Ludwigshafen
TWL, Stadtwerke Frankenthal und BASF prüfen Bau einer Wärmepumpe zur CO2-freien Fernwärmeversorgung
- Wärmepumpe würde Abwasserstrom aus der BASF-Kläranlage als Energiequelle nutzen
- Potenzielle Versorgung von rund 18.000 Hausanschlüssen mit klimaneutraler und kostengünstiger Energie
- Erstellung eines Wärmetransformationsplans als erster Projektschritt
Die Technischen Werke Ludwigshafen (TWL) stellten am heutigen Mittwoch, 24. Januar 2024, gemeinsam mit den Stadtwerken Frankenthal und der BASF ein Projekt mit Pilotcharakter in der Metropolregion Rhein-Neckar vor: Die Partner prüfen den Bau einer hocheffizienten Abwasserwärmepumpe auf dem Gelände der BASF-Kläranlage in Frankenthal. Diese soll künftig eine Schlüsselfunktion in der klimaneutralen Fernwärmeversorgung der Städte Ludwigshafen und Frankenthal übernehmen. Im ersten Schritt erstellen die Projektpartner einen Wärmetransformationsplan.
Um Klimaneutralität zu erreichen, ist es unabdingbar, die Energiewende aktiv voranzutreiben – und mit ihr den Ausbau einer modernen, emissionsarmen Wärmeversorgung. Dafür braucht es gemeinschaftliche Projekte im Schulterschluss mit Kommunen, lokalen Energieversorgern, Industrie und Wirtschaft.
Genau hier setzen TWL, die Stadtwerke Frankenthal und die BASF an. Betrieben mit Strom aus erneuerbaren Quellen hätte die geplante Abwasserwärmepumpe eine Heizleistung von circa 50 Megawatt. Rund 18.000 Hausanschlüsse könnten mit klimaneutraler und kostengünstiger Energie versorgt werden. Gleichzeitig würde der Einsatz der Wärmepumpe die CO2-Emissionen um circa 60.000 Tonnen im Vergleich zur Wärmeversorgung durch Gas oder Heizöl reduzieren.
Thomas Mösl, technischer Vorstand von TWL, erläutert das Vorhaben der Kooperationspartner: „Wir prüfen die Umsetzung einer Großwärmepumpe an der BASF-Kläranlage in Frankenthal mit dem Ziel, die bestehenden Fernwärmenetze in Ludwigshafen sowie neue Netze in Ludwigshafen und Frankenthal zukünftig mit grüner Abwärme betreiben zu können.“ Das Projekt sei ein wichtiger Schritt in der Dekarbonisierung der regionalen Wärmeversorgung. Denn: „Für den klimaneutralen Umbau der Wärmeversorgung sind treibhausgasneutrale Fernwärmenetze entscheidend, da diese nicht nur die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen verringern, sondern auch die effiziente Wärmeversorgung von Verbrauchern mit erneuerbaren Energien ermöglichen“, führt Volkmar Langefeld, Geschäftsführer der Stadtwerke Frankenthal, aus.
Tilmann Hezel, Senior Vice President Infrastruktur am Standort der BASF in Ludwigshafen, erklärt: „Die Energietransformation der chemischen Produktion treiben wir an unserem Stammwerk in Ludwigshafen entschlossen voran. Dabei sehen wir immer häufiger Schnittmengen mit dem regionalen Umfeld. Mit dem Abwasserstrom der BASF-Kläranlage hätten wir eine hochattraktive Wärmequelle, die beste Voraussetzungen für eine energieeffiziente, CO2-freie Fernwärmeerzeugung bieten würde.“
Hoher Wirkungsgrad dank hoher Abwassertemperatur
Die Wärmepumpe würde den Abwasserstrom aus der BASF-Kläranlage als Energiequelle nutzen. Die Restwärme des Abwassers würde aufbereitet und die so gewonnene Wärme in das Fernwärmenetz eingespeist. Dank der hohen Auslauftemperatur wäre der Wirkungsgrad der Abwasserwärmepumpe im Vergleich zu einer klassischen Wärmepumpe deutlich höher. Der Vorteil: Der Strombedarf im Verhältnis zur erzeugten Wärmemenge wäre erheblich geringer als bei vergleichbaren Anlagen.
Wärmetransformationsplan gibt Aufschluss über Machbarkeit
Bevor die Wärmepumpenanlage umgesetzt werden kann, müssen die Machbarkeit und die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens geprüft werden. Dieter Feid, kaufmännischer Vorstand von TWL, sagt: „Wir haben vor dem Jahreswechsel mit der Erstellung eines Wärmetransformationsplans begonnen. Dieser wird uns Aufschluss darüber geben, ob das Projekt realisierbar und wirtschaftlich ist, und zudem die Grundlage zur Entscheidungsfindung hinsichtlich des Baus und des Betriebs der Anlage sein.“ Die Wärmetransformationsplanung soll Ende 2024 abgeschlossen sein und wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) gefördert.
Über die Technischen Werke Ludwigshafen AG (TWL)
TWL, entstanden aus den Stadtwerken Ludwigshafen, beschäftigt 435 Mitarbeiter (Stand: 31.12.2022) und erwirtschaftete im Jahr 2022 einen Umsatz von 505,0 Millionen Euro. Das in der Region verwurzelte kommunale Versorgungsunternehmen beliefert seit über 100 Jahren die Stadt Ludwigshafen mit Strom, Gas, Wasser und Fernwärme. Alleinaktionärin von TWL ist die Stadt Ludwigshafen, Aufsichtsratsvorsitzende ist Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck. Mehr Informationen gibt es unter www.twl.de.
Über die Stadtwerke Frankenthal GmbH
Die Stadtwerke Frankenthal GmbH ist ein mittelständisches Energieversorgungsunternehmen mit mehrheitlich kommunalen Anteilseignern und Sitz in Frankenthal (Pfalz). 2022 erwirtschaftete die Stadtwerke Frankenthal GmbH einen Umsatz von ca. 75,3 Millionen Euro. Die aktuell 233 Mitarbeiter (inkl. Azubis Stand 31.12.2023) verwalten ein ca. 70 km² großes Versorgungsgebiet mit ca. 33.500 Strom-, 14.000 Gas- und 17.000 Wasser-Zählpunkten. Die Gesellschafterstruktur besteht mehrheitlich aus kommunalen Anteilseignern. Aufsichtsratsvorsitzender ist Dr. Nicolas Meyer, Oberbürgermeister der Stadt Frankenthal. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des Unternehmens unter www.stw-frankenthal.de.
Über BASF
Chemie für eine nachhaltige Zukunft, dafür steht BASF. Wir verbinden wirtschaftlichen Erfolg mit dem Schutz der Umwelt und gesellschaftlicher Verantwortung. Rund 112.000 Mitarbeitende in der BASF-Gruppe tragen zum Erfolg unserer Kunden aus nahezu allen Branchen und in fast allen Ländern der Welt bei. Unser Portfolio umfasst sechs Segmente: Chemicals, Materials, Industrial Solutions, Surface Technologies, Nutrition & Care und Agricultural Solutions. BASF erzielte 2023 weltweit einen Umsatz von 68,9 Milliarden €. BASF-Aktien werden an der Börse in Frankfurt (BAS) sowie als American Depositary Receipts (BASFY) in den USA gehandelt. Weitere Informationen unter www.basf.com.