Ludwigshafen
Eröffnungskonzert: Ibrahim Maalouf

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In Beirut geboren, ist die Kindheit von Ibrahim Maalouf wie die so vieler Libanesen geografisch gebrochen. Bedingt durch den Bürgerkrieg verließ seine Familie ihre Heimat in Richtung Frankreich, wo sich der junge Exilant auch musikalisch im Spagat zwischen Orient und Okzident übte. Sein Vater Nassim hatte bereits in den 1960er-Jahren eine Trompete mit vier Ventilen entwickelt, mithilfe derer sich die arabischen Vierteltonskalen spielen lassen. „Sein Traum war es, dass sich diese Trompete im ganzen arabischen Raum verbreitet“, erinnert sich Maalouf. „Aber für die Hersteller war das zu aufwändig. Bis heute gibt es nur wenige Instrumente dieser Bauart, und ich bin einer der wenigen, die diese Tradition fortführen.“ Parallel dazu verfolgte Maalouf am Pariser Konservatorium eine klassische Solistenkarriere, war zeitweise sogar Meisterschüler der Trompeten-Ikone Maurice André. „Ich habe das Privileg, mit einem Instrument, das an sich okzidental ist, orientalische Musik zu spielen“, sagte er schon zu Beginn seiner Laufbahn. „Und deshalb fühle ich mich wirklich wie eine menschliche Brücke.“ Jetzt macht der „Brückenbauer“ Station im Feierabendhaus, zusammen mit den Trumpets of Michel-Ange, einer beeindruckenden Trompeter-Section, die einst bei Maalouf in die Lehre gegangen ist, ebenfalls auf Vierteltontrompeten bläst und sicherlich ordentlich Dampf ablassen wird.