Regionale Presse  |  16. September 2021
Ludwigshafen

BASF feiert 100 Jahre Kulturengagement mit einer Festwoche

Das Kulturprogramm der BASF hat eine lange Tradition: Ein Konzert des damaligen Pfalzorchesters, der heutigen Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, am 30. November 1921 im BASF-Feierabendhaus gilt als die Geburtsstunde des Engagements. 100 Jahre später gibt es ein breites Kulturangebot der BASF und auch in der Zukunft wird Kultur eine wichtige Rolle bei der BASF spielen.

Im Zentrum der Feierlichkeiten zum Jubiläum steht eine Festwoche vom 27. November bis zum 5. Dezember.

Anlässlich des 100. Geburtstags des Kulturengagements wird ein großer und stiller Hauptdarsteller der Historie ins rechte Licht gerückt. Vom 27. November bis zum 4. Dezember wird die Fassade des BASF-Feierabendhauses zur Projektionsfläche einer aufwendigen medialen Inszenierung. Jeden Abend, immer eine Stunde vor Beginn der jeweiligen Veranstaltung im Festsaal, erzählt die illuminierte Oberfläche des Hauses auch davon, was dort seit 100 Jahren im Inneren passiert. Für die Realisierung zeichnet das Berliner Büro m box verantwortlich, das auf audiovisuelle Installationen im räumlichen Kontext spezialisiert ist.

Eröffnet wird die Festwoche am 27. November mit einem Konzert des ältesten und wichtigsten Partners, der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Unzählige Auftritte hat das Orchester in den vergangenen 100 Jahren in diesem Haus absolviert. Und doch wird dieses Jubiläumskonzert unter der Leitung des Chefdirigenten Michael Francis ein besonderes sein. Das Überraschungsmoment ist ein wesentlicher Bestandteil des Abends. Der Konzertregisseur Iñigo Giner Miranda hat einen musikalisch-dramaturgischen Spannungsbogen entworfen, der einerseits eine Verneigung vor der Historie darstellt und gleichzeitig eine Idee davon vermittelt, wie das Konzert der Zukunft aussehen könnte.

Am 28. November geht es weiter mit Chilly Gonzales, Klaviervirtuose und Komponist, Rapper und Musikschuldirektor. Ohne Rücksicht auf Verluste kombiniert Gonzales Synthie-Pop mit experimentellem Jazz und französische Cabaretmusik mit Hip-Hop. Wer außer ihm könnte innerhalb eines Konzerts den Spagat zwischen Keith Jarrett und Richard Clayderman vollziehen? Neben dem Spaßfaktor, der bei seinen Auftritten garantiert nicht zu kurz kommt, hat alles, was Gonzales tut, immer auch etwas Poetisches und Tiefe. Vor allem aber ist Chilly Gonzales ein begnadeter Entertainer.

Hauptberuflich ist der Geiger und Crossoverkünstler Mihalj Kekenj alias MIKI Konzertmeister bei den Bergischen Symphonikern. Nebenbei entwickelt er immer wieder neue Projekte. Zu den erfolgreichsten zählt die in der Philharmonie Essen beheimatete „Takeover!“-Konzertreihe, in der ein bekannter Interpret aus Pop und Rock auf MIKIs kammermusikalisches Takeover! Ensemble trifft. Für seinen Auftritt im Feierabendhaus am 29. November hat er sich den Deutsch-Rapper Max Herre als Partner eingeladen, der mit seiner Band Freundeskreis bekannt wurde. Nach der Jahrtausendwende verfolgte Herre zunehmend eine ebenfalls erfolgreiche, bis heute andauernde Solokarriere.

Am 1. und 2. Dezember wird die Uraufführung der Kinderoper „Wiesendingstag“ nachgeholt, die ursprünglich für den März 2020 geplant war und aufgrund der Pandemie abgesagt werden musste. Als Beitrag des BASF-Konzertprogramms zur Tor-4-Fragestellung „Wie geht Freiheit wirklich?“ hat die Komponistin Birke Bertelsmeier das Stück geschrieben und die Schriftstellerin Nora Gomringer, basierend auf der Erzählung „Das Abenteuer im Walde“ von Johannes Trojan, den Text dazu verfasst. Die Kinderoper wird im Oststadt Theater Mannheim aufgeführt.

Was ist eigentlich Feierabend? Oder: wer repariert die 5-Uhr-Sirene? Diesen Fragen geht eine Lecture-Performance-Revue von Armin Chodzinski und den #drccallstars am 2. Dezember nach. Chodzinski, der Artist in Residence der BASF 2021, ist in seinen Bühnenshows irgendetwas zwischen Mad Professor, schmierigem Entertainer und moralinsaurem Tänzer. Gemeinsam mit seinem Ensemble begibt er sich auf den Weg durch den Feierabend. Es ist kompliziert und in Zeiten von Homeoffice noch viel schlimmer! Nebenbei: Was ist eigentlich ein Feierabendhaus? Ein Abend mit Musik, Fahnen, gelben Stühlen, Buchstaben, Tanz, Entspannung und Erkenntnis.

„Let yourself be loved“ – unter diesem Motto tritt Joy Denalane am 3. Dezember auf. Ein Vertrag beim US-Label Motown ist für Soulmusiker ähnlich bedeutend wie der Oscar für Filmgrößen. Joy Denalane hat es geschafft, als erste deutsche Künstlerin überhaupt. Immer wieder thematisiert Denalane zudem ihre Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung, die sie als afrodeutsche Künstlerin auch hierzulande machen musste. Ihre Antwort: „Let yourself be loved“ – Liebe ist die Botschaft ihres neuen Albums. Rhythmisch prägnante Songs mit einer vorwärtsdrängenden, großen Geste, gepaart mit eingängigen Melodien, vorgetragen mit einer unverwechselbaren und wandelbaren Soulstimme – ganz im Stil der großen Motown-Ära.

Mit „téchne“ präsentiert die Jazzrausch Bigband im BASF Feierabendhaus ihr jüngstes Projekt – und feiert damit im altehrwürdigen Festsaal zum Finale der Jubiläumswoche am 4. Dezember eine fulminante Abschlussparty. Als einzige Bigband weltweit hat das Ensemble eine Residenz in einem der angesagtesten Technoclubs Europas, dem Harry Klein in München. Auf ihren jährlich über 120 Konzerten in Europa, Amerika, Asien und Afrika bringt die Jazzrausch Bigband mit ihrem einzigartigen Stilmix Jazzfans und Tanzwütige zusammen.

Das Orchester im Treppenhaus aus Hannover ist für seine ungewöhnlichen Programme abseits üblicher Konzertdramaturgien mehrfach ausgezeichnet worden. Was kann klassische Musik heute? Und wen kann man damit noch erreichen? Aufgrund flexibler Besetzungen und einer basisdemokratischen Struktur können die Musikerinnen und Musiker schnell auf aktuelle Ereignisse reagieren. So auch im vergangenen Jahr, als das Ensemble ein Konzertformat entwickelte, das die Grenzen des Live-Ereignisses unter Pandemiebedingungen auslotet. Das Programm „Circling Realities“ erlebt am 5. Dezember seine Premiere im BASF-Feierabendhaus. Darin werden auf den Boden projizierte Lichtkreise, in deren Radius sich alle Beteiligten gleichermaßen frei wie begrenzt im Raum bewegen können, zum zentralen Symbol von Trennung und Gemeinschaft. Acht Musikerinnen und Musiker versuchen in einer komplexen Rauminszenierung herauszufinden, wie in Zeiten des Abstandhaltens Nähe erlebbar gemacht werden kann und welche Folgen Vereinzelung und Isolation für die Gesellschaft haben.

Mehr zur Kultur im Jubiläumsjahr ist unter diesem Link zu finden: Kultur100 (basf.com)

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Letzte Aktualisierung 16. September 2021