Österreich
Nachhaltigkeit

Zirkularität beim Recycling von Matratzen

Nach durchschnittlich zehn Jahren werden die meisten Matratzen heute weggeworfen. Dadurch werden Ressourcen verschwendet und es fallen große Abfallmengen an. Gleichzeitig werden wertvolle Rohstoffe für die Herstellung neuer Weichschaummatratzen benötigt - vor allem Rohöl. Eine Kreislaufwirtschaftslösung für Matratzen kann daher sowohl Abfall reduzieren als auch fossile Ressourcen einsparen.

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Bei BASF suchen wir kontinuierlich nach Möglichkeiten, Abfälle wiederzuverwenden und erneut in Produktlebenszyklen einzutragen und somit Circular-Economy Lösungen zu fördern. Mit dem Konzept der Kreislaufwirtschaft wollen wir wirtschaftliches Wachstum von der Nutzung endlicher Ressourcen abkoppeln und diese Prinzipien schnellstmöglich ins Tagesgeschäft überführen. BASF entwickelt ein Verfahren, um Polyurethan-Weichschaumstoffe aus alten Matratzen chemisch zu recyceln und daraus neue Schaumstoffe und Matratzen in Neuware-Qualität herzustellen.

Dazu ist ein interdisziplinäres Forschungsteam mit engagierten Wissenschaftlern, Technikern und Wirtschaftsexperten an den Standorten Lemförde, Schwarzheide und Ludwigshafen beteiligt. Inzwischen können die aus alten Matratzen gewonnenen Vorprodukte zur Herstellung neuer matratzengroßer Polyurethan-Weichschaumblöcke verwendet werden. Das neue Verfahren wird nun weiter verbessert und in größerem Maßstab getestet. Mit diesem Schritt geht BASF neue Wege und reagiert auf die gestiegenen Erwartungen der Schaumstoff- und Matratzenindustrie sowie der Verbraucher. „Auf dem Weg zu einer Kreislaufwirtschaft trägt BASF mit neuen Technologien und umfassendem Know-how dazu bei, Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu finden“, sagt Christopher Metz, Business Management Isocyanate Europa.

 

BASF arbeitet an der Kreislaufwirthschaft für das Recycling von Matratzen

Das Verfahren der BASF zerlegt das flexible Polyurethan auf und liefert die ursprünglich verwendeten Polyol. Diese können für die Produktion von neuem Schaumstoff mit einem reduzierten  CO2-Fußabdruck verwendet werden, ergänzt durch eine vermiedene Abfallentsorgung. „Wir spüren den starken Bewusstseinswandel der Verbraucher in Richtung Kreislaufwirtschaft und ihre Bereitschaft, solche innovativen Ansätze zu belohnen, um fossile Ressourcen länger im Kreislauf zu halten, ohne Kompromisse bei der Leistung einzugehen. Mit diesem Projekt unterstützen wir den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise“, erklärt Projektleiter Dr. Vikas Aggarwal. 

06162_2020. B001 Labor Polyolgewinnung aus alten Matratzenschäume

Vorteile des Matratzenrecyclings:

  • Altmatratzen landen nicht auf Deponien oder in der Verbrennungsanlage
  • Die gebrauchten Matratzenschäume werden stattdessen wiederverwertet
  • Auf deren Basis können neue Matratzen hergestellt werden
  • Ihre Qualität ist genauso hoch wie bei einer neuwertigen Matratze

Das Konzept der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy, CE) zielt darauf ab, Wirtschaftswachstum von der Nutzung endlicher Ressourcen zu entkoppeln. Neue Recyclingtechnologien werden benötigt, um diejenigen Materialien zurückgewinnen zu können, die heute nicht recycelt werden. Wir suchen für unsere Kunden nach Lösungen entlang der Wertschöpfungskette, um Abfälle in den Produktlebenszyklus zurückzuführen. BASF investiert in moderne Technologien und setzt das Kreislaufwirtschaftskonzept bereits auf vielfältige Weise um, um den Übergang zu beschleunigen.

Wir werfen einen neuen Blick auf das chemische Recycling, bei dem fossile Rohstoffe für die chemische Produktion durch recyceltes Material ersetzt werden können, das aus Kunststoffabfällen, z.B. bei einem Pyrolyseverfahren oder durch nass-chemisches Recycling, gewonnen wird.