16. Mai 2019
Nachhaltigkeit

BASF liefert Salz für weltweit größtes Solarprojekt in Dubai

16.05.2019

Lange gehörte Dubai weltweit zu den Städten mit dem höchsten Wasser- und Stromverbrauch pro Kopf. Der Verbrauch war deutlich höher als beispielsweise in den Vereinigten Staaten oder in Deutschland. Seit einigen Jahren unternimmt die Stadt am Persischen Golf jedoch große Anstrengungen, um zum einen ihren Energieverbrauch zu reduzieren, sich gleichzeitig aber auch Energie aus erneuerbaren Quellen zu erschließen. Bis 2050 sollen 75 Prozent von Dubais Strom aus erneuerbaren Energien gewonnen werden.

 

Mit dem nun gestarteten Projekt Noor Energy 1 macht Dubai einen großen Schritt, um dieses Ziel zu erreichen. Noor Energy 1 ist das derzeit größte Solarprojekt weltweit: insgesamt 950 Megawatt sollen ab Ende 2020 erzeugt werden. Dabei setzen die Projektbetreiber auf moderne Sonnenwärmekraftwerke: ein Solarturmkraftwerk, drei Paraboloidkraftwerke sowie eine Photovoltaikanlage.

Für das Solarturmkraftwerk liefert ausschließlich BASF qualitativ hochwertiges Natriumnitrat – insgesamt werden in den kommenden drei Jahren ungefähr 100.000 Tonnen des in Ludwigshafen produzierten anorganischen Salzes an den Golf geschafft. Dafür wurden im Januar die Lieferverträge mit dem Ingenieurpartner des Projektes, Shanghai Electric Group Co. Ltd (Shanghai Electric), geschlossen.

Die Reinheit des Salzes spielt eine entscheidende Rolle

BASF ist eines der wenigen Unternehmen, das Natriumnitrat chemisch herstellt. Eine alternative Gewinnung ist durch Bergbau möglich. Der große Vorteil des chemisch produzierten Salzes ist jedoch dessen Reinheit: je weniger Magnesium- oder Chlorbestandteile im Salz enthalten sind, desto besser ist es für den Einsatz in einem Sonnenwärmekraftwerk geeignet.

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Birgit Hellmann
Global Sustainability Communications
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In einem Solarturmkraftwerk wie dem Projekt Noor Energy 1 wird das Sonnenlicht von mehreren Hundert Spiegeln auf einen zentralen Turm reflektiert.

In einem solchen Kraftwerk wird die Sonneneinstrahlung gebündelt, um das Natriumnitratsalz bis zu dessen Schmelze zu erhitzen. Bei Sonnenschein richten sich hunderte bis tausende Spiegel automatisch so aus, dass sie das Sonnenlicht auf einen zentralen Absorber reflektieren. Dies ist beim Projekt Noor Energy 1 ein 260 Meter hoher Turm – auch dies ein Superlativ. Durch die starke Konzentration der Sonneneinstrahlung entstehen an der Spitze des Turms Temperaturen bis zu 1.000 Grad Celsius. Über das so verflüssigte und im Kreis gepumpte Nitratsalz wird die Wärmeenergie des Sonnenlichts über einen Wärmetauscher in einen Wasserkreislauf überführt, dessen Dampf eine Turbine antreibt und so elektrische Energie erzeugt.

„So wird auch verständlich, warum die Reinheit das Salzes eine so große Rolle spielt: die anorganische Wärmeleitflüssigkeit erhitzt sich auf über 500 Grad Celsius. Verunreinigungen im verflüssigten Natriumnitrat können die teilweise Zersetzung in Natriumnitrit und beispielsweise Magnesium oder Chloride begünstigen. Diese Zersetzungsprodukte können dann wiederum die Anlagen durch Korrosion und Bildung von Ablagerungen schädigen. Je mehr Verunreinigungen im Salz vorhanden sind, umso stärker werden diese Schäden hervorgerufen“, erläutert Manuel Altarriba, Sales Manager bei BASF Inorganics, E-CMI/B, den Hintergrund. Altarriba weiter: „Wir haben eine strenge Qualitätskontrolle und führen engmaschige Probennahmen in unseren Laboren durch, um die lückenlosen Qualitätssicherung der gesamten Liefermenge sicherzustellen.“

Verlässlichkeit ist in dem komplexen Projekt besonders gefragt

Neben der Produktqualität war für Shanghai Electric ein weiterer Faktor wichtig für die Auswahl der BASF als Vertragspartner: Lieferzuverlässigkeit. „Das Projekt in Dubai ist ein globales Projekt – angefangen vom Auftraggeber über eine chinesische Bank bis hin zu BrightSource, einem Joint Venture von Shanghai Electric sowie vielen weiteren Lieferanten von Anlagenteilen aus aller Welt. Damit so ein Projekt erfolgreich sein kann, müssen wir uns auf unsere Geschäftspartner verlassen können. Bei der BASF sind wir davon überzeugt, dass alle getroffenen Vereinbarungen erfüllt werden“, so Yin Haisheng, Vice Project Director bei Shanghai Electric.

„Wir freuen uns, dass wir Shanghai Electric davon überzeugen konnten, dass BASF der richtige Partner für das Projekt ist“, ergänzt Michael Wind, Vice President Inorganics (E-CMI/B) in Ludwigshafen. „Es zeigt, dass es auch für Produkte, die in der BASF bereits eine lange Tradition haben, immer wieder neue und innovative Anwendungen gibt“, so Wind weiter. 

Natriumnitrat wird bereits seit über 90 Jahren in Ludwigshafen produziert. Neben der Anwendung in der Solarindustrie wird es vor allem in der Verarbeitung von Glas und Lebensmitteln eingesetzt. BASF liefert ihr Salz an alle Solarturmkraftwerke weltweit: ein deutlicher Beweis für die herausragende Produktqualität der BASF.

Letzte Aktualisierung 16. Mai 2019