Wer wir sind

Unser Engagement in China

BASF ist bereits seit langem in der Region Asien-Pazifik aktiv. Ihren Anfang nahm die Erfolgsgeschichte im Jahr 1885 mit dem Handel von Textil­farb­stoffen. Seither ist unser Engagement stetig gewachsen und immer vielfältiger geworden. Heute bedient BASF nahezu alle Schlüssel­industrien in der Region. Mit weiteren Investitionen in China bauen wir unsere hervorragende Position aus und beschleunigen das profitable Wachstum von BASF im größten Chemie­markt der Welt.

Die Region Asien-Pazifik ist der wichtigste Wachs­tums­motor für die chemische Industrie und wird weiter an Bedeutung gewinnen. Im Jahr 2000 entfielen auf die Regionen EMEA, Nord- und Südamerika sowie Asien-Pazifik jeweils noch etwa ein Drittel des welt­weiten Chemiemarktes. Bis 2030 wird die Region Asien-Pazifik für rund 70 Prozent des globalen Chemie­marktes stehen. Mehr als die Hälfte des weltweiten Umsatzes der chemischen Industrie und rund drei Viertel des weltweiten Wachstums der chemischen Produktion werden dann allein aus China kommen. Deshalb investieren wir dort.

Asien-Pazifik ist der Wachs­tums­motor für die chemi­sche Industrie. Die damit verbun­denen Chancen machen die Region für BASF mit unserer wachsen­den Präsenz in Asien sehr attraktiv.
Markus Kamieth, Member of the Board of Executive Directors, BASF SE

Stephan Kothrade

Mitglied des Vorstands der BASF SE

Mit Blick auf die Marktentwicklung ist BASF im wachs­tums­stärksten und größten Zukunfts­markt für die Chemie­industrie noch immer unter­repräsen­tiert. Im Jahr 2023 erzielten wir rund ein Viertel unseres globalen Umsatzes in der Region Asien-Pazifik. Weniger als 15 Prozent des welt­weiten BASF-Umsatzes entfielen auf China, das aller­dings für 50 Prozent des globalen Umsatzes in der Chemie­industrie steht. Deshalb stärken wir unsere Präsenz in China.

40 Prozent unserer für den Zeit­raum 2024 bis 2027 geplanten welt­weiten Investi­tionen fließen in die Region Asien-Pazifik, um unsere Kunden vor Ort mit einer starken lokalen Produktion zu unter­stützen. Neben größeren Projekten in Südost­asien, wie zum Beispiel an unserem Verbund­standort in Kuantan/Malaysia oder in Singapur, liegt unser Fokus auf China. So erwei­tern wir beispiels­weise unseren Verbund­standort in Nanjing oder unsere Wert­schöpfungs­kette für Batterie­materialien im Joint Venture BASF Shanshan. Und wir bauen einen neuen Verbund­standort in Zhanjiang (Provinz Guangdong) in Südchina. Es ist die größte Auslands­investition in der BASF-Geschichte. Nach geplanter Fertig­stellung im Jahr 2030 wird Zhanjiang der drittgrößte Verbund­standort von BASF sein – nach Ludwigshafen und Antwerpen/Belgien.

Unsere Investitionen in China stehen im Einklang mit unseren strategischen Grundsätzen: Wir produzieren dort, wo unsere Kunden sind, und wir investieren dort, wo wir Wachstumschancen sehen. Wir produzieren in China für den chinesischen Markt („Local-to-local“-Ansatz). Heute erzielen wir etwa 75 Prozent unseres Umsatzes in Greater China mit lokal hergestellten Produkten. Bei unseren Kunden handelt es sich sowohl um einheimische Unternehmen als auch um multinationale Konzerne, die vom wachsenden chinesischen Markt profitieren möchten. Ausgehend von der Entwicklung der vergangenen zehn Jahre und den laufenden Projekten erwarten wir, dass sich der Anteil der in China lokal hergestellten und verkauften Produkte weiter erhöht. 

Mit unseren Investitionen in China wollen wir in einem dynamischen Marktumfeld weitere Marktanteile gewinnen. Unsere Investitionen in China verbessern die regionale Diversifizierung unserer Umsätze. Eine starke Präsenz in der Region Asien-Pazifik, insbesondere China, stärkt unsere Widerstandskraft und beschleunigt unsere Transformation zur Klimaneutralität, zum Beispiel durch hochmoderne Produktionsanlagen und den umfassenden Einsatz erneuerbarer Energien. Zudem ermöglichen positive Ergebnisbeiträge aus China die grüne Transformation in anderen Regionen.

Wir wollen und müssen in allen Schlüsselmärkten stark und präsent sein: Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien-Pazifik. Unser Engagement in China bedeutet daher weder eine Verlagerung von Teilen unserer Produktion von Europa nach Asien noch eine zu starke Abhängigkeit von einem einzelnen Markt.

Bei BASF basieren Investitionsentscheidungen immer auf umfassenden Analysen. Neben wirtschaftlichen Aspekten bewerten wir auch ökologische, soziale und (geo-)politische Gesichtspunkte. Wir haben die Chancen und Risiken unseres Engagements in China sorgfältig abgewogen, auch mit der Unterstützung externer Fachleute. Im Ergebnis sehen wir mehr Chancen als Risiken für BASF. 

Im Zuge unseres fortlaufenden Risikomanagements beobachten wir kontinuierlich die (geo-)politischen Entwicklungen, bewerten verschiedene Szenarien und ergreifen geeignete Maßnahmen zur Risikominderung und Absicherung unserer Investitionen. Dazu gehört, dass wir keine Einzelinvestitionen tätigen oder Einzelrisiken eingehen, die den langfristigen Erfolg der BASF-Gruppe gefährden könnten. Dies gilt auch für unser größtes Investitionsprojekt, den neuen Verbundstandort in Zhanjiang.

Wir bekennen uns zu einem verantwortungsvollen, sicheren, ressourcenschonenden und respektvollen Handeln. Unsere Unternehmenswerte und unser globaler Verhaltenskodex dienen uns als Kompass. Sie gelten für alle Mitarbeitenden und Standorte gleichermaßen – überall wo BASF tätig ist. Bei allem, was wir tun, halten wir uns an international anerkannte Prinzipien und Standards, wie zum Beispiel die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. In unserem unmittelbaren Einflussbereich akzeptieren und tolerieren wir keine Verstöße gegen diese international anerkannten Grundsätze oder unsere Standards.

Wir überprüfen unsere eigenen Aktivitäten und die unserer Zulieferer regelmäßig, risikobasiert und systematisch auf die Einhaltung unserer Standards. Sollten bei den Überprüfungen Abweichungen von unseren Standards festgestellt werden, entwickeln wir im Rahmen eines klar definierten Folgeprozesses innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens Korrekturmaßnahmen und setzen diese um.

Aktuelle Informationen zu BASF in Xinjiang/China

Die großen Herausforderungen unserer Zeit, etwa der Klimawandel, können nur durch globale Koordination und Kooperation gemeistert werden – sowohl zwischen Regierungen als auch zwischen Unternehmen, Wissenschaft und Gesellschaft. Deshalb ist es wichtig, den Dialog, die Beziehungen und die Zusammenarbeit mit China aufrechtzuerhalten – trotz unterschiedlicher politischer Systeme. Das ist keine leichte Aufgabe in einem komplexen und sich wandelnden geopolitischen Umfeld. Die richtige Balance zu finden, erfordert unsere ständige Aufmerksamkeit.

Als globales Unternehmen müssen wir auf dem schnell wachsenden chinesischen Markt präsent sein. Wir stehen klar zu unseren Werten und den Menschenrechten und arbeiten gemeinsam mit Partnern beim Klimaschutz. Ein Beispiel dafür ist der erste deutsch-chinesische Offshore-Windpark, der in Zusammenarbeit mit Mingyang in Südchina realisiert werden soll. Mit einer installierten Gesamtleistung von 500 Megawatt ist der geplante Windpark ein wichtiger Meilenstein für die Versorgung des BASF-Verbundstandorts Zhanjiang mit 100 Prozent Ökostrom bis 2025 – und macht BASF zu einem Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und zu einem verlässlichen Partner bei der Transformation der chinesischen Chemieindustrie hin zur Klimaneutralität.

Geschichte im Überblick: in und mit China wachsen

Historical drawing of a dyeing factory in China around 1885

1885 - Erste Vertretung

Die Aktivitäten von BASF in Greater China nahmen ihren Anfang 1885, damals allerdings ohne eigene Produktions­stätten. Das Handels­unter­nehmen Jebsen & Co. vertrat die Badische Anilin- und Sodafabrik in Hongkong und Südchina und übernahm den Verkauf von BASF-Produkten, insbesondere Textil­farben wie synthetischem Indigo. Die Partner­schaft dauerte über 80 Jahre an und war für beide Seiten ein Gewinn.

Graphic "1969"

1969 - Erste eigene Produktion

Bereits 1962 bekundete BASF Interesse am Aufbau eigener Produktions­stätten in Greater China. Die erste Investition erfolgte 1969 in Taiwan mit der Beteiligung an Cheng Kuang Chemical Co. Ltd. Das Unter­nehmen betrieb in Taipeh eine Anlage zur Formulierung von Pflanzen­schutz­mitteln. Die Beteiligung bildete die Keimzelle für das Wachstum von BASF in Taiwan. 1989 wurde das Unternehmen umbenannt in BASF Taiwan Ltd.

Graphic "1988"

1988 - Erstes Joint Venture in Mainland China

In den 1980er-Jahren war die Zeit für Direk­tinvestitionen in Produktions­stätten auf dem chinesischen Festland gekommen. 1988 gründete BASF hierfür das erste Joint Venture, die Shanghai Gaoqiao BASF Dispersions Co. Ltd. Die dienst­älteste Anlage von BASF in China produziert Styrol-Butadien-Dispersionen für Papier­beschichtungen und Teppiche. Weitere Joint Ventures folgten.

Photo of Nanjing Verbund site

2005 - Erster Verbundstandort

2005 eröffnete BASF in Nanjing den ersten Verbundstandort in China – gemeinsam betrieben von BASF und der China Petroleum & Chemical Corp. (Sinopec). Die Initial­investition der beiden Partner belief sich auf 2,9 Mrd. US$. Nach größeren Erweiterungen in den Jahren 2012 und 2014, läuft derzeit die dritte Ausbau­phase, die bis Ende 2023 abgeschlossen sein soll.

Two employees with safety helmets at Shanghai Chemical Industrial Park in Caojing

2006 - Weitere Investitionen

Ab 2006 erhöhte BASF kontinuierlich die Produktions­kapazitäten an verschiedenen Standorten. Hierzu zählt unter anderem ein integrierter Produktions­komplex für Isocyanate im Shanghai Chemical Industrial Park in Caojing. Um das Markt­wachstum in China bedienen zu können, errichtete BASF auch eine weitere große MDI-Anlage in Chongqing (Foto), die im Jahr 2015 die Produktion aufnahm. 

Employee in a research laboratory

2012 - Erster Innovation Campus

Im Jahr 2012 eröffnete BASF den Innovation Campus Shanghai im BASF Shanghai Pudong Innovation Park. Mit seiner kombinierten Expertise aus technischer Entwicklung und industriellem Design unterstützt er den Innovations­bedarf nahezu aller wichtigen Industrien. Die dritte Ausbau­stufe wurde im Jahr 2023 eingeweiht, mit neuen Laboren für Hoch­leistungs­materialien und -systeme sowie für Verfahrens­technik.

Official launch of the smart Verbund project in Zhanjiang

2019 - Zweiter Verbundstandort

2019 startete BASF das Verbund-Projekt Zhanjiang in der süd-chinesischen Provinz Guangdong und begann mit dem Bau erster Anlagen. Die Gesamt­investitionen belaufen sich auf rd. 10 Mrd. € bis 2030. Nach Fertigstellung wird Zhanjiang als drittgrößter Verbund­standort nach Ludwigshafen und Antwerpen/Belgien unter alleiniger Verant­wortung von BASF betrieben – und ein Vorbild für smarte und nachhaltige Produktion sein.

Aerial view of the Changsha site

2021 - Gründung von BASF Shanshan

2021 gründeten BASF und Shanshan die BASF Shanshan Battery Materials Co., Ltd. Der Fokus liegt auf dem schnell wachsenden Markt für Elektro­fahr­zeuge sowie dem Markt für Unterhaltungs­elektronik und Energie­speicher. Das Joint Venture hat Stand­orte in den Provinzen Hunan und Ningxia. Erste Erweiterungen der Kapazitäten laufen. Die neuen Produktions­linien in Changsha werden schrittweise seit Ende 2022 in Betrieb genommen.

BASF Zhanjiang Verbund site

2022 - Erste Anlage in Zhanjiang

2022 eröffnete BASF die erste Anlage am Verbund­standort Zhanjiang. Sie bedient mit Hoch­leistungs­kunst­stoffen die steigende Nachfrage, insbesondere von Kunden aus der Automobil- und Elektronik­industrie. Eine weitere Anlage zur Herstellung von thermo­plastischem Polyurethan (TPU) geht noch 2023 in Betrieb. Im Fokus der Arbeiten in Zhanjiang steht nun der Aufbau des Kerns der Verbund­struktur, inklusive Steam­cracker und nach­gelagerten Anlagen, unter anderem zur Produktion von Petro­chemikalien und Zwischen­produkten.

Dr. Martin Brudermüller, Chairman of the Board of Executive Directors of BASF SE (left side) and Shen Zhongmin, Co-Chairman of the Board of Mingyang Group at the founding ceremony of the joint venture

2023 - Erster Windpark

2023 vereinbarten BASF und Mingyang, in Südchina gemeinsam einen Offshore-Windpark mit einer installierten Gesamt­leistung von 500 Megawatt zu errichten. Hierbei handelt es sich um das erste deutsch-chinesische Offshore-Windpark­projekt, das Entwicklung, Bau und Betrieb umfasst. Der Gro­ßteil des erzeugten Stroms wird für die Versorgung des BASF-Verbund­standorts Zhanjiang verwendet werden.

Blick auf 130 Jahre BASF-Geschichte in China (1885 - 2015)

Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums von BASF erschien im Jahr 2015 das Buch „Eine lange Reise. Die Geschichte der BASF in China von 1885 bis heute“. Der Autor Michael Grabicki, langjähriger (bis 2012) Leiter von Corporate Media Relations bei BASF, zeichnet darin 130 Jahre Entwicklung der BASF in China nach.

Eine lange Reise. Die Geschichte der BASF in China von 1885 bis heute
Gebundene Ausgabe (2015): 406 Seiten
HOFFMANN UND CAMPE VERLAG
ISBN: 978-3-455-50362-3