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Ludwigshafen

Shared Reading

Shared Reading Heute:

Eines ist sicher: Das Format bleibt in Ludwigshafen. Dank der Förderung durch das ehemalige Tor 4-Projekt konnte sich Shared Reading neben Heidelberg und anderen Standorten in der MRN auch in Ludwigshafen am Rhein verankern. Derzeit finden die Veranstaltungen im Feierabendhaus der BASF statt. 

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Shared Reading Damals:

„Gemeinsam an Worten wachsen“ Shared Reading in Ludwigshafen:
An Wochenenden im Herbst 2021 sollen Shared Reading Sessions an verschiedenen Orten in Ludwigshafen stattfinden. Ziel ist, Shared Reading stadtweit bekannt zu machen und Interessierte zu gewinnen, die sich als Facilitators ausbilden lassen, um Shared Reading langfristig in der Stadtgesellschaft zu verankern.

Shared Reading ist ein partizipatives Leseformat. Vermittelt durch die Literatur entstehen Begegnungsräume, in denen Menschen niedrigschwellig ins Gespräch kommen. Die ambivalente Komplexität des Lebens findet Raum in der Literatur und den Beiträgen der Leute, die zusammentreffen. Shared Reading Sessions finden in geschützten Räumen für etwa 90 Minuten statt. In einer Session wird Weltliteratur – eine Geschichte und ein Gedicht – laut gemeinsam gelesen. Dabei halten die Teilnehmer*innen inne, um nachzudenken und über das Gelesene und seine Wirkung zu sprechen. Wer zuhört, gehört bereits dazu: Es ist kein Vorwissen nötig, alle können mitmachen, der Eintritt ist frei. Die regelmäßig stattfindenden Sessions werden von ausgebildeten, ehrenamtlich tätigen Facilitators (Leseleiter*innen) geleitet.
In Heidelberg und Wiesloch findet Shared Reading auf Initiative des Kulturhauses Karlstorbahnhof seit Januar 2018 in Seniorenzentren, Buchhandlungen, im Bürgerforum und Mehrgenerationenhaus, in Gemeindezentren, im Montpellierhaus, in der VHS, im interkulturellen Zentrum, im TANKTURM und auf dem Heidelberger Schloss statt.
Seit Sommer 2019 ist am Karlstorbahnhof das Shared Reading Regionalzentrum für Netzwerk, Ausbildung und Beratung entstanden. Ein Pilotprojekt mit einer Schule in Stuttgart wird von drei hier ausgebildeten Facilitators seit Anfang 2020 durchgeführt. Kooperationspartner werden in der gesamten Region gewonnen, perspektivisch sollen flächendeckend Facilitators ausgebildet werden. Seit Ende März 2020 findet Shared Reading in Video-Sessions einmal wöchentlich online statt.

 

Shared Reading und die  Fragestellung „Müssen wir denn noch reden?“
Ja, wir müssen reden und immer wieder anknüpfen, damit unser gesellschaftlicher Zusammenhalt funktioniert und nicht in vereinzelte soziale Gruppen und Filterbubbles zerfällt. Doch wie kommen wir ins Gespräch? Wie kommen wir in einen Austausch miteinander, bei dem wir uns auf Augenhöhe begegnen, den anderen und uns Raum geben können, um zuzuhören und uns mitzuteilen? In dem es nicht auf Schwarz-Weiß, richtig und falsch, gebildet und ungebildet ankommt?

Der rote Gesprächsfaden bei Shared Reading, das kommunikative Geländer, auf das wir uns stützen können, ist die Literatur mit ihrer reichen Sprache und Themenvielfalt nah an den Menschen. Es geht darum, die Texte gemeinsam zu erkunden, die Sicht der Einzelnen darauf hat Gewicht und verdient Gehör. Alle Fragen und Eindrücke sind wichtig, die Beiträge werden wertgeschätzt. Shared Reading zeichnet sich durch lebendiges Denken und Fühlen aus.

Mit Shared Reading werden Begegnungsorte und Strukturen für Dialog, Austausch und kulturelle Teilhabe für alle Gruppen der Stadtgesellschaft geschaffen. Über die Wirkung der Literatur, den Austausch mit den anderen und die Wirksamkeit eigener Beiträge findet eine Bereicherung des Lebens statt, die wohltut und den Blick für neue Möglichkeiten öffnen kann. Gesprächsfähigkeit und Empathie, sich selbst gegenüber und für andere, werden weiterentwickelt.

 

Der Gegenstand für Shared Reading
Der mit Shared Reading verknüpfte Gegenstand ist die Teetasse, die auf den Ursprung von Shared Reading hinweist. Die Literaturprofessorin Jane Davis, die selbst als junge Frau auf der Straße gelebt hatte, hat Shared Reading entwickelt, um die unmittelbare Kraft der literarischen Sprache und Themen mit so vielen Menschen wie möglich zu teilen.

Eine Tasse Tee gehört zu Shared Reading: Tee einschenken, der Dampf steigt auf, etwas abkühlen lassen, zu sich und eigenen Gedanken kommen.
Es geht hier ums Ankommen, Zeit haben, Willkommen sein. Der Tee verbreitet sein Aroma im Raum – ein Zeichen für Entschleunigung.

Bei einer Tasse Tee ist die richtige Zeit für literarische Geschichten und für Lebensgeschichten, für die verschiedenen Ansichten und Erfahrungen der Menschen, die gemeinsam am Shared Reading teilnehmen.
Was jetzt noch fehlen könnte sind Kekse.