Nachhaltigkeit

Schutz der Wälder

Wälder sind für das Leben auf der Erde unverzichtbar. Sie beherbergen nicht nur den Großteil der Biodiversität der Erde, sondern erbringen auch entscheidende Leistungen für das Ökosystem, da sie den Wasserkreislauf regulieren, für saubere Luft sorgen und den Boden vor Erosion schützen. Durch menschliche Aktivitäten verschwinden die Wälder jedoch mit alarmierender Geschwindigkeit.

Die Hauptursachen für die Entwaldung sind die Expansion der Landwirtschaft und die veränderten Ernährungsgewohnheiten einer wachsenden Mittelschicht. Schreitet die Entwaldung mit dem derzeitigen Tempo voran, wird sie zu einem unersetzlichen Verlust an biologischer Vielfalt führen, den Klimawandel verstärken und negative Auswirkungen auf die Lebensgrundlage und das Wohlergehen der Menschen haben.

BASF ist sich der Bedeutung des Schutzes der Wälder für das Wohlergehen von Umwelt und Gesellschaft bewusst. Wir konzentrieren uns auf unsere Rohstofflieferketten, unsere eigenen Aktivitäten sowie unsere Produkte im Kampf gegen die weitere Entwaldung. Unser Ansatz umfasst sowohl Primärwälder und Gebiete mit hohem Naturschutzwert (High Conversation Value, kurz: HCV) als auch Wälder mit hohem Kohlenstoffbestand (High Carbon Stock forests, kurz: HCS) und Torfgebiete.

Zielsetzung

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BASF erkennt ihre Verantwortung als Akteur in verschiedenen Wertschöpfungsketten an und bemüht sich daher, die Entwaldung in diesen Ketten zu beenden. Wir wollen dazu beitragen, das SDG 15 (Leben auf dem Land) zu erreichen und fordern die Regierungen auf, die Entwaldung zu beenden.

Folglich prägen die folgenden Prinzipien unser Streben:

  • Wir unterstützen die Erhaltung von HCS-Wald, HCV-Gebieten, Torfgebieten und gleichwertigen ökologischen und kulturell wichtigen Landschaften, die mit den Ursprüngen unserer Versorgungsketten in Verbindung stehen.
  • Keine Entwicklung auf HCS-Wäldern oder HCV-Gebieten. Jede Entwicklungsmaßnahme muss sich auf die internationale Best-Practice-Anleitung des HCS-Ansatzes, des High Conservation Value Resource Network (HCVRN) und auf die Prinzipien und Kriterien des Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl (RSPO) stützen.
  • Keine Erschließung von Torfgebieten, unabhängig von ihrer Tiefe, und strikte Anwendung der besten Managementpraktiken für bestehende Erschließungen von Torf im Sinne der Definition des RSPO und keine Nutzung von Feuer zur Vorbereitung einer Gebietsentwicklung innerhalb unserer Lieferketten.
  • Wir erwarten, dass bei jeder Entwicklungsmaßnahme zur Landnutzungsänderung die Rechte indigener und lokaler Gemeinschaften respektiert werden.
  • Wir streben danach, ein wertvoller Partner bei der Zusammenarbeit innerhalb unserer Wertschöpfungsketten zu sein, um Produkte bereitzustellen, die den Druck zur Umwandlung von Wäldern in Ackerland verringern.

Maßnahmen - Unsere Lieferketten

BASF kauft eine Reihe von nachwachsenden Rohstoffen. Die mit einem hohen Entwaldungsrisiko bewerteten Rohstoffe sind Palm- (Kern-)Öl, Sojaöl und seine Derivate sowie Ligninsulfonate, die aus Holz gewonnen werden. Gemessen am Einkaufsvolumen und der für den Anbau des Rohstoffs benötigten äquivalenten Fläche ist Palm(kern)öl der wichtigste Berührungspunkt für BASF im Vergleich zu anderen nachwachsenden Rohstoffen. Dazu ist seit 2011 die detaillierte Palm-Verpflichtung in Kraft, die 2015 verlängert wurde und durch unsere Palm Sourcing Policy entsprechend umgesetzt wird. Wir werden die Einhaltung unserer Zielsetzung und Grundsätze in allen unseren erneuerbaren Wertschöpfungsketten vorantreiben.

BASF hat sich zu den folgenden Maßnahmen verpflichtet:

  • Entwicklung und Implementierung nachhaltiger Beschaffungsstrategien und Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten zur Maximierung ihrer Nachhaltigkeitsleistung entsprechend unserer Ambition.
  • Streben nach angemessener öffentlicher Transparenz und Rückverfolgbarkeit in unseren Lieferketten.
  • Unterstützung relevanter Zertifizierungssysteme durch deren Einbeziehung in spezifische Beschaffungsstrategien und Eintreten für die Weiterentwicklung und Standardisierung solcher Systeme.

Maßnahmen - Unsere Produktion

BASF respektiert beim Betrieb von Produktionsstätten in mehr als 90 Ländern die natürlichen Ressourcen. BASF hat sich zu den folgenden Maßnahmen verpflichtet:

  • Sie betreibt ihre Einrichtungen auf verantwortungsvolle Weise und schützt die Umwelt einschließlich der Wälder, indem sie die Emissionen in Luft, Wasser und Boden reduziert und weniger Abfall produziert.
  • Systematische Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten (z.B. potenzielle Auswirkungen auf die Wälder, Biodiversitätskriterien) als integraler Bestandteil von Investitionsentscheidungen über den Bau neuer Standorte und die Erweiterung bestehender Standorte. Dazu können Kompensationsmaßnahmen für den Waldverlust gehören, z.B. Investitionen in lokale Wiederaufforstungsprogramme.

Der Schutz der Wälder vor negativen Auswirkungen unserer Tätigkeit erfolgt, wo dies angezeigt ist, immer in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und zuständigen Behörden.

Maßnahmen - Unsere Produkte

Der Agrarsektor ist einer der Hauptantriebskräfte für die Entwaldung und daher spielen Landwirte in vielen Regionen eine wichtige Rolle beim Schutz der Wälder. BASF bietet viele Lösungen für die Landwirtschaft, darunter Pflanzenschutz, Stickstoffmanagement, digitale Lösungen, Saatgut und Schädlingsbekämpfung. Unsere innovativen Lösungen und Dienstleistungen, z.B. mit AgBalance®, ermöglichen eine nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft, indem sie die Produktivität auf bestehenden Flächen steigern sowie die Auswirkungen auf die Umwelt lokal und global wo immer und soweit wie möglich vermindern. Damit tragen wir aktiv dazu bei, den Druck zur Umwandlung von Wäldern in Ackerland zu verringern. Wir bieten zudem Pflanzenschutztechnologien für bewirtschaftete Wälder, um deren Produktivität zu steigern

Daneben ist die Viehzucht von grundlegender Bedeutung, um den weltweit wachsenden Bedarf an Produkten tierischen Ursprungs wie Fleisch, Eier und Milch zu decken. Doch die industrialisierte Viehzucht trägt wesentlich zur Entwaldung bei. BASF bietet eine Reihe von Futtermittelzusätzen (Enzyme, Vitamine, Glycinate, organische Säuren) an, die dazu beitragen, die Viehzucht nachhaltiger zu gestalten insbesondere, indem die Futterverwertung reduziert und dadurch die Nährstoff- und Energieverwertung aus dem Futter verbessert wird. Zur Analyse der Auswirkungen benutzerdefinierter Futtermittel in ihrem Lebenszyklus und um Transparenz über die Umweltauswirkungen entlang der Wertschöpfungskette tierischer Proteine zu schaffen, bietet BASF die AgBalance® Livestock-Methode an. Indem wir eine nachhaltige Intensivierung der Tierproduktion ermöglichen, tragen wir dazu bei, den Druck zur Umwandlung von Wäldern in Acker- oder Weideland zu verringern.

BASF hat sich zu den folgenden Maßnahmen verpflichtet:

  • Durchführung von Forschungsarbeiten, um der Landwirtschaft (mit Tierhaltung) die besten Technologien für die Landwirtschaft zur Verfügung zu stellen
  • Unterstützung von Landwirten (mit Tierhaltung) mit digitalen Werkzeugen sowie Beratung darüber, welche landwirtschaftlichen Praktiken die biologische Vielfalt und die Bodengesundheit fördern
  • Zusammenarbeit mit Zertifizierungssystemen für Agrarrohstoffe, um zu einer nachhaltigen Landwirtschaft beizutragen, die die Abholzung zugunsten größerer Anbauflächen vermeidet

Einbeziehung von Stakeholdern & Berichterstattung

Die kontinuierliche Einbindung von Interessengruppen ist für BASF äußerst wichtig. Wir werden weiterhin mit den Partnern in der Wertschöpfungskette, Regierungen und der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um die Wälder zu erhalten und unser hier erklärtes Ziel voranzutreiben. BASF arbeitet mit einer Vielzahl von Organisationen zusammen, unter anderem mit dem Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO), dem Forum Nachhaltiges Palmöl, der Brazilian Coalition on Climate, Forests and Agriculture und der High Carbon Stock Approach Steering Group. Wir suchen die Zusammenarbeit mit weiteren relevanten Interessengruppen und Organisationen, um das Bewusstsein zu schärfen und zu erhöhen, die notwendige Markttransformation voranzutreiben und vor Ort Wirkung zu erzielen.

Kooperationsprogramme wie Mata Viva, eine in Brasilien gegründete Initiative zur Förderung der Wiederaufforstung und Erhaltung einheimischer Wälder, zeigen das Engagement von BASF dafür, die Entwaldung zu verhindern und die Wiederaufforstung zu fördern.

Wir werden kontinuierlich öffentlich über die Fortschritte der BASF-Gruppe bei der Erfüllung unserer in diesem Dokument dargelegten Zielsetzung berichten.