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Motivieren, Mut machen, gemeinsam wachsen!

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Das Ausbildungskonzept individueller gestalten und kreativer umsetzen ist ihr Antrieb. Die Lernmethoden immer wieder gezielt hinterfragen und anpassen ihre Herangehensweise. Cesina Staudt hat viel vor als Ausbilderin in der Metalltechnik.

Ihren beruflichen Werdegang startete Staudt vor 15 Jahren mit einer Ausbildung zur Elektronikerin in einem anderen Unternehmen. Dass sie mal einen handwerklichen Beruf erlernen möchte, war der gebürtigen Eberbacherin früh klar: „Schon als kleines Kind habe ich meinen Eltern gerne über die Schulter geschaut. Durch meine Mama habe ich kaufmännische, durch meinen Papa handwerkliche Tätigkeiten kennengelernt. Insbesondere die Geräusche in der Werkstatt haben mich beeindruckt“, so Staudt. Schnell erkannte sie ihre Leidenschaft für das Handwerk. So schraubt sie auch heute noch gerne in der Freizeit, insbesondere an ihrem Fahrrad.

Ihr Lieblingswerkzeug? Die Kombizange: „Da sie einfach so vielseitig einsetzbar ist, ob es jetzt ist, um eine Schraube zu öffnen, oder irgendwas abzuschneiden.“ Neben dem Schrauben fährt sie gerne Motorrad oder geht kickboxen. Dass Metalltechnik ihr besonders Spaß macht, entdeckte sie schon während ihrer Ausbildung. Deshalb entschied sich die heute 30-Jährige, im Anschluss noch eine zweite Ausbildung zur Industriemechanikerin bei BASF zu absolvieren. Insbesondere die Vielfalt der Tätigkeiten und die Sicherheit, die das Unternehmen bietet, haben sie überzeugt, nach Ludwigshafen zu kommen. Dort trat Staudt der Jugendauszubildendenvertretung (JAV) bei, war sogar vier Jahre Vorsitzende. „Ich habe Verbesserungspotenzial in der Ausbildung gesehen und wollte meine eigenen Ideen und Vorschläge einbringen.“ Durch ihr Engagement hat sie gemerkt, wie viel Freude ihr die Arbeit mit jungen Menschen bereitet. Als sie gefragt wurde, ob sie gerne Ausbilderin werden möchte, lag die Antwort auf der Hand. Sie machte ihren Meister und erhielt damit auch den Ausbildereignungsschein.

Seit April 2022 ist sie als Ausbilderin in der Metalltechnik im Einsatz und schätzt dabei auch die Abwechslung zwischen handwerklichen Tätigkeiten und Büroarbeit. Dass sie in dem männerdominierten Beruf oft die einzige Frau im Raum ist, stört sie nicht. „Hier hat sich im Laufe der Jahre auch einiges getan. Die Betriebe sind offener geworden und werben mehr für Frauen in MINT-Berufen. Auch die Ausstattung in den Betrieben ist für Frauen nun besser ausgelegt“, so Staudt. Was sie am meisten an der Arbeit mit jungen Menschen motiviert? „Zu sehen, wie die Azubis sich entwickeln und im Laufe der Ausbildung aufblühen! Es ist toll, sie auf ihrem Weg zu begleiten, wenn sie ihre eigenen Ideen einbringen, an einzelnen Aufgaben wachsen und somit ihr volles Potenzial ausschöpfen“, so Staudt.

Hierfür versucht die Ausbilderin, kreativ an Dinge heranzugehen und Lerninhalte kompakt zu gestalten. Zur Wissensvermittlung hat Staudt zum Beispiel das sogenannte Glücksrad eingeführt. An diesem darf jeder Auszubildende ein bis zweimal die Woche drehen, um mit der gezogenen Nummer die dazugehörige Prüfungsfrage zu beantworten. Außerdem achtet sie darauf, dass die Auszubildenden mit mehreren Materialien gleichzeitig arbeiten, um die Zusammenhänge besser zu verstehen und das Gelernte schneller zu verinnerlichen.

Staudt weicht vom festgesetzten Konzept ab, bringt viele neue Ideen mit ein und macht das Lernen abwechslungsreich. Durch die eigene Ausbildung weiß sie, worauf es ankommt: „Man muss nicht alles können, eher sollten sich die Jugendlichen darauf konzentrieren, was ihnen Spaß macht und wo ihre Stärken liegen.“ Um das herauszufinden, rät sie ihren Schülern, während der Ausbildung so viele unterschiedliche Einblicke wie möglich zu gewinnen und die Vielfalt in den verschiedenen Betrieben bei BASF kennenzulernen.

In Zukunft möchte Cesina Staudt auf jeden Fall weiterhin in der Personalführung tätig sein, gerne auch über Auszubildende hinaus. Doch für den Moment ist gerade die Arbeit mit jungen Menschen ihr täglicher Antrieb: „Das Strahlen der Auszubildenden, wenn sie etwas gepackt haben, wovon sie selbst nicht überzeugt waren, und erkennen, dass sie eigentlich mehr können als gedacht, das ist was Schönes.“