Grenzach
Wirtschaftswunderjahre

Bau des Farbstofflokals 101 (1952)
1948 – 1972: Der Marshallplan und neue Technologien bringen Wohlstand und Arbeitsplätze – dadurch wird Deutschland für viele Menschen aus Südeuropa attraktiv.
Grenzach erlebt einen großen Aufschwung: Kapazitäten werden stark ausgebaut, der Bau 9001 und andere Gebäude erstellt, neue Arbeitsplätze geschaffen.
Aus dem süditalienischen Benevento zieht es den jungen Ulderico Mazzeo nach Deutschland. Statt in der Landwirtschaft will er lieber in der Industrie arbeiten. Ulderico Mazzeo verliebt sich in eine Südbadenerin, und bald kommt der kleine Ernesto zur Welt. Der Vater arbeitet bei Geigy zuerst in der Produktion, dann in der Logistik. Ab den 1960er-Jahren schaffen bis zu 200 italienische Einwanderer im Werk. Sie werden gut bezahlt, erhalten Sozialleistungen und günstige Werkwohnungen: Sie spüren den Aufschwung – aber sie sind fern der Heimat.
„Jedes Wochenende war unsere Werkwohnung voll, oft wurde gegrillt und viel gesungen. Meine Mutter half den italienischen Kollegen auch bei Briefen an die Ämter“, erinnert sich Ernesto Mazzeo. 1979 beginnt er seine Lehre bei Ciba-Geigy, er wird einer der ersten Chemikanten. Nach zwei Meisterausbildungen, verantwortungsvollen Aufgaben und mehreren Betriebsratsmandaten ist Ernesto Mazzeo immer noch in Grenzach – schon seit 44 Jahren: „Ich halte Kontakt zu meinen Cousins, Tanten und Onkeln in Italien, aber ich bin mit meiner Familie in Südbaden daheim.“ //

Mein Vater musste sich erst an Deutschland gewöhnen, aber es ging ihm gut im Werk Grenzach.“