9. August 2021
Nachhaltigkeit

BASF lizenziert ihre digitale Lösung und Methodik zur Berechnung des Product Carbon Footprint an Partner

9. August 2021

BASF hat begonnen, ihre firmeneigene digitale Lösung und Methodik zur Berechnung des Product Carbon Footprint über Lizenzvereinbarungen an im Softwarebereich tätige Dritte weiterzugeben. Auf Grundlage der BASF-Methode werden die Partner eine Software entwickeln, die von anderen Industrieunternehmen eingesetzt werden kann. 

Um die Verringerung der Treibhausgasemissionen in Richtung Netto-Null zu lenken, muss das Reduzierungspotenzial in den Wertschöpfungsketten ermittelt werden. Die Transparenz des Carbon Footprints auf Produktebene ist eine wesentliche Voraussetzung, um auf dieses Ziel hinzuarbeiten. Aus diesem Grund hat BASF eine eigene digitale Lösung entwickelt, um produktbezogene Cradle-to-Gate Carbon Footprints (PCF) auf Basis von Primärdaten effizient zu berechnen. PCFs sind ein Maß für die Klimawirkung eines Produkts und umfassen die Gesamtmenge der Treibhausgasemissionen, die mit einem Produkt in den verschiedenen Phasen seines Lebenszyklus verbunden sind. Die Lösung von BASF ermöglicht es dem Unternehmen, genaue und detaillierte produktspezifische Daten zu Treibhausgasemissionen bereitzustellen.

Die digitale Lösung hat ihre Nutzbarkeit zur Berechnung transparenter Emissionsdaten für das gesamte Portfolio von rund 45.000 Produkten in den komplexen chemischen Wertschöpfungsketten bewiesen. Derzeit befindet sich die BASF in den letzten Schritten der Validierungsphase und plant, ihren Kunden die PCF-Daten bis Ende 2021 zur Verfügung zu stellen. TÜV Rheinland hat der BASF bescheinigt, dass ihre Methode zur Berechnung des Partial Product Carbon Footprints mit den relevanten internationalen Standards übereinstimmt.

„In der Entwicklungsphase unserer digitalen Lösung haben wir erkannt, dass die bestehenden Standards für die PCF-Berechnung Interpretationsspielraum lassen und unterschiedliche Wege der Emissionszuordnung zulassen. Das führt dazu, dass selbst PCFs für ein und dasselbe Produkt nicht immer vergleichbar sind“, sagt Christoph Jäkel, Head of Corporate Sustainability bei BASF. „BASF arbeitet daher mit verschiedenen Partnern und Verbänden zusammen, um die Standardisierung der PCF-Methoden voranzutreiben und gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.“

Um interessierten Industrieakteuren eine pragmatische Lösung anzubieten, hat die BASF beschlossen, ihren automatisierten PCF-Berechnungsansatz über ein Ökosystem von Partnerschaften auf dem Markt verfügbar zu machen. In einem ersten Schritt werden Lizenzvereinbarungen IT-Unternehmen in die Lage versetzen, die Methodik und die interne Lösung von BASF in eine marktfähige Software zu übersetzen.

Die BASF unterstützt auch ihre Lieferanten bei der PCF-Berechnung und Standardisierung. Das Unternehmen hat ein CO2-Managementprogramm für Lieferanten ins Leben gerufen, um seine Zulieferer einzubinden und Transparenz über die PCFs seiner Rohstoffe zu schaffen.

„Transparenz über CO2-Emissionen ist ein Grundpfeiler für die Steuerung in Richtung Netto-Null-Treibhausgasemissionen. Unser Ökosystem von Partnerschaften wird die Berechnung, die Berichterstattung und den Austausch von PCF-Daten zwischen den Akteuren entlang der Wertschöpfungsketten beschleunigen“, sagt Alessandro Pistillo, Director Digital Strategic Projects bei BASF. 

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Birgit Hellmann
Global Sustainability Communications
Letzte Aktualisierung 9. August 2021