Grenzach
Innovation
1973 – 1997: Der linksextreme Terrorismus und der „Kalte Krieg“ verunsichern die Menschen in Deutschland. Der Wunsch nach Frieden und einer intakten Natur fördern pazifistische und Umweltschutz-Bewegungen. Der Fall der Berliner Mauer gibt neue Hoffnung.
1975 werden in Grenzach die industrielle und die kommunale Kläranlage in Betrieb genommen. Die Produktionsleistung erlebt in den 1980er-Jahren einen Boom. Neue Technologien, effizientere Verfahren und „Personal Computer“ modernisieren die Arbeitswelt.
„In den 1990er-Jahren herrschte eine richtige Aufbruchstimmung“, erinnert sich Bernd Herzog. Der junge Mann, ursprünglich Biologe, aber mit Promotion in Chemie, ist seit 1989 bei Ciba-Geigy. Auf der Suche nach neuen UV-Filtern für Sonnenschutzmittel arbeitet er eng mit dem späteren Forschungsleiter Dietmar Hüglin und Projektleiter Helmut Luther zusammen. In seinem Labor werden hunderte Molekül-„Kandidaten“ getestet. Im Idealfall absorbieren diese viel Sonnenlicht, sind in Ölen gut löslich und halten der Lichteinstrahlung lange stand. Zusätzlich müssen sie hautverträglich und mit vernünftigem Aufwand herstellbar sein.
„Diese anspruchsvollen Anforderungen haben uns jahrelange, kleinteilige Arbeit gekostet“, so Herzog. 1996 ist das optimale Molekül gefunden, welches später den Produktnamen „Tinosorb S“ erhalten wird. Im selben Jahr beantragt die Gruppe dafür Patentschutz. Der innovative Breitband-UV-Filter, der in Grenzach entwickelt wurde, findet immer noch große Nachfrage am Markt und wird bis heute mehrheitlich bei BASF in Grenzach hergestellt. //