Regionale Presse  |  17. November 2021
Ludwigshafen

Neue Niedrigwasser-Schiffe für die Rohstoffversorgung des BASF-Standorts Ludwigshafen

  • Neue Spezialschiffe leisten einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts
  • Bei Niedrigwasser deutliche Erhöhung der Transportmengen gegenüber konventionellen Binnenschiffen

Die Versorgung des Standorts in Ludwigshafen auch bei Niedrigwasser sicherzustellen, das ist ein zentrales Ziel der Binnenschiff-Logistik der BASF SE. Dazu erweitert BASF ihre bestehende Flotte, die derzeit über Time-Charter-Verträge von verschiedenen Reedereien angemietet wird, über drei Neubau-Projekte:  

  1. Ein Niedrigwasser-Tankschiff, das zusammen mit externen Partnern und der Reederei Stolt entwickelt wurde und im Bau ist.
  2. Ein Gas-Tankschiff, das von der Reederei HGK Shipping bereits in Betrieb genommen wurde.
  3. Ein Niedrigwasser-Spezialschiff, das derzeit von der Reederei GEFO gebaut wird.

„Mit diesen drei Schiffen können wir die Versorgungssicherheit und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts auch bei kritischen Niedrigwasser-Ereignissen nochmal deutlich verbessern. Der Einsatz dieser Spezialschiffe ist der finale Schritt in der Umsetzung unseres Stufenplans, den wir unverzüglich nach der extremen Trockenheit im Sommer und Herbst 2018 gefasst haben. Bereits fertiggestellt haben wir die Erweiterung der Rückkühlkapazität, die Entwicklung eines Frühwarnsystems für Trockenperioden und die Flexibilisierung unserer Ladestellen“, so Dr. Uwe Liebelt, President European Verbund Sites. „Im Zusammenspiel dieser Maßnahmen werden wir die Liefersicherheit für unsere Kunden deutlich erhöhen können.“

Als erste Maßnahme hatte BASF bereits 2019 vorhandene Schiffe auf dem Markt, die auch bei Niedrigwasser noch nennenswerte Mengen transportieren können, von verschiedenen Reedereien fest angemietet. Diese Maßnahme hat sich bewährt und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Darüber hinaus stieß BASF gemeinsam mit externen Partnern die Entwicklung von drei neuen niedrigwassertauglichen Binnenschiffstypen an, um Lücken in der Versorgungssicherheit zu schließen.

Mit der Reederei GEFO wurde der Bau und Betrieb eines Schiffs für den Transport von Spezialprodukten auf dem Rhein vereinbart. Das Tankschiff ist ein für extreme Niedrigwassersituationen optimiertes Kombischiff für den Transport von Spezialchemikalien und wird den Namen Canaletto tragen. Dank seiner Ausstattung kann das 110 Meter lange und 11,45 Meter breite Schiff sehr flexibel eingesetzt werden. Es verfügt über acht Edelstahltanks, davon zwei Spezialtanks mit besonderer Beschichtung. Das neue Tankschiff wird die GEFO Shipping Group exklusiv für BASF bauen und betreiben. Die Inbetriebnahme ist für Mitte 2022 vorgesehen.

Bereits in Betrieb genommen wurde das Gas-Tankschiff der Reederei HGK. Die Gas94 zeichnet sich durch die optimierten Auftriebseigenschaften des Schiffskaskos aus, die durch eine ausgefeilte Anordnung von Komponenten wie Ladungsbehälter und Antriebstechnologie erzielt werden. Der 110 Meter lange und 12,5 Meter breite Gastanker ist breiter als die üblichen Gas-Schiffe. Dank seiner Konstruktion kann es auch bei einem Pegel Kaub von 30 Zentimetern noch immer 200 Tonnen verflüssigter Gase befördern.

Das Flaggschiff der neuen Niedrigwasserschiffe wird das neuartige, von BASF mitentwickelte Tankschiff sein, das eine außergewöhnlich hohe Tragfähigkeit vorweisen kann. Es wird die kritische Stelle im Rhein bei Kaub selbst bei einem Pegelstand von 30 Zentimetern noch mit einer Ladung von 650 Tonnen passieren können, das ist deutlich mehr als bei jedem anderen Tankschiff. Bei mittlerem Niedrigwasser wird seine Transportkapazität mit rund 2.500 Tonnen doppelt so

hoch liegen wie die konventioneller Binnenschiffe. Das Schiff ist nicht nur mit seinen Abmessungen von 135 Meter auf 17,5 Meter außergewöhnlich – neuartig ist auch seine Leichtbauweise und die Ausstattung mit zehn Edelstahltanks und drei getrennten Ladesystemen. „Wir haben dazu 2018 selbst die Initiative ergriffen, denn ein entsprechendes Schiff stand am Markt nicht zur Verfügung“, so Liebelt. „Ich freue mich, dass wir die Reederei Stolt für die Umsetzung gewinnen konnten.“ Das Schiff wird von der Reederei Stolt Tankers exklusiv für BASF gebaut und wird Ende 2022 auf dem Rhein eingesetzt werden (BASF stellt innovatives Tankschiff für Rhein-Niedrigwasser vor).

„In allen drei Fällen haben wir eng mit Reedereien und externen Partnern zusammengearbeitet und konnten mit ihnen gemeinsam passgenaue Modelle entwickeln, die exakt unseren Bedürfnissen entsprechen,“ so Barbara Hoyer, Vice President, Land- und Schienenverkehr sowie Binnenschifffahrt.

Neben dem Ausbau der Absicherung der Transportkapazitäten unterstützen weitere Maßnahmen das Ziel, den Standort Ludwigshafen widerstandsfähiger gegen langanhaltende Niedrigwasserereignisse zu machen:

  • BASF hat gemeinsam mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde ein digitales Frühwarnsystem für Niedrigwasser mit einer Vorwarnzeit von bis zu sechs Wochen implementiert. Dadurch können Anpassungen der Logistikaktivitäten frühzeitiger als bisher vorgenommen werden.
  • Ladestellen bei ausgewählten Produktionsbetrieben wurden und werden umgebaut und erweitert, um auf alternative Verkehrsträger, wie beispielsweise die Bahn, umstellen zu können.
  • Zudem ist BASF Mit-Unterzeichner des Anfang Juli 2019 vorgestellten Aktionsplans „Niedrigwasser Rhein“ des Bundesverkehrsministeriums. Mit verschiedenen Maßnahmen soll die Schiffbarkeit des Rheins in den kommenden Jahren verbessert werden.

 

Über BASF
Chemie für eine nachhaltige Zukunft, dafür steht BASF. Wir verbinden wirtschaftlichen Erfolg mit dem Schutz der Umwelt und gesellschaftlicher Verantwortung. Mehr als 110.000 Mitarbeitende in der BASF-Gruppe tragen zum Erfolg unserer Kunden aus nahezu allen Branchen und in fast allen Ländern der Welt bei. Unser Portfolio haben wir in sechs Segmenten zusammengefasst: Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care und Agricultural Solutions. BASF erzielte 2020 weltweit einen Umsatz von 59 Milliarden Euro. BASF-Aktien werden an der Börse in Frankfurt (BAS) sowie als American Depositary Receipts (BASFY) in den USA gehandelt. Weitere Informationen unter www.basf.com.

 

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Letzte Aktualisierung 17. November 2021