Regionale Presse  |  7. November 2019
Ludwigshafen

„Wie geht Freiheit wirklich?“ BASF geht mit dem Kulturförderprogramm „Tor 4“ in die zweite Runde

BASF hat gestern Abend das Kulturförderprogramm „Tor 4“ und die 14 Projekte aus der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) vorgestellt, die im Rahmen der zweiten Ausschreibung bis Ende 2020 mit 500.000 Euro unterstützt werden. Sie befassen sich mit der Frage „Wie geht Freiheit wirklich?“ und laden zur kritischen Auseinandersetzung und zum Dialog ein. „Wir freuen uns, wenn die Partner untereinander Verbindungen knüpfen, Ansätze zur Zusammenarbeit finden – ganz im Sinne unseres Anliegens, die Kulturorte der MRN als Orte des Dialogs zwischen verschiedenen Lebenswelten zu stärken. Wir wollen die Menschen in unserer Region – und schließen dabei explizit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Führungskräfte der BASF ein – miteinander ins Gespräch bringen über drängenden Fragen unserer Zeit“, sagte Karin Heyl, Leiterin Gesellschaftliches Engagement der BASF.

Die geförderten Projekte nähern sich dem Thema „Wie geht Freiheit wirklich?“ aus unterschiedlichen Perspektiven, mit unterschiedlichen Mitteln. Diskussion und Austausch stehen im Mittelpunkt. Das reicht von Projekten zur Ludwigshafener Stadtgesellschaft über Musikprojekte bis hin zu Tanz und Theater.

Neue Wege in der Kulturförderung

Mit „Tor 4“ verfolgt BASF einen neuen Ansatz in der Kulturförderung: Institutionen und Initiativen sind eingeladen, Projekte zu einer gesellschaftlich relevanten Fragestellung zu erarbeiten. Ziel ist es, Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungswelten miteinander in Verbindung zu bringen und damit eine langfristige Wirkung in der Metropolregion Rhein-Neckar zu entfalten – unter anderem durch Förderung des Austauschs zwischen Kunst, Gesellschaft und BASF. Die Leitfrage wird für jede Ausschreibungsrunde neu definiert von einem Gremium mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft sowie der Kunst. Eine externe Jury entscheidet darüber, welche Projekte unterstützt werden.

Die Fragestellung von „Tor 4“ greift auch das BASF-Kulturprogramm auf und hat die junge Komponistin Birke J. Bertelsmeier mit einer Kinderoper zum Thema Freiheit beauftragt. Die Uraufführung des Musiktheaterstücks „Das Abenteuer im Walde“ für Kinder ist für den 25. April 2020 im EinTanzHaus Mannheim geplant.

Übersicht der geförderten Projekte:

  • LU*Ludens: Mit diesem Projekt geht die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft (HWG) Ludwigshafen in die Stadtgesellschaft und fragt danach, wie sich Demokratie weiterentwickeln kann.
  • Das Abenteuer im Walde: Basierend auf der gleichnamigen Erzählung von Johannes Trojan schreibt die Komponistin Birke J. Bertelsmeier im Auftrag von BASF ein neues Musiktheaterstück für Kinder, das sich mit dem Freiheitsbegriff auseinandersetzt. Das Libretto stammt von Ingeborg-Bachmann-Preis-Trägerin Nora Gomringer, die Regie übernimmt Nina Dudek.
  • Impact: Der Heidelberger Choreograf Edan Gorlicki thematisiert mit seiner Tanzcompany Inter-Actions Traumamodelle und Theorien. Interessierte sind eingeladen, sich in kostenfreien Bewegungsworkshops, bei öffentlichen Proben und Diskussionsveranstaltungen im Karlstorbahnhof zu beteiligen und somit den künstlerischen Prozess mitzugestalten.
  • You can make it: Das Heidelberger Kollektiv CoMakingSpace lädt Interessierte zu einer Workshop-Reihe zu den Themen “Upcycling”, “Vertical Gardening” sowie „Präzisionstechnik und Kunst” ein.
  • Die Entscheidung – eine Western Oper: „Die Entscheidung“ ist ein Performance-Stück von Wolfgang Sautermeister in Kooperation mit der Lebenshilfe Bad Dürkheim und zeitraumexit in Mannheim. Eine diverse Gruppe tritt mit dem Publikum durch Szenen und Aktionen in Kommunikation. „Die Entscheidung“ ist ein Nachdenken über das Ausleben von individueller Freiheit.
  • Kauzeitverlängerung: In einem Projektraum werden Objekte, Räume, Situationen entstehen, in denen unterschiedliche Formen der Freiheit möglich sind. Die davon inspirierten Prozesse und Produkte können gesehen, erlebt, gespürt, gegessen, gelesen, gehört, betreten oder besichtigt werden. Das Projekt ist eine Kollaboration von Kultur-Rhein-Neckar e. V. mit dem Künstlerduo illig & illig.
  • No Joke Radio To Go: Mit einem ausrangierten Krankenwagen die Freiheit der Kunst retten – das ist die Mission von „No Joke Radio To Go“. „No Joke Radio To Go“ macht in Skateranlagen, Parks, Wäldern, Universitäten und an anderen öffentlichen Orten Station und lädt Bands ein, ihre Musik live vorzustellen. Alle Auftritte werden in Ton und Bild aufgezeichnet und dann über No Joke Radio, eine Online-Plattform, verbreitet.
  • Stimmen aus dem Kopfgefängnis: „Was waren unsere Freiheiten und wo gingen sie verloren?“ Das KlangForum Heidelberg macht sich mit seinen beiden Klangkörpern aisthesis und SCHOLA HEIDELBERG auf eine inszenierte Suche in Worten, Stimmen und Musik. Im Zentrum des Projekts steht „What where“, eine Kammeroper von Heinz Holliger, die sich auf das gleichnamige Stück von Samuel Beckett bezieht.  Ungewöhnlich die Besetzung: vier Bassbaritone, vier Posaunen und zwei Schlagzeuge.
  • Safe Space – wann fühlen wir uns wirklich frei? Das fragile und häufig paradoxe Verhältnis von Freiheit und Sicherheit lotet das Nationaltheater Mannheim (NTM) mit „Safe Space“ aus. Safe Spaces sind geschützte Räume für Menschen und Gruppierungen, die Diskriminierungen ausgesetzt sind. Welche Regeln braucht es, damit unterschiedliche Menschen sich frei und sicher fühlen? Dieser Frage geht „Safe Space“ ein Wochenende lang nach.
  • Der Wald: Seit dem frühen 19. Jahrhundert wird der Wald in der Kunst- und Kulturgeschichte als Gegenentwurf zum gesellschaftlichen Leben gesehen, als Freiraum. So einer soll im Theaterhaus G7 drei Monate lang entstehen. Das Duo Wicki Bernhard und Janna Pinsker bietet in der „Räuberschule“ Workshops an, das Schauspiel-Projekt „Freiheit aushalten“ entsteht in Kooperation mit dem Regisseur Caner Akdeniz, die Künstler Christoph Theussl und Mathias Lenz inszenieren ein Stationentheater unter dem Titel „Waldbahn in die Freiheit“.
  • „Das Problem der Freiheit ist ihre Vieldeutigkeit“: Freiheit ist schön. Aber auch ganz schön herausfordernd; zumindest, wenn man sie ernst nimmt. Die Improvisationstheatergruppe „Wer, wenn nicht 4“ und das Ernst-Bloch-Zentrum der Stadt Ludwigshafen wollen gemäß dem Bloch-Motto „Das Problem der Freiheit ist ihre Vieldeutigkeit“ die Vieldeutigkeit von Freiheit erfahrbar machen, indem sie Menschen miteinander ins Gespräch bringen. Das Publikum wird animiert, verschiedene Perspektiven wahrzunehmen.
  • Remote Control: Die Fernbedienung ist Symbol für unsere hochtechnisierte, digitalisierte und fragmentierte Gesellschaft gesetzt. Die Frage, wie Freiheit, Frieden und Solidarität in einer solchen Gesellschaft gestaltet werden können, das sind die Startpunkte für das Projekt von SYNthesis, einem interkulturellen, internationalen, interreligiösen und inklusiven Theaterensemble.
  • Free Franklin: Die Kunst ist frei! Stimmt das? Und gibt es überhaupt Freiräume für Kunst? Das Projekt „Free Franklin“ fühlt der Kunst-Freiheit auf den Zahn. Während in Mannheim mit dem neuen Stadtquartier eine Zukunftsvision Form annimmt, untersucht das Projekt die Bedeutung künstlerischer Freiräume in der Stadtteilentwicklung. Bei Führungen können Ateliers besichtigt werden, eine Vortragsreihe beschäftigt sich mit dem Bewahren von Freiräumen für Kunst in Städten.
  • (F)empower Fest: „No fear“: Keine Angst, antwortete die berühmte afroamerikanische Jazzmusikerin Nina Simone, als sie einmal gefragt wurde, was Freiheit für sie sei. Von dieser Definition ist das „(F)empower Fest“ inspiriert. Über ein ganzes Wochenende wird das Kulturzentrum dasHaus zum Ort der Begegnung und des Austauschs für die unterschiedlichen Lebensrealitäten von Frauen in Ludwigshafen. Unabhängig von Herkunft, Religion und Hautfarbe sollen diejenigen hör- und sichtbar gemacht werden, die sonst keine Plattform haben.
     

Zum gesellschaftlichen Engagement

Die Kulturförderung ist Teil des gesellschaftlichen Engagements der BASF. Ziel ist es, das Umfeld am Standort Ludwigshafen aktiv mitzugestalten. Die Programme und Projekte tragen dazu bei, dass Menschen sich eigenverantwortlich und in Kooperationen aktuellen und künftigen Herausforderungen stellen und mit Hilfe von forschendem Lernen neue Wege gehen. Mit dem Projekt „Tor 4“ will BASF diesen Forscher- und Entdeckergeist in der Gesellschaft fördern. BASF fokussiert sich auf gemeinnützige Aktivitäten im Bereich Bildung, Soziales, Sport und Kultur.

 

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Das BASF-Kulturförderprogramm „Tor 4“ unterstützt Institutionen und Initiativen aus der Metropolregion Rhein-Neckar, die sich mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen auseinandersetzen. Die aktuellen Projekte, die sich mit der Frage beschäftigen „Wie geht Freiheit wirklich?“ wurden gestern in Ludwigshafen vorgestellt.

Kulturförderprojekt „Tor 4“

Das BASF-Kulturförderprogramm „Tor 4“ unterstützt Institutionen und Initiativen aus der Metropolregion Rhein-Neckar, die sich mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen auseinandersetzen. Die aktuellen Projekte, die sich mit der Frage beschäftigen „Wie geht Freiheit wirklich?“ wurden gestern in Ludwigshafen vorgestellt.

Letzte Aktualisierung 7. November 2019