Verbrennungsanlagen entstehende Wärme wird auch heute noch als Dampf und Strom in die Werksnetze eingespeist.

Umweltschäden gelten noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als notwendiges Übel der Industrialisierung. Erst in den 1960er Jahren setzt in Europa und Nordamerika ein gesellschaftliches Umdenken ein, als die industriebedingten Umweltschäden zu offensichtlich werden.

BASF reagiert mit einem Bündel an Maßnahmen: BASF führt 1968, und damit lange bevor solche Aufzeichnungen verpflichtend werden, ein Emissionskataster ein. 1974 geht die BASF-Kläranlage als die größte ihrer Art in Europa in Betrieb. Seit 1985 gelten in der BASF-Gruppe weltweite Umweltschutz-Leitlinien, deren Ziel ein einheitlicher Umwelttechnikstandard an allen BASF-Produktionsstandorten ist.

Diese frühen Maßnahmen im nachsorgenden Umweltschutz baut BASF in den folgenden Jahren konsequent aus. Daneben rückt der vorsorgende Umweltschutz seit den 1990er Jahren stärker in den Fokus, um Umweltauswirkungen von vornherein zu vermeiden. Hierzu setzen die Maßnahmen schon bei der Entwicklung neuer Verfahren und Produkte an. Die 1996 von BASF eingeführte Ökoeffizienz-Analyse hilft dabei.

Auch das Verbundprinzip von BASF leistet einen Beitrag zum vorsorgenden Umweltschutz, indem das Nebenprodukt eines Betriebs als Vorprodukt eines anderen besonders effizient verwertet oder überschüssige Reaktionswärme in der Nachbarfabrik als Energiequelle genutzt wird.

Heute tragen BASF-Produkte dazu bei, die Umweltbelastungen zu senken und Ressourcen zu schonen. Ein Beispiel unter vielen ist der 1998 entwickelte Wärmedämmstoff Neopor.