2000 Tonnen
... wiegt ein typisches Binnenschiff.
Wie bedeutend der Rhein insbesondere für die Rohstoffversorgung des Standorts Ludwigshafen ist, zeigt schon ein Blick auf die Ladekapazitäten der wichtigsten Transportmittel: Das Binnenschiff als größter Rohstoffversorger transportiert durchschnittlich rund 2000 Tonnen. Der Güterzug bringt es als Ganzzug auf 1.200 bis 1.500 Tonnen. An dritter Stelle rangiert der u. a. im kombinierten Verkehr mit der Eisenbahn (Intermodalverkehr) eingesetzte Lkw: Seine Ladekapazität beträgt bei den im Rohstofftransport genutzten Tankcontainern zirka 25 Tonnen.
Sie alle sind gefordert, wenn der Rhein im Griff der Jahreszeiten oder durch besondere Ereignisse zeitweise nur eingeschränkt als verlässliche Wasserstraße funktioniert. „Der Rhein ist für den Standort Ludwigshafen Segen wie Herausforderung zugleich: Er ist die Versorgungsader für das Werk und als Transportweg für große Gütermengen so wichtig wie kein zweiter. Wenn es hier einmal klemmt, spürt das der gesamte Standort“, sagt Dr. Andreas Backhaus, Leiter European Site Logistics (ESL).
Und genau dazu kam es im in der zweiten Jahreshälfte 2018: Zwischen September und Dezember ging auf Deutschlands wichtigster Wasserstraße kaum noch etwas, weil Niedrigwasser die Ladekapazitäten der Schiffe zunehmend einschränkte.
2000 Tonnen
... wiegt ein typisches Binnenschiff.
Wie lässt sich mit einer solchen Situation überhaupt umgehen?
Bei aufkommendem Niedrigwasser beginnen die BASF-Logistiker als Erstes, die Folgen der Ladebeschränkungen bei Binnenschiffen abzumildern. In zwei Arbeitskreisen stimmen sich Vertreter der Logistik, Produktionsbetriebe, Supply Chain-Einheiten und der Unternehmensbereiche eng miteinander ab. „Das wichtigste ist eine frühzeitige und intensive Kommunikation mit den betroffenen Produktionsbetrieben und den Kunden“, sagt Dieter Mehrle (G-FPO/ER), Barging Services Europe, verantwortlich für die Binnenschifflogistik am Standort Ludwigshafen. Zu den weiteren Maßnahmen gehören das regelmäßige Erstellen von Prognosen über die kurzfristige Entwicklung des Flusspegelstands, kontinuierliche Überwachungen der Warenströme und das ständige Prüfen von Verlagerungsmöglichkeiten auf andere Verkehrsträger.
„Uns hatten die Monate Oktober und November 2018 zunehmend zu schaffen gemacht. Was hier von den betroffenen Einheiten und Kollegen geleistet wurde, war einzigartig“, sagt Mehrle. Eine Herausforderung, die auch die Eisenbahnkollegen am Standort Ludwigshafen meisterten: „Die Bahnkesselwagen waren knapp und wurden nach Priorität den zu transportierenden Rohstoffen zugeteilt. Die neu hinzugekommen BASF Class-Tankcontainer haben uns auch in dieser Zeit bereits geholfen“, sagt Katharina Guenther (ESL/RL), Teamleiterin Bahnumlaufsteuerung.
Um auf niedrige Rheinpegel gut vorbereitet zu sein, werde aktuell an Konzepten gearbeitet, wie die Standortversorgung bei Niedrigwasserereignissen künftig widerstandsfähiger gemacht werden könne, so Mehrle. Diese reichen von kurzfristigen Maßnahmen wie der festen Buchung von zusätzlichen Charterschiffen für definierte Zeiträume bis hin zu Verhandlungen mit Reedereien über die Anschaffung von speziellen niedrigwassertauglichen Schiffen. (siehe hierzu auch Interview mit Werksleiter Dr. Uwe Liebelt). „Es wird sicher Veränderungen geben, aber der Rhein als Verkehrsweg wird für uns ganz sicher sehr wichtig bleiben“, sagt Mehrle.
Dem Rheinniedrigwasser engagiert getrotzt
Das Rheinniedrigwasser von 2018 hatte deutlich gezeigt, wie bedeutend Deutschlands wichtigster Wasserverkehrsweg für die Versorgung des Werks Ludwigshafen ist. Mit großem Engagement der Belegschaft und dem kurzfristigen Betätigen vieler unterschiedlicher Stellschrauben musste die BASF-Logistik auf diese Phase reagieren.