Erfolgsfaktoren – Strategische Weichenstellungen

Was macht BASF seit mehr als 150 Jahren erfolgreich? Auf jeden Fall der Verbund, ihre charakteristische Stärke. Daneben aber auch eine frühe konsequente Ausrichtung auf Forschung und Kundenbeziehungen. Der Zugang zu eigenen Rohstoffquellen komplettiert die Top Vier der langfristigen Erfolgsfaktoren.

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Innovationsformel

Anfangs beschränkt sich BASF auf die Imitation fremder Verfahren. Angesichts wachsender Konkurrenz erfolgt allerdings bald ein Umdenken: 1868 beruft BASF Heinrich Caro (1834-1910) zum Forschungsleiter und entwickelt eine Forschungsstrategie, die auf Innovationen setzt. Eine wachsende Zahl von BASF-Patenten ist das Ergebnis. Die Indigosynthese (1897) ist einer der größten Erfolge der BASF-Forschung – und auch die Ammoniaksynthese, für die Carl Bosch (1874-1940) 1931 den Nobelpreis für Chemie erhält. Forschung war und ist es, was BASF erfolgreich macht. Heute zählt sie zu den innovativsten Unternehmen weltweit.

Meilensteine der BASF-Forschung

Für Nachschub ist gesorgt

Ob Kohle oder Öl und Gas – eine langfristig gesicherte Versorgung mit Rohstoffen und Energieträgern ist für BASF damals wie heute unerlässlich. Deshalb beteiligt sie sich 1907 an der Zeche Auguste Victoria in Marl und übernimmt mit der Umstellung auf die Petrochemie 1969 die Wintershall AG, einen der ältesten deutschen Erdöl- und Erdgasproduzenten. 1990 beginnt Wintershalls Zusammenarbeit mit dem russischen Gaskonzern Gazprom.

Vom Kunden zum Partner

Ob Großkunde, mittelständischer oder Handwerksbetrieb – Kundennähe wird zu einer Schlüsselkomponente des Erfolgs von BASF. Für den Kundenkontakt ist der Aufbau einer eigenen weltweiten Verkaufsorganisation unerlässlich, der ab 1873 erfolgt. Daneben richtet BASF 1891 den Vorläufer ihrer Anwendungstechnischen Abteilung (Aweta) ein. Ihre Aufgabe ist die Kundenberatung. Hieraus erwächst zunehmend eine Kundenorientierung, die nicht selten in eine Entwicklungspartnerschaft mit dem Kunden mündet.

Intelligent vernetzt

Erfolgsfaktor, Leitmotiv und Exportschlager – das ist der Verbund für BASF. Schon in ihrer Gründung 1865 angelegt, entwickelt sich der Produktionsverbund insbesondere nach 1945 zum Verbundprinzip. So überträgt sich der Gedanke der Vernetzung von Betrieben, deren Produktströme über ein weitverzweigtes Netz an Rohrleitungen verbunden sind, allmählich auch auf andere Gebiete. Der Verbundgedanke erstreckt sich heute von der Produktion über die Technologie bis hin zu dem vernetzten Wissen der BASF-Mitarbeiter.

Als Friedrich Engelhorn (1821–1902) 1865 BASF gründet, verfolgt er eine wegweisende Idee: die Konzentration sämtlicher Produktionsstufen an nur einem Standort. Aus dieser Gründungsidee entwickelt sich am Stammwerk in Ludwigshafen das Verbundprinzip.

Drei Jahre nach der Gründung beruft BASF mit Heinrich Caro (1834–1910) den ersten Forschungsleiter, um die eigene Forschung zu stärken. In den folgenden Jahren entsteht eine Forschungsorganisation, die ihresgleichen sucht. Kennzeichnend für BASF wird die Strategie, auf Innovationen zu setzen – die sogar von einem Nobelpreis gekrönt wird.

Die Anwendungstechnik von BASF wird 1891 begründet und geht von Anfang an über den bloßen Kundenkontakt hinaus. Stattdessen bietet sie eine intensive Betreuung und Beratung, aus der sich eine explizite Kundenorientierung von BASF entwickelt.

Als BASF gegründet wird, ist Kohle die Basis der chemischen Industrie. 100 Jahre später ist die Umstellung auf die Petrochemie in vollem Gange. In beiden Fällen sichert sich BASF eine eigene Rohstoffbasis.