Ludwigshafen
Gedenken. Nachdenken. Umdenken.
Seit 2021 verankert die Initiative "Gedenken. Nachdenken. Umdenken." eine zukunftsgerichtete Erinnerungskultur fest bei BASF. Historischer Bezugspunkt sind die Verbrechen der I.G. Farben im Nationalsozialismus - unter besonderer Beachtung der Werke Ludwigshafen/Oppau und deren Mitarbeitenden.
Mit der Initiative festigt BASF an ihrem Hauptsitz in Ludwigshafen die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Standorts als Teil der I.G. Farben und den damit verbundenen Aspekten menschenfeindlicher Ausgrenzung und Ausbeutung. BASF fördert die wissenschaftliche Aufarbeitung. Gelebte Erinnerungskultur ist immer auch ein klarer Auftrag für Gegenwart und Zukunft. Deshalb schafft BASF Räume für Selbstreflexion und Dialog der Mitarbeitenden zu Fragen des gesellschaftlichen Miteinanders.
Gedenken - Gestern
BASF hält die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Zwangsarbeit und des Holocaust wach. Sie informiert offen über die NS-Geschichte ihres Standortes Ludwigshafen als Teil der damaligen I.G. Farbenindustrie AG und deren Beteiligung an NS-Verbrechen.
Nachdenken - Heute
BASF bekennt sich zu ihrer historischen Verantwortung. In dem Bewusstsein ihrer eigenen Standortgeschichte stärkt BASF die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Ausgrenzung und weiteren demokratiefeindlichen Strömungen.
Umdenken - Morgen
Die Initiative fördert Toleranz, Respekt und Vielfalt bei BASF und stärkt den Unternehmenswert „Offenheit“. In einem offenen Diskurs hinterfragen BASF-Mitarbeitende eigene Standpunkte und diskutieren konkrete Handlungsoptionen im Unternehmen und in der Gesellschaft.
Offizieller Start der Initiative war die Verlegung einer Stolperschwelle vor dem Besucherzentrum am BASF-Stammsitz am 25. Mai 2021. Schirmherrin ist Dr. Katja Scharpwinkel, Vorstandsmitglied der BASF und Standortleiterin Ludwigshafen, Schirmherr ist Sinischa Horvat, Betriebsratsvorsitzender der BASF.
Seminare & Vorträge
- Ganztagesseminare für BASF-Mitarbeitende am Standort Ludwigshafen in der Gedenkstätte KZ Osthofen
- Fachvorträge für Mitarbeitende und externes Publikum
Dokumentation
- Interne Dokumentation durch BASF Corporate History
- Internes Gedenken und Mitarbeiterkommunikation am Holocaust Remembrance Day
- Zeitzeugen-Interviews mit Auschwitz-Überlebenden
Vernetzung & Förderung
- Förderung von lokalen Projekten im Bereich der Erinnerungskultur
- Zusammenarbeit und Austausch mit lokalen und nationalen Institutionen und Unternehmen
Seminare für BASF-Mitarbeitende
Den Kern der Initiative bilden die Seminare für BASF-Mitarbeitende am Standort Ludwigshafen. Sie richten sich insbesondere an Azubis und dual Studierende sowie an Mitglieder des Betriebsrates und Vertrauensleute. 2022 und 2023 haben über 200 Mitarbeitende die Seminare besucht.
Die Inhalte hat BASF Corporate History gemeinsam mit dem Fritz Bauer Institut und der Gedenkstätte KZ Osthofen entwickelt. Das Seminar beschäftigt sich in drei Blöcken mit der Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers und der Zerschlagung der Demokratie im Jahr 1933, der BASF als Teil der I.G. Farben und deren Verbrechen im Nationalsozialismus und schlägt die Brücke zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Antisemitismus und Rassismus.
Das Konzentrationslager Osthofen nahe Worms war eines der ersten Lager, die durch die Nationalsozialisten eingerichtet wurden. Heute befindet sich hier ein Ort des Gedenkens, der Dokumentation sowie der Erforschung und pädagogischen Vermittlung der NS-Zeit für das Land Rheinland-Pfalz.
Häftling 116 927
Weltweit wird am 27. Januar der Opfer des Holocaust gedacht – 1945 befreiten an diesem Tag sowjetische Soldaten das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Anlässlich des Gedenktages haben Kolleginnen der Initiative mit Albrecht Weinberg gesprochen - einem der letzten Überlebenden des Konzentrationslagers der I.G. Farben in Auschwitz.
Im Film erzählt Albrecht Weinberg seine Geschichte. Eine, die sich nicht mehr wiederholen darf.