Grenzach
Gemeinsame Medienmitteilung des Landratsamtes Lörrach und der BASF Grenzach GmbH
BASF startet mit der Sanierungsuntersuchung der Werksdeponie am Standort Grenzach
BASF startet mit der Sanierungsuntersuchung der ehemaligen Werksdeponie an ihrem Standort in Grenzach. Ziel der Untersuchung ist es, die Machbarkeit und Wirksamkeit möglicher Sanierungsvarianten für die frühere Deponie auszuarbeiten. Zuvor war in enger Absprache mit dem Landratsamt Lörrach eine gefährdungs- und nutzungsbezogene Detailuntersuchung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser durchgeführt worden.
„Die jetzt vorliegenden Ergebnisse der umfangreichen Detailuntersuchung der Werksdeponie haben gezeigt, dass von der Fläche eine Belastung für das Grundwasser ausgeht und eine Sanierung erforderlich ist. Das Landratsamt Lörrach hat deshalb die BASF Grenzach GmbH beauftragt, eine Sanierungsuntersuchung durchzuführen und mögliche Sanierungsvarianten auszuarbeiten“, erklärt Ulrich Hoehler, Erster Landesbeamter im Landratsamt Lörrach.
Detailuntersuchung – Ergebnisse und Vorgehen
Von der Werksdeponie geht jedoch keine unmittelbare Gefährdung aus. Das Areal befindet sich außerhalb der Trinkwassergewinnung. „Der Abstrom des Grundwassers wird seit vielen Jahren sehr genau überwacht und wird zudem durch den Betrieb eines nahegelegenen Werksbrunnens so abgelenkt, dass das Grundwasser nicht in Richtung Rhein abfließen kann“, sagt Ulrich Hoehler. „Um zukünftige Umweltgefährdungen allerdings nachhaltig auszuschließen, ist eine Sanierung notwendig.“
Seit 2016 wird die Werksdeponie detailliert untersucht und erkundet. Das Untersuchungskonzept basiert auf den Vorgaben des deutschen Bodenschutzrechts; die Umsetzung erfolgte in enger Abstimmung mit der Genehmigungsbehörde, dem Landratsamt Lörrach. Im Rahmen der Detailuntersuchung wurden geophysische Erkundungsmethoden sowie großkalibrige Aufschlussbohrungen, Bodenluftabsaugungen und geohydraulische Untersuchungen durchgeführt. Um die Detailuntersuchung zu vervollständigen und abzuschließen, wurden bis Mitte 2024 mehrjährige ergänzende Immissions- und Langzeitpumpversuche sowie eine abschließende Gefährdungsabschätzung vorgenommen.
Die umfangreichen Expertengutachten zeigen, dass das Grundwasser unterhalb und im Abstrom der ehemaligen Grube durch Schadstoffe wie Chlorbenzole und aromatische Amine belastet ist, die aus industriellen Prozessen stammen.
Nächste Schritte
BASF hat ein Ingenieurfachbüro beauftragt, ein Konzept für die Sanierungsuntersuchung auszuarbeiten und umzusetzen. Nach Abstimmung und Genehmigung der Behörde wird als Folgeschritt in der Sanierungsuntersuchung die Machbarkeit sowie die Wirksamkeit möglicher Sanierungsvarianten ausgearbeitet.
So werden voraussichtlich ab Frühjahr 2026 engmaschige Grundwassersondierungen im unmittelbaren Bereich der Werksdeponie erfolgen. Diese dienen dazu, die Schadstofffahne im Grundwasser präzise zu lokalisieren und die Schadstoffkonzentrationen zu bestimmen. Auch werden zusätzliche Immissionspumpversuche umgesetzt.
„Mit den Ergebnissen der Untersuchungen werden mögliche Sanierungsvarianten auf ihre Eignung geprüft; ergänzende vertiefende Analysen und Planungen werden durchgeführt. Die Ergebnisse sollen bis Mitte 2027 vorliegen“, sagt Livio Ulmann, BASF-Projektleiter für die Sanierung der Werksdeponie. „Die Erarbeitung eines Sanierungsprojekts erfolgt dabei in enger Absprache mit den zuständigen Behörden. Sobald dies erfolgt ist, wird BASF die detaillierte Sanierungsplanung erstellen.“
Hintergrundinformationen zur Altablagerung Werksdeponie:
Die Altablagerung Werksdeponie liegt auf dem heutigen Werksgelände der BASF Grenzach GmbH in Grenzach-Wyhlen. Bei der Werksdeponie handelt es sich um eine ehemalige Kiesgrube, die bereits vor 1881 bestand. Bis in die 1950er Jahre wurden hier mit Bewilligung der Behörden Abfälle entsorgt. Die Werksdeponie umfasst eine Fläche von rund 17.000 Quadratmetern und ein geschätztes Ablagerungsvolumen von 30.000 Kubikmetern. Die Tiefe reicht von 0,3 bis maximal 11 Meter. Die Auffüllung setzt sich aus Erdaushub, Bauschutt, Schlacken und Aschen zusammen. Außerdem finden sich darin Rückstände aus der chemischen Produktion. Die Oberfläche der ehemaligen Werksdeponie ist heute zum größten Teil versiegelt und wird als Industriegelände genutzt.
Landratsamt Lörrach:
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Telefon: +49 7621 410-8200
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BASF Grenzach GmbH:
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