Nachhaltigkeit

Biodiversität und Ökosysteme

Die biologische Vielfalt ist bedroht. Sie ist Grundlage für die Leistungsfähigkeit unserer Ökosysteme. Als Chemieunternehmen nutzen wir wertvolle Ressourcen der Natur wie Wasser, Luft und Boden. Gleichzeitig nehmen unsere Geschäftstätigkeiten Einfluss darauf, beispielsweise durch Emissionen in die Umwelt oder den Bezug nachwachsender Rohstoffe.
Der Schutz der Biodiversität ist ein Schlüsselelement unseres Engagements für Nachhaltigkeit.

BASF orientiert sich an den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals) und dem Global Biodiversity Framework (GBF) und hat sich zum Ziel gesetzt, dem Verlust der biologischen Vielfalt entgegenzuwirken. Wir wollen den Druck auf Natur verringern und zur Erhaltung und Wiederherstellung der Artenvielfalt beitragen. Dazu haben wir Berührungspunkte ermittelt, die unsere Geschäftstätigkeiten mit der Natur haben. Um den Einfluss von BASF entlang der Wertschöpfungskette auf die Natur besser zu ordnen und zu verstehen, nutzen wir die fünf Treiber des Biodiversitätsverlusts, die der Weltbiodiversitätsrat (Intergovernmental Science Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, IPBES) definiert: Landnutzungswandel, Umweltverschmutzung, Klimawandel, Übernutzung sowie invasive Arten.

Die größten Berührungspunkte mit der Natur haben wir in den Feldern „Umweltverschmutzung“, gefolgt von „Ressourcennutzung“ (Wasser), „Klimawandel“ (Treibhausgasemissionen) und „Landnutzungsänderung“ (hauptsächlich im Zusammenhang mit der Rohstoffversorgung).

Auf dem englischen Hof „The Grange" werden moderner Nahrungsmittelanbau und Schutz der Artenvielfalt miteinander kombiniert. Der landwirtschaftliche Betrieb ist Teil des europäischen Farm Network, einer von BASF initiierten Partnerschaft. Landwirte, Agrar- und Naturschutzexperten teilen ihr Wissen und entwickeln Maßnahmen für eine optimale nachhaltige Landwirtschaft, die auch produktiv ist.

Eine Maßnahme ist das Anlegen von Blühstreifen auf unrentablen Feldflächen. Neben ertragreichen Feldern für die Getreideproduktion, entstehen dadurch neue Lebensräume für Flora und Fauna.

Andrew Pitts, Landwirt (links), und Graham Hartwell, Environmental Stewardship, BASF (rechts), prüfen die Entwicklung der Blühstreifen.

Bewertung

Die Quantifizierung von Biodiversität ist komplex und erfordert standortspezifische Ansätze.

Wir nutzen Indikatoren wie Stickstoffemissionen im Wasser, um potenzielle Ursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt zu messen, sowie Indikatoren wie das Vorkommen von Arten, um den Zustand von Ökosystemen zu bewerten und erfassen unseren Flächenbedarf. Darüber hinaus testen wir regelmäßig (neue) Analyse-Tools, wie z.B. den WWF Biodiversity Risk Filter, die uns helfen, Einflüsse auf und Abhängigkeiten von der biologischen Vielfalt zu verstehen.

Die Indikatoren sind integriert in unsere unterschiedlichen Methoden zur Messung unserer Nachhaltigkeitsleistung, z. B. Ökoeffizienz-Analyse, Sustainable Solution Steering (TripleS) und AgBalance®.

Zudem überprüfen wir regelmäßig, welche unserer weltweiten Produktionsstandorte in der Nähe von Biodiversitäts-Schutzgebieten liegen.

Maßnahmen

Wir orientieren uns an der Hierarchie zur Risikominderung, indem wir versuchen eine Auswirkung auf die Natur zu vermeiden. Wenn dies nicht möglich ist, wollen wir diese Auswirkungen reduzieren, die Wiederherstellung von Natur unterstützen oder zur Transformation von Wertschöpfungsketten hin zu einer besseren Umweltverträglichkeit beitragen.

Zudem optimieren wir kontinuierlich die Produktionsprozesse mit einer Vielzahl an Maßnahmen an unseren Standorten. So tragen wir zur Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Klimaschutz bei, reduzieren Emissionen in Luft und Wasser und vermeiden Abfälle. Wir vermeiden und reduzieren negative Auswirkungen auf die Natur, z.B. durch Reduktion von THG-Emissionen, Anwendung von Water Stewardship, Integration von Responsible Care®.

Gleichzeitig bemühen wir uns die Natur wiederherzustellen oder zu regenerieren, z. B. in lokalen Projekten wie Mata Viva in Brasilien.

Außerdem tragen wir zu einem systemweiten Wandel bei, z.B. indem wir unsere Geschäftsmodelle auf erneuerbare Energien, nachwachsende Rohstoffe und mehr Kreislaufwirtschaft umstellen.

Auf dem englischen Hof „The Grange" werden moderner Nahrungsmittelanbau und Schutz der Artenvielfalt miteinander kombiniert. Der landwirtschaftliche Betrieb ist Teil des europäischen Farm Network, einer von BASF initiierten Partnerschaft. Landwirte, Agrar- und Naturschutzexperten teilen ihr Wissen und entwickeln Maßnahmen für eine optimale nachhaltige Landwirtschaft, die auch produktiv ist.Eine Maßnahme ist das Anlegen von Blühstreifen auf unrentablen Feldflächen. Neben ertragreichen Feldern für die Getreideproduktion, entstehen dadurch neue Lebensräume für Flora und Fauna.

Lokales Handeln

Von besonderer Bedeutung ist unser lokales Handeln. Unsere lokal ausgerichteten Maßnahmen sind auf die spezifischen Ökosysteme und Arten einer Region zugeschnitten. Dies gewährleistet einen gezielteren und wirksameren Schutz.

Unsere lokalen Biodiversitätsprojekte dienen dem Schutz und der Entwicklung der biologischen Vielfalt, gehen häufig über die gesetzlichen Vorgaben hinaus und sind in der Regel langfristig angelegt. Darüber hinaus beziehen lokale Initiativen häufig die Mitglieder der jeweiligen Kommunen mit ein, was ein Gefühl der Verantwortung fördert und ein langfristiges Engagement für den Erhalt des natürlichen Erbes gewährleistet.

Beispiele für unsere Biodiversitäts-Projekte

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Partnerschaften

Wir engagieren uns aktiv in Dialog und Partnerschaft mit Stakeholdern und schaffen Transparenz, indem wir unsere Auswirkungen und Abhängigkeiten offenlegen und berichten.

Wir suchen aktiv die Zusammenarbeit mit relevanten Interessengruppen und Organisationen weltweit, zum Beispiel in der Taskforce on Nature-Related Financial Disclosures (TNFD), um unsere Kenntnisse zu erweitern, das Bewusstsein für Biodiversität zu stärken und notwendige Maßnahmen voranzutreiben.