30. Mai 2018
Nachhaltigkeit

„Coup d’Pousse“: eine Partizipationsplattform, die Bienen vor dem Hunger bewahren will

30.05.2018

Mehr als 70% aller Blütenpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Besonders Bienen erweisen den Pflanzen einen wichtigen Dienst, von dem folglich auch der Mensch profitiert: Sie stellen die Fortpflanzung der Pflanzen sicher und garantieren dabei eine große Vielfalt an Früchten. Im Gegenzug erhalten die Bienen Pollen und Nektar, ihre Hauptquellen für Kohlenhydrate und Proteine, die ihr Immunsystem gesund halten.

Doch sobald die Blütezeit vorbei ist, sind die Bienen einer Nahrungsmittelknappheit ausgesetzt. Denn Blumenwiesen, ob kultiviert oder in Randgebieten, die sie in der Nebensaison mit Pollen und Nektar versorgen, sind rar geworden. Vor allem auf dem Land wurde der Mangel an Nahrung zu einem Problem für die Bienen und verursachte in den letzten Jahren einen stetigen Rückgang der Bienenpopulation.

Die Blumenvielfalt landwirtschaftlicher Nutzflächen verbessern

In Zusammenarbeit mit BASF und Bauern in Frankreich will die „Coup d’Pousse“ (frei übersetzt: ein Schub für die Blumen) Initiative mit der Aussaat von pollentragenden Blumen auf landwirtschaftlichen Flächen die Nahrungsmittelknappheit verhindern. Die Bauern stellen dabei mindestens 0,5 Hektar Land zur Verfügung und verpflichten sich, die Blumenfelder mindestens zwei Jahre lang zu pflegen. Die Blumensamen, die innerhalb des Projekts verteilt werden, wurden vom Netzwerk Biodiversität für Bienen (RBA) in Frankreich getestet und werden von lokalen Partnern vertrieben.

Um den Bedürfnissen diverser Bestäuber gerecht zu werden und um eine gleichmäßige Verteilung hochwertigen Pollens und Nektars über das gesamte Jahr zu gewährleisten, werden verschiedene Samenmischungen zusammengestellt. Jede Mischung besteht aus 5-10 oder mehr als 15 Samenarten, die für eine abwechslungsreiche Nahrung in der Nebensaison von Mai bis Juni oder April bis August sorgen. Zusätzlich liefern weitere Mischkulturen Pollen für den Zeitraum September bis Oktober.

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Birgit Hellmann
Global Sustainability Communications
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Die Bepflanzung von Brachland mit Wildblumen fördert das Wohlergehen der Bienen und hilft ihnen, ihren Dienst an den Pflanzen beizubehalten.

Ein Netzwerk, das Bauern, Imker und Spender verbindet

Die „Coup d’Pousse“ Plattform wurde entwickelt, um die Vebindung zwischen den beteiligten Parteien zu stärken und von ihrer Teilnahme an dem Projekt zu profitieren. Bauern können ihre landwirtschaftlichen Nutzflächen für die Bepflanzung mit Wildblumen zur Verfügung stellen, Imker haben die Möglichkeit, ihre Bienen mir Nahrungsmittelressourcen zu versorgen und Spender unterstützen den Erwerb und die Verteilung der Samen finanziell – mit nur zehn Euro können bereits 500m2 Nutzfläche mit Samen bepflanzt werden.

Um dem Programm beizutreten, können sich Interessierte online registrieren. Die „Coup d’Pousse“ Website funktioniert wie ein soziales Netzwerk und erlaubt eine einfache Planung und Ausführung des Programms. „Coup d’Pousse“ versucht, Bienenstöcke und Bauern in der Nähe des Spenders zusammenzubringen und mithilfe einer interaktiven Karte können die Spender ihren Beitrag verfolgen und sehen, welche Bauernhöfe und Bienenstöcke davon profitieren.

BASF trägt auf vielfältige Weise zu dem Programm bei

Da sich BASF stark für eine nachhaltige Landwirtschaft engagiert, ist auch Biodiversität ein wichtiges Thema für das Unternehmen. „Biodiversität ist ein wesentlicher Bestandteil des Agrarökosystems und und von besonderer Bedeutung  für das Wohlergehen der Bienen. BASF arbeitet mit der RBA zusammen, um deren „Coup d’Pousse“ Programm zu unterstützen und Biodiversität für die Bienen zu bewahren“, sagt Sandrine Leblond, die verantwortlich ist für das Engagement der BASF beim Erhalt von Biodiversität in ländlichen Gebieten. Mit der Beteiligung an dem Projekt übernimmt BASF verschiedene Funktionen: „Als Partner haben wir an der Organisation und Planung der Aktion mitgearbeitet und die Bepflanzung von ungefähr 65 Hektar Land mit Wildblumen finanziert“, erklärt Leblond. Für noch mehr Unterstützung bewirbt BASF das Programm in seinem Landwirtschaftsnetzwerk, damit die Gesundheit der Bienen langfristig gesichert werden kann.

Letzte Aktualisierung 30. Mai 2018