Grenzach
Geschichte der Kesslergrube
Zwischen 1913 und 1969 wurden im Ortsteil Grenzach der Gemeinde Grenzach-Wyhlen mehrere Kiesgruben angelegt und betrieben. Ab den 1950er Jahren erfolgte bis 1976 eine Wiederauffüllung des Kesslergrube genannten Gebiets mit Erdaushub, Bauschutt, Hausmüll sowie Gewerbe- und Industrieabfällen. Ortsansässige Gewerbe- und Industriebetriebe, Müllfuhrunternehmen und die Standortgemeinde benutzten die bis zu 13 Meter tiefe Kesslergrube. Nach der Auffüllung wurde das Areal teilweise bebaut. Heute stehen dort die kommunale Abwasserreinigungsanlage sowie diejenige des BASF-Werks.
Ab 1991 untersuchten verschiedene Ingenieurbüros die Altablagerung Kesslergrube. Diese Untersuchungen zeigten auf, dass das Grundwasser unterhalb der Grube durch Schadstoffe belastet ist. Um eine langfristige Umweltgefährdung auszuschließen, legte das Landratsamt Lörrach als zuständige Behörde 2011 fest, dass die Grube sanierungsbedürftig ist.
Die Sanierung des östlichen Teils der Kesslergrube in Grenzach-Wyhlen – rund 32.000 Quadratmeter und zwei Drittel der Gesamtfläche – liegt in der Verantwortung von BASF. Vor rund zehn Jahren hat BASF einen Sanierungsplan zur Einkapselung ihres Anteils der Kesslergrube ausgearbeitet. Die vorgesehene Einkapselung wurde von den zuständigen Behörden geprüft und für verbindlich erklärt. Gegen diese Entscheidung haben der Umweltverband BUND Baden-Württemberg e.V., die Gemeinden Grenzach-Wyhlen, Riehen und Muttenz sowie die Baugenossenschaft Grenzach Rechtsmittel eingelegt. BASF hat die geplante Einkapselung zwischenzeitlich gestoppt und damit begonnen, das Vorgehen bei der Sanierung ihres Anteils der Kesslergrube neu zu bewerten. Von der Kesslergrube geht keine unmittelbare Gefährdung aus.