Regionale Presse  |  14. Dezember 2022
Ludwigshafen

Fachkräftesicherung am Standort Ludwigshafen: Zehn Jahre Ausbildungskooperation mit Spanien

Heute ist es so weit: 18 Jugendliche aus Spanien erhalten im BASF-Gesellschaftshaus nach zweieinhalb Jahren Ausbildung ihre Abschlusszeugnisse. Während sie künftig in einem Betrieb am BASF-Standort Ludwigshafen als Chemikant tätig sein werden, startete im September bereits der 10. Jahrgang der spanischen Ausbildungskooperation ins Berufsleben bei BASF.

Seit zehn Jahren nutzt BASF das Erfolgsmodell duale Berufsausbildung als Vorbild für die Kooperation und bietet jährlich 20 spanischen Jugendlichen eine Berufsausbildung zum Chemikanten nach dem deutschen Modell an. Mit großem Erfolg: Seit Juli 2013 starteten 168 spanische Jugendliche ins Berufsleben bei BASF, 40 davon befinden sich aktuell in Ausbildung. 108 der Jugendlichen hat BASF nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung in einen Produktionsbetrieb in Ludwigshafen übernommen.

„Unsere eigene duale Ausbildung ist seit über 100 Jahren das Herzstück und Erfolgsfaktor, um den Fachkräftebedarf am Standort langfristig zu sichern. Gefragt sind Fachkräfte vor allem im Bereich Produktion und Technik“, sagt Dr. Markus Hermann, Leiter Aus- und Weiterbildung BASF SE. „Durch den demografischen Wandel haben sich bei der Rekrutierung von Fachkräften die Rahmenbedingungen verändert. Deshalb fokussieren wir uns seit einigen Jahren neben der klassischen eigenen Berufsausbildung auch auf andere Zielgruppen. Die Ausbildungskooperation ist dabei ein zentraler Baustein. Es freut mich sehr, dass wir mit dieser Initiative auch spanischen Jugendlichen die Möglichkeit auf eine solide Berufsausbildung mit sehr guten Übernahmeperspektiven bieten können.“ 

Die Ausbildung in Kooperation mit BASF Española und der Berufsschule Institut Comte de Rius in Tarragona ist mit der Ausbildung zum Chemikanten in Deutschland vergleichbar.  „Seit rund 25 Jahren arbeiten wir mit der Berufsschule in Tarragona im Rahmen eines Azubi-Austausches zusammen. Mit der Ausbildungskooperation haben wir diese erfolgreiche Zusammenarbeit intensiviert“, sagt Dr. Jürgen Kipper, Leiter der Ausbildung Produktionstechnik in Ludwigshafen und verantwortlich für die Kooperation. „Als Pilotprojekt sind wir vor zehn Jahren gestartet. Heute sind die spanischen Jugendlichen fester Bestandteil unserer Auszubildenden. Die Erfahrungen der vergangenen Jahre, die positiven Rückmeldungen von Teilnehmern und Ausbildern sowie die hohen Bewerberzahlen bestärken uns, die Kooperation weiterzuführen.“

Gemeinsam mit dem Produktionsstandort in Tarragona verfügt BASF über die für eine Berufsausbildung nach deutschem Modell nötige Infrastruktur. Das deutsche Modell dient dabei als Orientierung, gleichzeitig werden etablierte Elemente aus dem spanischen System übernommen.

„Wir haben uns damals für dieses Projekt entschieden, weil es alle Ziele abgedeckt hat, die wir mit der dualen Ausbildung erreichen wollten. Diese umfassen neben der dualen Ausbildung in einem führenden Chemieunternehmen, das Lernen einer zweiten Sprache, die Mobilität und ein sicherer Arbeitsplatz für die Auszubildenden. Außerdem hat diese Erfahrung die Attraktivität der Kurse erhöht, die wir schon unterrichten“, erklärt Narcís Almena, Leiter des Instituts Comte de Rius.

Wechsel zwischen Praxis und Theorie, zwischen Deutschland und Spanien

Im ersten Jahr erwerben die Auszubildenden theoretisches Wissen sowie Deutschkenntnisse an der Berufsschule, nehmen an einem Deutsch-Intensivkurs in Barcelona teil und absolvieren einen ersten mehrwöchigen Praxiseinsatz im Ausbildungszentrum am BASF-Standort Ludwigshafen.

Das zweite Ausbildungsjahr ist etwa zur Hälfte in theoretischen Unterricht in der Schule und in Praxisphasen bei BASF in Ludwigshafen und am BASF-Standort in Tarragona unterteilt. Danach verbringen die Jugendlichen ihre letzte Ausbildungsphase in den Produktionsbetrieben in Ludwigshafen, in denen sie später beschäftigt werden sollen. Die Jugendlichen, die ihre Ausbildung erfolgreich absolvieren, werden anschließend von BASF am Standort Ludwigshafen übernommen.

„Für mich gehört es zum Leben dazu, eine neue Kultur und Sprache kennenzulernen. Die Ausbildungskooperation hat mir das ermöglicht. Eine neue Sprache zu lernen, war am Anfang herausfordernd für mich, doch BASF hat uns super unterstützt. Dadurch habe ich mich schnell eingelebt und fühle mich jetzt wohl hier in Ludwigshafen und Deutschland. Außerdem ist das unbefristete Arbeitsverhältnis sehr attraktiv. Die Sicherheit, mir in Deutschland langfristig eine Zukunft aufzubauen, schätze ich sehr“, sagt Tània Jiménez Jornet, die 2014 bei BASF ihre Ausbildung zur Chemikantin startete und seit Abschluss der Ausbildung in der Hydramin-Fabrik arbeitet.

Bundesweite und europäische Auszeichnung

Mehrfach wurde BASF in den vergangenen Jahren für das Programm der dualen internationalen Berufsausbildung ausgezeichnet, das auf einer qualitativ hochwertigen Ausbildung und internationalen Erfahrungen beruht und die Integration junger Menschen in die Welt der Chemie erleichtert: 2017 mit dem Unternehmenspreis „Wir für Anerkennung“ des Bundesministeriums für Forschung und Bildung, 2020 mit dem Preis der IV. Allianz für duale Berufsausbildung der Bertelsmann-Stiftung und der spanischen Stiftung CEDE, sowie 2019 mit den Vocational Education and Training Excellence Awards der Europäischen Union. 

 

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Verena Lilge
Verena Lilge
Standortpresse Ludwigshafen
Personalthemen BASF SE
Tània Jiménez Jornet startete ihre Ausbildung 2014 und arbeitet seit Abschluss der Ausbildung in der Hydramin-Fabrik.
Tània Jiménez Jornet startete ihre Ausbildung 2014 und arbeitet seit Abschluss der Ausbildung in der Hydramin-Fabrik. 
Tània Jiménez Jornet startete ihre Ausbildung 2014 und arbeitet seit Abschluss der Ausbildung in der Hydramin-Fabrik.
Tània Jiménez Jornet startete ihre Ausbildung 2014 und arbeitet seit Abschluss der Ausbildung in der Hydramin-Fabrik.
Marlon Castro Bajana startete seine Ausbildung 2015 und arbeitet seit Abschluss der Ausbildung in der Spezialamin-Fabrik.
Marlon Castro Bajana startete seine Ausbildung 2015 und arbeitet seit Abschluss der Ausbildung in der Spezialamin-Fabrik. 
Marlon Castro Bajana startete seine Ausbildung 2015 und arbeitet seit Abschluss der Ausbildung in der Spezialamin-Fabrik.
Marlon Castro Bajana startete seine Ausbildung 2015 und arbeitet seit Abschluss der Ausbildung in der Spezialamin-Fabrik.
Letzte Aktualisierung 14. Dezember 2022